Kritik an Jumbo nach Sturz auf 6. Tour-Etappe

Schachmann: “Das ist eine Gefährdung aller Fahrer “

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Das Team Jumbo - Visma bei der 109. Tour de France | Foto: Cor Vos

08.07.2022  |  (rsn) – Als Reinardt Janse van Rensburg (Lotto Soudal) im Finale der 6. Tour-Etappe bei hohem Tempo von der Straße flog und auf einer Wiese landete, musste man Schlimmes befürchten. Offensichtlich benommen hockte der Südafrikanische Meister noch einige Zeit auf dem Gras, ehe er dann doch das Rennen fortsetzen konnte.

Ausgelöst hatte den Sturz 13 Kilometer vor dem Ziel in Longwy Jumbo-Visma-Kapitän Primoz Roglic, der wohl bei dem Versuch, sich im Feld nach vorne zu kämpfen, einen Kollegen touchierte und danach sich selbst nur mit großer Mühe auf dem Rad hielt. Während der Slowene einen Ausritt durch das Gras hinlegte, kamen in einer Art Kettenreaktion im Feld mehrere Fahrer zu Fall, darunter zwei Groupama-Profis und schließlich auch Janse van Rensburg, der von Lotto Soudal erst im Mai verpflichtet worden war, weil zahlreiche Fahrer des Rennstalls erkrankt oder verletzt fehlten.

Im Etappenziel nahm Maximilian Schachmann die Szene zum Anlass, Jumbo - Visma wegen dessen Fahrweise hart anzugehen."Jumbo muss sich mal ein bisschen einkriegen. Roglic hat wieder diesen Sturz ausgelöst, weil die einfach wie die Kaputten auf dem letzten Zentimeter fahren und es nicht können und sich dann an der Straßenkante aufhängen“, sagte der Bora-Profi beim Ausfahren auf der Rolle der ARD.

Und um keine Zweifel an seinem Ärger aufkommen zu lassen, fügte der zweimalige Deutsche Meister an: “Das ist eine klare Kritik von meiner Seite, weil es eine Gefährdung aller Fahrer ist und total unnötig in meinen Augen. Wo kein Platz ist, ist halt kein Platz und da muss man sich auch mal eingestehen, dass man jetzt gerade nicht vorne ist und braucht nicht alle ausschalten sozusagen.“

Roglic, der bereits auf der Pavé-Etappe tags zuvor gestürzt und im Gesamtklassement vom siebten auf den 44. Platz zurückgefallen war und alle Chancen auf den Gesamtsieg eingebüßt hatte, konnte in Longwy dann noch in den Kampf um den Tagessieg eingreifen. Der dreimalige Vuelta-Champion eröffnete sogar den Sprint, musste dann aber seinen Landsmann Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) und sieben weitere Konkurrenten an sich vorbeiziehen lassen.

Nicht nur nach Schachmanns Meinung hatte aber zuvor nicht viel gefehlt und Roglic wäre selber ein weiteres Mal auf dem Boden gelandet. “Er hatte ganz viel Glück, dass er nicht selber lag“, fügte der gebürtige Berliner an.

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