Im Ziel der 17. Tour-Etappe zusammengesackt

Jakobsen geht über seine Grenzen und rettet sich um 18 Sekunden

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Erschöpft im Ziel: Fabio Jakobsen (Quick-Step Alpha Vinyl) | Foto: Cor Vos

20.07.2022  |  (rsn) - Nachdem Michael Morkov auf der 15. Etappe nach langem Kampf hinter dem Feld als Solist aus dem Zeitlimit gefallen war, drohte nun auf der schweren Pyrenäen-Etappe nach Peyragudes seinem Sprintkapitän Fabio Jakobsen (Quick-Step Alpha Vinyl) das gleiche Schicksal. Am Ende aber schaffte es der Niederländer, um gerade einmal 18 Sekunden noch im Zeitlimit zu bleiben.

Entsprechend emotional ging es nach der Bergetappe beim belgischen Rennstall zu. "Das fühlt sich fast so gut wie ein Etappensieg an", sagte etwa Sportdirektor Tom Steels dem Algemeen Daglad. Gegenüber Wielerflits ergänzte er später: "Es war verdammt knapp. Wir haben ihn aus dem Begleitfahrzeug angefeuert, aber es war wirklich für ihn ein Kampf gegen sich selbst. Jeder steile Meter war der Horror für ihn."

Jakobsen war nach der Etappe zu keiner Stellungnahme in der Lage - zu erschöpft war der 25-Jährige. Nach der Überquerung des Zielstrichs sackte er noch auf dem Rad zusammen und musste gestützt werden.

Aus Angst, dass nicht nur Jakobsen aus dem Zeitlimit fallen würde, ließ Quick-Step den Sprinter den Schlussanstieg allein hochfahren, während Florian Senechal, Mikkel Honoré und Yves Lampaert zum Gruppetto aufschlossen. "Es war eine schwere Entscheidung, aber am Ende ging alles gut", zeigte sich der Sportdirektor erleichtert.

Senechal erklärte im Gespräch mit Wielerflits, dass er Jakobsen, ehe er sich nach vorn verabschiedete - noch etwas mit auf den Weg gegeben habe. "Gehe über deine Grenzen hinaus, tue es für deine Familie und deine Teamkollegen", so Senechal.

Im Ziel warteten die Teamkollegen mit einigen Betreuern gleich hinter dem Zielstrich und feuerten Jakobsen auf den letzten Metern lauthals an. "Fabio ist so ein guter Junge und jeder im Team gönnt es ihm, dass er es bis Paris schafft und die Tour nicht vorzeitig aufgeben muss", ergänzte Steels.

Allerdings hat Jakobsen noch keine Garantie, dass er tatsächlich das Ziel in der französischen Hauptstadt erreicht. Am Donnerstag steht noch einmal eine extrem schwere Etappe mit zwei Bergen der Ehrenkategorie auf dem Programm. Auch hier wird der Sprinter nochmals über sein Limit gehen müssen, will er sich den Traum vom Sieg auf den Champs Elysées bewahren. "Fabio wird morgen wieder mit einem Lächeln an den Start gehen und alles raushauen", kündigte Steels an.

 

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