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24.10.2020 | (rsn) - Das Finale der 103. Giro d`Italia verspricht zu einem Sekundenkrimi zu werden. Vor dem Schlusswochenende liegen die drei Erstplatzierten nur 15 Sekunden auseinander. Gut möglich, dass die Entscheidung über den Gesamtsieg erst am Sonntag im abschließenden Einzelzeitfahren von Mailand fallen wird.
Beste Chancen hat Wilco Kelderman (Sunweb), der am Donnerstag das Rosa Trikot vom tapfer kämpfenden Joao Almeida (Deceuninck – Quick-Step) übernahm. Der Niederländer liegt gerade mal zwölf Sekunden vor seinem australischen Teamkollegen Jai Hindley, drei Sekunden dahinter folgt der Brite Tao Geoghegan Hart (Ineos Grenadiers), der die Königsetappe auf Rang zwei hinter Hindley beendete.
Auch dem Gesamtvierten Pello Bilbao (Bahrain - McLaren) fehlen nur 1:19 Minuten zum Rosa Trikot, und selbst der 22-jährige Almeida, der 15 Tage als Giro-Spitzenreiter unterwegs war, darf sich angesichts von 2:16 Minuten Rückstand noch leise Hoffnungen auf das Podium machen.
Zuletzt verlief die Italien-Rundfahrt 2012 ähnlich spannend. Damals fuhr Ryder Hesjedal im abschließenden Einzelzeitfahren noch Joaquim Rodriguez aus dem Rosa Trikot und holte sich den Giro-Sieg mit gerade mal 16 Sekunden Vorsprung. Diesmal könnte das Zeitfahren sogar zum Dreikampf um das Maglia Rosa werden.
Was passiert in Sestriere?
Nach der turbulenten Königsetappe, die das Gesamtklassement kräftig durcheinander wirbelte, werden die Klassementfahrer auf der 19. Etappe zwar wohl nicht gefordert sein. Angesichts der Marathon-Distanz von 253 Kilometern wird Rennen mit Ziel in Asti dennoch alles andere als eine Spazierfahrt.
Die letzte Gelegenheit zur Attacke am Berg bietet sich am Samstag, wenn es auf der stark abgeänderten vorletzten Etappe drei Mal aus zwei unterschiedlichen Richtungen nach Sestriere hinauf geht. Der erste Anstieg zählt zur 2. Kategorie, die beiden folgenden zur 1. Kategorie, darunter die finale Bergankunft. Allerdings könnte das 15,7 Kilometer lange Einzelzeitfahre das Podium in Mailand nochmals durcheinanderwirbeln.
Auf ein Stillhalteabkommen in Sestriere wird Kelderman hoffen, schließlich gilt der 29-jährige Niederländer als der beste Zeitfahrer des Spitzentrios. Dagegen hinterließ der künftige Bora-hansgrohe-Profi auf der 18. Etappe den schwächsten Eindruck und büßte 2:18 Minuten gegenüber Etappengewinner Hindley und Geoghegan Hart ein. Deshalb wird der Brite am Samstag nichts unversucht lassen, seinen Rückstand von 15 Sekunden in einen möglichst großen Vorsprung umzuwandeln.
Für Sunweb könnte es ähnlich wie auf der Königsetappe knifflig werden, sollte Geoghegan Hart attackieren und Kelderman nicht folgen können. Würde Hindley dann bei seinem nominellen Kapitän bleiben (müssen), um das Rosa Trikot zu verteidigen?
Würde Hindley in Sestriere auf Kelderman warten?
Oder erhielte der Australier freie Fahrt, um seine eigenen Chancen auf den Gesamtsieg zu wahren? Wie radsport-news.com von Sunweb erfuhr, war vor der Etappe übers Stilfser Joch so von den Sportlichen Leitern entschieden worden. Hindley sollte Geoghegan Hart "covern" und bei ihm bleiben, was Keldermann sehr wunderte, wie er später zugab.
Allerdings gilt Hindley als schwächster Zeitfahrer des Trios und müsste sich gegenüber Geoghegan Hart einen Vorsprung herausfahren. Die Sestriere-Etappe könnte sich für Sunweb also zu einem Ritt auf der Rasierklinge entwickeln. Vor dem Giro hätte die Teamleitung einen zweiten und dritten Platz im Endklassement als riesigen Erfolg angesehen. Doch angesichts der jetzigen Konstellation wäre ein solches Endergebnis eine herbe Enttäuschung für Sunweb.
Eher unwahrscheinlich ist es dagegen, dass ein anderer als die drei genannten Fahrer den Giro wird gewinnen können. Der Spanische Zeitfahrmeister Bilbao wird in Mailand im Kampf gegen die Uhr vielleicht Boden auf alle vor ihm liegenden Konkurrenten gutmachen können. Um doch noch in den Kampf um den Gesamtsieg eingreifen zu können, wird Bilbao, dessen dritter Rang jetzt schon die beste Platzerung des 30-Jährigen in einer Grand Tour darstellt, ähnlich wie Geoghegan Hart jedoch schon in Sestriere in die Offensive gehen müssen.
Makulatur könnten alle Prognosen nur dann werden, wenn Kelderman, Hindley oder Geoghegan Hart am Samstag einbrechen sollten. Erinnert sei dabei an Chris Froomes famosen Ritt auf der 18. Etappe des Giro 2018, als er nach einem langen Solo seinen Landsmann Simon Yates (Mitchelton – Scott), der fast 40 Minuten Rückstand kassierte, aus dem Rosa Trikot fuhr und sich drei Tage später den Gesamtsieg sicherte. Andererseits ist es kaum anzunehmen, dass in Sestriere das gesamte Spitzentrio einen schwarzen Tag erleben wird.
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