RSNplusDie Vuelta-Strecke, Etappen 10-15

Ein Zeitfahren, zwei Sprintchancen und drei Bergankünfte

Von Daniel Brickwedde

Foto zu dem Text "Ein Zeitfahren, zwei Sprintchancen und drei Bergankünfte "
Die Streckenkarte der Vuelta a Espana 2022| Foto: ASO

29.08.2022  |  (rsn) - Die 77. Vuelta a Espana bleibt auch in ihrer zweiten Woche extrem berglastig, gleich drei Bergankünfte stehen an. Nach dem zweiten Ruhetag geht es mit auf Etappe 10 jedoch zunächst mit einem flachen Zeitfahren weiter – ausgewiesene Kletterer dürften damit ihre Probleme haben. Und sogar die Sprinter könnten auf der 11. und 13. Etappe zum Zug kommen. Allerdings weisen bei der Vuelta selbst Flachetappen oft weit mehr als 1.000 Höhenmeter auf. Im dritten von vier Teilen zur Strecke der diesjährigen Spanien-Rundfahrt stellt radsport-news.com die sechs Etappen bis zum dritten Ruhetag vor.

10. Etappe, Dienstag, 30. August, Elche – Alicante, 30,9 Kilometer, EZF
___STEADY_PAYWALL___ Am Ruhetag reist der Vuelta-Tross aus Asturien im Norden Spaniens an die Costa Blanca in den Süden. Auf der 10. Etappe haben die Organisatoren das einzige Einzelzeitfahren der diesjährigen Rundfahrt eingebaut. Die Strecke über 30,9 Kilometer weist dabei kaum eine Erhebung auf. In Elche rollen die Fahrer am Palast von Altamira von der Startrampe und fahren in Richtung Osten aus dem Stadtkern heraus, vorbei am Fußballstadion Estadio Manuel Martínez. Nach 10,4 Kilometern wird die erste Zwischenzeit genommen. Der Weg nach Alicante führt anschließend entlang der Costa Blanca. Dort könnte auch der Wind eine Rolle spielen. Bei Kilometer 21 erfolgt die zweite Zwischenzeitmessung. Im Zielort Alicante passieren die Fahrer den Hafen und das Castell de Santa Bàrbara auf dem Benacantil. Der Zielstrich befindet sich im Stadtzentrum. Zeitfahrspezialisten sind auf diesem Kurs im Vorteil – während Bergfahrer einiges an Zeitrückstand kassieren könnten. 2019 besuchte die Vuelta zuletzt Alicante. Damals gewann Sam Bennett die Etappe im Massensprint.

11. Etappe, Mittwoch, 31. August, ElPozo - Cabo de Gata, 191,2 Kilometer
Heute könnten die Sprinter zum Zug kommen. Das Teilstück zum Nationalpark Cabo de Gata in der Provinz Almería ist von den Organisatoren zumindest als Flachetappe eingestuft worden. Und tatsächlich findet sich trotz einiger Wellen keine Bergwertung im Tagesprofil. Die Etappe startet am Sitz der spanischen Fleisch- und Wurstwarenfabrik ElPozo und führt im Anschluss in Richtung Süden, ab Kilometer 75 größtenteils sogar an der Ostküste entlang. 10,2 Kilometer vor dem Ziel wird in Ruescas der Zwischensprint des Tages ausgefahren, bei dem es auch Bonussekunden zu gewinnen gibt. Die Zielgerade ist rund dreieinhalb Kilometer lang und führt ebenfalls entlang der Küste. Besondere Aufmerksamkeit ist bei seiner letzten Vuelta Alejandro Valverde gewiss, da die heutige Strecke durch seine Heimatregion Murcia führt.

12. Etappe, Donnerstag, 1. September, Salobreña - Peñas Blancas, 192,7 Kilometer
Die 170 Kilometer durch die Provinz Malaga weisen zwar keine Bergwertung auf – was allerdings nicht bedeutet, dass das Terrain völlig flach ist. Einige Wellen finden sich nämlich im Streckenprofil. Ein entspannter Tag wird es dennoch nicht: Dafür zeichnet der Schlussanstieg nach Peñas Blancas (1. Kategorie) verantwortlich. Am Fuße des Anstieges wird in Strandnähe der Zwischensprint ausgefahren, danach folgen 19 Kilometer berghoch bei einer durchschnittlichen Steigung von 6,7 Prozent mit Maximalwerten bis zu 14 Prozent. Bereits 2013 gehörte der Schlussanstieg zum Programm der Vuelta, Leopold König siegte hier im Trikot des Bora-Vorgängers Netapp-Endura. Allerdings war der Anstieg damals etwas kürzer: In diesem Jahr sind im oberen Bereich vier zusätzliche Kilometer auf engen Straßen eingebaut worden – ebenfalls mit einer Passage bis zu 14 Prozent Steigung. Bergfahrer, die zwei Tage zuvor viel Rückstand im Einzelzeitfahren kassiert haben, könnten heute zur Revanche blasen.

