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14.12.2019 | (rsn) – Das Frühjahr hätte sich Marcus Burghardt (Bora – hansgrohe) nach einer Verletzung im Winter, die ihn zum Abbruch des Höhentrainingslagers zwang, erfolgreicher vorgestellt. So kam der 35-Jährige erst zu Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix, wo er Rang 24 belegte, in Form.
"Ich war mit allem etwas spät dran. Das Frühjahr war nicht schlecht, aber ich hatte mir mehr erhofft. Aber das Team hat mich gut unterstützt und ab der Tour de Suisse und vor allem mit der Tour de France war ich sehr zufrieden", erklärte Burghardt gegenüber radsport-news.com.
Sein persönliches Ergebnis-Highlight war der zweite Platz bei der Deutschen Meisterschaft auf dem Sachsenring, die von seinem Team Bora – hansgrohe dominiert wurde. Teamkollege Max Schachmann gewann den Titel, Bora-Urgestein Andreas Schillinger holte Bronze. Für Burghardt war es zu verschmerzen, dass es nach 2017 nicht zu einem weiteren Meistertrikot reichte. "Max war der Stärkste und hat verdient den Titel geholt. Schön wäre es natürlich auch für Andreas Schillinger gewesen, nach all den Jahren im Team", gab sich Burghardt als Teamplayer.
Diese Rolle nahm er auch bei der anschließenden Tour de France ein, wo er wichtiger Helfer von Peter Sagan war und dessen Etappensieg und Gewinn des Grünen Trikots er gemeinsam mit Sagans zweitem Platz beim GP Quebec als die großen Highlights seines Jahres sah.
Rückblickend befand Burghardt, dass er "im Frühjahr schon besser unterwegs war, aber bei der Frankreich-Rundfahrt in vergleichbarer Form mit den Vorjahren" fuhr. Ob trotz guter Leistungen im Sommer 2020 Burghardts zwölfte Tour-Teilnahme folgt, ist aktuell noch offen. "Wir haben mit Lennard Kämna einen starken Fahrer dazu bekommen, dazu haben die Österreicher einen weiteren Schritt gemacht. Natürlich ist die Tour de France mein Ziel und ich bereite mich darauf vor, aber ich weiß auch, dass es schwer wird, in diesem Jahr den Sprung ins Aufgebot zu schaffen", erklärte der 36-Jährige, der entsprechend nicht den Giro d`Italia, dafür aber möglicherweise die Vuelta a Espana als Ersatz bestreiten könnte.
Ein Traum wäre für Burghardt auch eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio. Allerdings macht sich der Samerberger aufgrund des schweren Kurses nur wenig Hoffnung auf eine Nominierung. "Natürlich gehört es irgendwie zu einem Sportlerleben dazu, bei Olympia dabei gewesen zu sein, aber ich befürchte, dann muss ich noch vier Jahre warten", sagte der Ex-BMC-Profi mit einem Augenzwinkern.
Fest steht, dass Burghardt wie in den vergangenen Jahren auch, relativ spät in die Saison einsteigen wird. Im Winter trainiert Burghardt viel auf den Skiern, im Februar steht ein dreiwöchiges Höhentrainingslager in der Sierra Nevada an – dann natürlich mit dem Rad. Seine Saisonpremiere wird er bei der Strade Bianche feiern. Danach wird Burghardt im Gegensatz zu den letzten Jahren seine Klassikersaison schon nach Paris-Roubaix beenden, dafür aber noch die Tour de Romandie bestreiten und als Tour-Generalprobe zur Dauphiné gehen. "Der Vorteil daran ist, dass man nach der Dauphiné dann auch noch mal in die Höhe gehen kann", sieht Burghardt durchaus auch Vorteile an seinem veränderten Rennprogramm.
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