Westmattelmanns Portugal-Tagebuch

Unangenehme Bierdusche auf die frischen Wunden

Von Daniel Westmattelmann

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Daniel Westmattelmann (Kuota-Lotto) | Foto: Cor Vos

03.08.2015  |  (rsn) - Dass es heute (Sonntag, d. Red.) kein leichter Tag werden würde, war bereits beim Blick auf das Höhenprofil klar, das mit vier Bergwertungen und knapp 4.000 Höhenmetern gespickt war. Aber für mich persönlich entwickelte sich die Etappe über 160 Kilometer zur Tortur.

Bereits am Start waren es über 30°C und es ging in der Neutralisation schon steil bergauf. Die wurde aufgrund mehrerer Defekte bis Mitten in eine schnelle Abfahrt mit sehr schlechter Straße verlängert. Das Rennen begann also mit einer Abfahrt rasant. Auf den ersten fünf Kilometern ging auch alles gut, bis sich in einer Linkskurve der Reifen von meinem Hinterrad löste und ich in voller Fahrt wegrutschte. Bis auf viele Schürfwunden und Prellungen – besonders am Hintern – bin ich jedoch relativ glimpflich davon gekommen, wenn man die Geschwindigkeit bedenkt, bei der ich gestürzt bin.

Ich konnte mich zwar zunächst wieder zurück ins Hauptfeld kämpfen, aber auf einer Abfahrt bei Kilometer 60 musste ich abreißen lassen und mich von da an allein vor dem Besenwagen über die beiden Bergwertungen der 1. Kategorie kämpfen. Immer wieder wollte mich der Fahrer des Besenwagens überreden, ins Auto zu steigen, aber da ich mir relativ sicher war, das Ziel innerhalb der Karenzzeit erreichen zu können, bin ich weiter gefahren.

Am Schlussanstieg angekommen, war dort die Hölle los. Es waren sehr viele Zuschauer an der Strecke, die mir trotz meines großen Rückstandes zugejubelt haben. Einige sind auch neben mir her gelaufen, um mich zu unterstützen. Ein paar Idioten haben mir noch auf den Rücken gefasst oder mich sogar mit Bier beschüttet, was angesichts der frischen Wunden nicht allzu angenehm war.

Kurz vor dem Ziel hat dann noch mein Teamchef Monni (Florian Monreal, d. Red) einen langen Sprint neben mir hingelegt, um mich ins Ziel zu schreien - und das barfuß und ohne Rad.

Im Ziel angekommen ging es für mich erstmal in den Rettungswagen, um meine Wunden desinfizieren zu lassen. Jetzt liege ich zwar mit Schmerzen im Bett, aber ich werde morgen wieder am Start stehen. Meine Teamkollegen und Betreuer sowie ein paar Telefonate in die Heimat haben mich jedenfalls wieder gut aufgebaut.

Euer Daniel

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