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21.07.2016 | (rsn) - Da wir gestern einen ätzend langen Transfer zum Hotel hatten und dort erst spät ankamen, wollte ich unseren Mechanikern nicht noch Extra-Arbeit machen und habe ihnen deshalb gesagt, dass ich das Bergzeitfahren mit meiner normalen Straßenmaschine in Angriff nehmen würde. Ob ich drei oder vier Minuten auf den Sieger verlieren würde, spielt bei mir ja im Endeffekt keine Rolle.
Heute früh sah ich dann aber Bilder von Fahrern, die in Zeitfahrrädern an den Start gehen würden und bei näherer Beschäftigung mit der Strecke stellte ich fest, dass es gar kein typisches Bergzeitfahren sein würde, sondern es nur zwei richtig steile Stellen gab.
Da dachte ich mir schon: Oh, da musst du heute Gas geben, und bin entsprechend schneller gefahren als geplant. Ich muss aber auch sagen, dass dieses Zeitfahren sogar ein bisschen Spaß gemacht hat. Es war zwar unrhythmisch, aber gut machbar.
Auch die Zuschauer waren super, sie haben sich vorbildlich verhalten und alle Fahrer gleichermaßen unterstützt.
Ob das Setup für heute einen entscheidenden Faktor spielte? Ich denke, es machte keinen großen Unterschied. Viele Marken stellen mittlerweile Zeitfahrräder mit ähnlich leichten Rahmen wie denen von Straßenrädern her, so dass dies nicht entscheidend ins Gewicht gefallen ist. Letztendlich war das Aero-Rad vielleicht leicht im Vorteil.
Morgen und am Samstag stehen noch einmal zwei kurze, aber sehr schwere Etappen an. Praktisch zwei lange Zeitfahren. Dass ich mich in einer Gruppe wiederfinden werde, ist eher unrealistisch. Denn die Gruppen bilden sich zumeist in schweren Passagen. Würde ich morgen in die Offensive gehen, könnte ich mir dadurch möglicherweise selbst den Gnadenstoß verpassen.
So werde ich versuchen, so gut wie möglich durchzukommen und dann gegebenenfalls am Samstag noch etwas probieren. Denn am Sonntag folgt ja "nur" noch die Paris-Etappe.
Euer Paul