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06.04.2016 | (rsn) – Nach seinem ersten Saisonsieg trägt Mikel Landa das Gelbe Trikot der Baskenland-Rundfahrt. Doch der Sky-Neuzugang sieht sich nicht als Kapitän seines Teams, wie er nach dem Rennen sagte. "Das ist Henao, er wird auf den kommenden Etappen besser zurechtkommen“, meinte Landa, der seinen gestern drittplatzierten Teamkollegen offenbar in besserer Verfassung sieht. Die bisherigen Ergebnisse scheinen das zu bestätigen.
Der 28-jährige Henao wartet zwar noch auf seinen ersten Saisonsieg, doch mit Rang drei bei der Tour Down Under, Platz sechs bei Paris-Nizza oder jüngst als zweiter des GP Indurain konnte erbereits diverse Spitzenresultate herausfahren. Landa dagegen aufgrund seines verspäteten Saisoneinstiegs – der Giro Dritte hatte mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen – bisher auf gerade mal sieben Renntage und gab sein Sky-Debüt Ende März bei der Settimana Coppi e Bartali.
Umso erstaunlich war seine Leistung auf der gestrigen 2. Etappe der 56. Vuelta al Pais Vasco, die mit einem 2,7 Kilometer langen und bis zu 20 Prozent steilen Finale in Garrastatxu endete. Im neu ins Programm genommenen Schlussanstieg zerriss es das Feld in viele kleine Grüppchen, und da sich die Favoriten belauerten, beschloss Landa, der in vorderer Position in den Berg hineingefahren war, es auf eigene Faust zu probieren.
"Ich habe gewartet, bis es jemand probierte, wollte eigentlich Sergio lancieren, aber die Favoriten haben sich gegenseitig kontrolliert“, beschrieb der 26-Jährige das Finale, in dem zunächst der Franzose Blel Kadri (Ag2R) und dann Wilco Kelderman (LottoNL) attackierten. Landa stiefelte dem Niederländer hinter her und gemeinsam- Kadri konnte dem Tempo nicht folgen – fuhren sie einen Vorsprung heraus, der zwischen zehn und 15 Sekunden schwankte.
"Am Ende konnten wir genug Abstand zwischen uns und den Favoriten bringen“, sagte der baskische Kletterspezialist, der vor den heimischen Fans – "meine Freunde waren da, um mich anzufeuern“ - kurz vor der letzten Kurve in einer mit "nur“ neun Prozent etwas flacheren Passage antrat, Kelderman abschüttelte und seinem Landsmann Luis Leon Sanchez (Astana) das Gelbe Trikot abnahm, dass der mit seinem Auftaktsieg erobert hatte.
"Der Winter war nicht gut für mich und ich habe nicht viele Rennen in den Beinen wie mein Teamkollege Henao hat, aber ich habe mich gut gefühlt und beschlossen, es zu probieren“, kommentierte er seinen Sieg, nach dem er das Gesamtklassement mit einer Sekunde Vorsprung auf Kelderman und fünf auf Henao anführt. Und vielleicht ist in der Heimat sogar mehr drin als nur die Helferrolle für den Südamerikaner. „Das Rennen wird es zeigen“, fügte Landa vielsagen an.