Italiener gewinnt 8. GP Cycliste de Montréal

Ulissi trickst Sagan und Van Avermaet aus

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Das Podium des 8. GP Cycliste de Montréal, v.l.: Jesus Herrada (Movistar), Diego Ulissi (UAE Emirates), Tom Jelte Slagter (Cannondale-Drapac) | Foto: Cor Vos

11.09.2017  |  (rsn) - Im vergangenen Jahr musste sich Diego Ulissi (UAE Emirates) beim 8. GP Cycliste de Montréal noch mit Rang drei begnügen. Gegen Greg Van Avermaet (BMC) und Peter Sagan (Bora-hansgrohe) war der Italiener chancenlos. Bei der 8. Auflage des kanadischen WorldTour-Rennens änderte Ulissi seine Taktik und ließ es gar nicht erst auf einen Sprint gegen den Olympiasieger und den Weltmeister ankommen.

Auf dem Kurs durch die Metropole der kanadischen Provinz Québec (12 Runden à 17,2 km) gelang dem Kapitän des UAE Emirates Team auf den letzten Kilometern der Sprung in die entscheidende Gruppe, die Tony Gallopin (Lotto Soudal) initiierte und der noch Jesus Herrada (Movistar), Tom Jelte Slagter (Cannondale-Drapac), Jan Bakelants (Ag2R) und Bauke Mollema (Trek-Segafredo) angehörten.

Obwohl die Verfolgergruppe um Sagan und Van Avermaet nochmals bis auf wenige Sekunden an die Ausreißer herankam, konnten die einen knappen Vorsprung bis auf die ansteigende Zielgerade retten. Dort eröffnete Bakelants den Sprint, doch Ulissi hatte sich seine Kräfte besser eingeteilt und zog am Belgier vorbei, der am Ende sogar noch das Podium verpasste und nach 205 schweren Kilometern nur Vierter wurde. Vor ihm belegten Herrada und Slagter die Plätze zwei und drei, Mollema wurde Fünfter, gefolgt von Gallopin.

"Letztes Jahr wurde ich Dritter hinter zwei großen Champions, Peter Sagan und Greg Van Avermaet. Dieses Jahr habe ich versucht, etwas mutiger zu sein: früher zu attackieren und versuchen, auf Sieg zu fahren, und ich habe ihn geholt“, kommentierte Ulissi seinen erst zweiten Saisonsieg. "Ich war wirklich zuversichtlich. Nach meiner ersten Tour de France habe ich hart gearbeitet, um in Top-Form zu kommen. Dieses Rennen hier war mein großes Saisonziel. Meine Teamkollegen haben einen großartigen Job gemacht, Valerio Conti und Marco Marcato haben hart gearbeitet, um die Fluchtgruppe zurückzuholen. Ich wusste, dass ich in einem solchen Finale schnell sein würde, ich habe meine Karte gut gespielt und alles hat hingehauen“, so der 28-Jährige.

Der Verfolgergruppe mit den beiden Top-Favoriten Van Avermaet und Sagan - der am Freitag den GP de Quebec vor dem Belgier gewonnen hatte - blieb diesmal nur der Sprint um die Plätze, in dem Titelverteidiger Van Avermaet Siebter wurde, gefolgt von Michal Matthews (Sunweb) und Sagan, der auf der Schlussrunde vergeblich versucht hatte, mit einem entschlossenen Antritt die Lücke zu den sechs Ausreißern wieder zu schließen.

"Ich kann sagen, dass dieses Jahr der Grand Prix Cycliste de Montréal ein seltsames Rennen war“, kommentierte der Slowake das Ergebnis. "Auf den letzten Kilometern hat es eine kleine Gruppe geschafft sich zu lösen, und eine Lücke zum Hauptfeld zu öffnen. Ich habe versucht zu ihnen aufzuschließen, aber es gab keine Kooperation von den anderen Fahrern in meiner Gruppe. Ich würde nicht die ganze Arbeit machen und so wurde die Lücke größer bis zum Ziel hin, wo Ulissi dann gewann. Wie auch immer, das ist Radsport und ich habe das Ergebnis zu akzeptieren“, so Sagan, der dennoch zufrieden vom Übersee-Abstecher zurückkehren kann, der ihm wie vielen anderen Fahrern auch als Generalprobe für das WM-Straßenrennen am 24. September diente, wo er seinen dritten Titel in Folge einfahren will.

Sagans Bora-hansgrohe-Team war es bis ins Finale hinein gelungen, das über rund 4.000 Höhenmeter führende Rennen zu kontrollieren und - unterstützt von Mannschaften wie UAE Emirates, BMC oder Sunweb - Fluchtgruppen wieder einzufangen. Und auch als das Sextett um Ulissi davonzog, schien das deutlich geschrumpfte Feld in der Lage, einen Massensprint herbeizuführen. Der Abstand sank auf unter zehn Sekunden, nachdem Sagan mit einer Tempoverschärfung die Verantwortung übernommen hatte. Danach spannte sich Giro-Sieger Tom Dumoulin für seinen Teamkollegen Matthews vor das Feld, doch als der Niederländer ausscherte, weil ihn die Kräfte verließen, schauten sich die Verfolger an, was der Spitzengruppe den entscheidenden Vorsprung verschaffte.

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