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26.08.2021 | (rsn) – Jon Knolle (SKS Team Sauerland) dürfte während der ersten Rennstunde der Deutschland Tour kaum damit gerechnet haben, dass er am Ende der von Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) gewonnenen 1. Etappe das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers übergestreift bekommen und zum kämpferischsten Fahrer des Tages ausgezeichnet werden würde.
Denn der 21-Jährige hatte zunächst den Sprung in die Ausreißergruppe verpasst, die sich kurz nach dem Start in Stralsund gebildet, und war über viele Kilometer dem Quintett hinterher gejagt.
“Als ich am Anfang losgefahren bin und über eine halbe Stunde lang immer so auf 15 Sekunden hinter der Gruppe hing, kam ich mir schon lächerlich vor und war kurz davor, das abzubrechen“, gestand Knolle im Gespräch mit radsport-news.com ein.
Doch der Bundesliga-Spitzenreiter gab nicht auf und schaffte schließlich noch den Anschluss an die Gruppe, die - wenn auch nur noch als Trio - bis auf die letzten fünf Kilometer das Geschehen prägte. Für seinen Kampfgeist erhielt Knolle die Auszeichnung für den kämpferischsten Fahrer und da er beim Bonifikationssprint noch eine Sekunde ergatterte und sich bis ins Ziel dann im Hauptfeld hielt, führt er nun auch die Nachwuchswertung mit dieser einen Sekunde Vorsprung auf Jannik Steimle (Deceuninck – Quick-Step) an.
"Ich hatte so viele Körner weggeworfen"
“Es bedeutet mir unglaublich viel. Es war einer der schönsten und zugleich härtesten Tage, die ich bisher auf dem Rad hatte. Ich bin eigentlich nie aus dem Roten Bereich rausgekommen. Selbst als ich in der Gruppe war, war ich eigentlich schon durch mit dem Tag. Ich hatte so viel Körner weggeworfen, das hat mich total geärgert. Dafür bin ich überrascht, dass es am Ende dann doch noch so weit ging, denn ich habe mich den ganzen Tag über eigentlich nicht gut gefühlt“, fügte Knolle an.
Besonders freute er sich über die Führung in der Nachwuchswertung, denn so wird er im auffälligen Weißen Trikot die 2. Etappe in Angriff nehmen. “Das ist richtig cool für uns als Team. Und so ein Trikot ist natürlich Gold wert für Sponsoren. Und mir bedeutet es auch sehr viel, bei einem der Saisonhighlights direkt am ersten Tag auf dem Podium zu stehen.“
Trotz der Strapazen vom Auftakt will Knolle das Wertungstrikot nicht kampflos hergeben. “Ich habe mich noch nicht damit beschäftigt, wie realistisch es ist, es zu verteidigen. Aber ich weiß, dass meine Form gerade richtig gut ist. Ich bin gespannt, wie die Beine morgen sind. Normalerweise sind der zweite und dritte Tag einer Rundfahrt für mich immer die besten. Aber es wird spannend, wie ich den heutigen Tag verkraften werde, denn nach so einem Ausritt braucht man eigentlich meistens noch einen Tag, um sich zu erholen. Es wird hart für mich, aber ich habe total Bock, in dem Trikot zu fahren“, so Knolle ebenso kämpferisch wie zuversichtlich.