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27.06.2014 | (rsn) - „Den ersten Schock“ hat Dominik Nerz verdaut. Der BMC-Profi wird auch in diesem Jahr nicht an der Tour de France teilnehmen können, nachdem er sich bei einem Sturz auf der 5. Etappe des Critérium du Dauphiné einen tiefen Schnitt an seinem linken Knie sowie eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte.
„Natürlich war ich sehr enttäuscht, zumal ich zu 90 Prozent davon ausgehen konnte, bei der Tour de France dabei zu sein“, sagte Nerz am Freitag im Gespräch mit radsport-news.com. So aber fehlt der Kletterspezialist zum zweiten Mal in Folge bei der „Großen Schleife“ – und auch den heute beginnenden Deutschen Meisterschaften trauert Nerz hinterher. „Vor allem das Zeitfahren wäre was für mich gewesen. Tony Martin fährt natürlich in einer eigenen Klasse, aber einen Podiumsplatz hätte ich mir schon zugetraut“, meinte der Fünfte der letztjährigen Zeitfahrmeisterschaften.
Der Sturz bei der Tour-Generalprobe passte übrigens in das „Seuchenjahr“, das Nerz bisher durchlebte. Schon kurz nach dem Start der 5. Dauphiné-Etappe konnte der gebürtige Wangener auf enger und schlecht asphaltierter Straße vor ihm stürzenden Fahrern nicht mehr ausweichen und schlug selbst hart auf dem Asphalt auf. „Ich bin dann zwar noch weiter gefahren und dachte zunächst, es sei nicht so schlimm. Aber dann merkte ich, dass ich mein Knie nicht mehr richtig bewegen konnte und stieg im ersten Berg des Tages aus“, schilderte Nerz die Szene, die für ihn das Aus aller Tour-Hoffnungen bedeutete.
„Im Teambus wurde mir dann noch speiübel, im Knie war ein tiefer Riss , der schließlich genäht werden musste und wegen der Gehirnerschütterung, die schließlich diagnostiziert wurde, musste ich bis vorgestern strikte Ruhe einhalten“, sagte Nerz, der seit Mittwoch wieder auf dem Rad sitzt, aber „nur ganz locker fährt.“
Als neues Saisonziel hat sich Nerz nun die Spanien-Rundfahrt gesetzt. „Ich werde mich auf die Vuelta vorbereiten und wenn meine Form dann stimmt, werde ich auch sicher dabei sein“, erklärte der 24-Jährige, der bei der vergangenen Austragung auf Platz 14 der Gesamtwertung sowohl bester Deutscher als auch bester BMC-Fahrer war.
Verläuft die Regeneration nach Plan, so kann Nerz Ende Juli bei der Tour de Wallonie (26. – 30. Juli) wieder ins Renngeschehen eingreifen. Danach folgt die Polen-Rundfahrt (3. – 8. August), ehe die unmittelbare Vorbereitung auf die Spanien-Rundfahrt beginnt.
In der zweiten Saisonhälfte geht es für den früheren Deutschen U23-Meister auch darum, sich für einen neuen Vertrag zu empfehlen. „In unserem Team wird es zum Saisonende wohl zu einem Umbruch kommen und da muss ich mal abwarten, ob ich danach noch in das Konzept passe, beziehungsweise, ob ich damit klar komme“, erklärte Nerz, der seit Anfang 2013 für BMC fährt.
„Die ersten Verträge werden zwar schon vor oder während der Tour abgeschlossen, aber ich mache mir da jetzt noch keine großen Gedanken. Ich will erst mal schauen, dass ich wieder in Form komme“, sagte er.