Das Profil der 12. Vuelta-Etappe. | Foto: ASO

13. Etappe, Freitag, 2. September, Ronda – Montilla, 168,4 Kilometer
Eine Etappe ohne Bergwertung: Das ist selten bei der Vuelta und dürfte die Sprinter freuen. Ganz ohne Hürden ist die Strecke allerdings nicht. Zwar befindet sich im Profil kein kategorisierter Anstieg, das Terrain ist mit insgesamt über 1.500 Höhenmetern dennoch wellig. Nach Start in Ronda geht es zunächst rund zehn Kilometer leicht berghoch, ehe eine Abfahrt an den bekannten Klettersteig Caminito del Rey führt. Danach geht es in Richtung Norden in die Provinz Cordoba, in Espejo wartet 14,6 Kilometer vor dem Ziel der Zwischensprint. Auf den letzten sechs Kilometern steigt das Terrain leicht an, die Zielgerade ist 350 Meter lang. Auf dem Papier sollten die Sprinter auf dieser Etappe zum Zuge kommen, doch das Etappenprofil und die Anstrengungen der vergangenen Tage könnten auch eine Ausreißergruppe begünstigen.

14. Etappe, Samstag, 3. September, Montoro - Sierra de La Pandera, 160,3 Kilometer
Bevor es hinauf zur nächsten Bergankunft dieser Vuelta geht, können sich die Fahrer ausreichend Zeit zum Einrollen nehmen. Nach dem Start in Montoro verläuft die Strecke größtenteils flach in Richtung Osten, erst nach 82 Kilometer beginnt das Terrain anspruchsvoller zu werden. Zunächst stellt sich der Puerto de Las Siete Pilillas (3. Kategorie) den Fahrern entgegen, nach einer Abfahrt und einigen nicht-kategorisierten Stichen folgt nach 137,8 Kilometern der Puerto de Los Villares (2. Kategorie). Er ist quasi Teil eines Doppelanstiegs, denn nach seiner Passhöhe, bei der es Bonussekunden gibt, geht es für die Fahrer links weiter zur Bergankunft auf die Sierra de la Pandera (1. Kategorie). Der Anstieg ist 8,4 Kilometer lang und im Schnitt 7,8 steil. Vor allem die letzten drei Kilometer haben es in sich: Es wartet eine Passage von bis zu 15 Prozent Steigung, eine Abfahrt sowie eine Gegensteigung von 13,5 Prozent auf dem letzten Kilometer. Am Zielort endeten bereits häufiger Etappen der Vuelta, zuletzt trug sich Rafal Majka 2017 dort in die Siegerliste ein. Auch Alejandro Valverde gewann 2003 eine Ankunft.

Das Profil der 14. Vuelta-Etappe. | Foto: ASO

15. Etappe, Sonntag, 4. September, Martos - Sierra Nevada, 153 Kilometer
Vor dem dritten und letzten Ruhetag kennen die Organisatoren keine Gnade: Über 4.000 Höhenmeter stehen auf diesem Teilstück an. Nach dem Start in Martos verläuft die Route südöstlich, die erste Bergwertung ist der Puerto del Castillo (3. Kategorie) nach 33 Kilometern. Im Anschluss konzentriert sich alles auf das Finale: Zunächst steht in Granada bei Kilometer 92,3 der Zwischensprint an, danach geht es sofort in den Anstieg zum Alto del Purche (1. Kategorie), der sich über 9,1 Kilometer bei einer durchschnittlichen Steigung von 7,6 Prozent erstreckt. Am Gipfel gibt es zusätzlich Zeitbonifikationen. Die folgende Abfahrt führt die Fahrer direkt zur letzten Herausforderung des Tages: den Schlussanstieg zum Alto Hoya de la Mora (HC) ins Skigebiet Sierra Nevada. Auf 19,3 Kilometer geht es hinauf bis auf 2.512 Meter, zugleich der höchste Punkt der diesjährigen Vuelta Der Weg dorthin ist nicht nur lang, sondern mit im Schnitt 7,9 Prozent auch sehr steil – vor allem der Einstieg ist anspruchsvoll: Auf den ersten vier Kilometern fällt die Steigung kaum unter zehn Prozent und beträgt teilweise bis zu 20 Prozent. Wer einen schlechten Tag hat, kann hier viel Zeit einbüßen. Zudem können im Süden Spaniens die hohen Temperaturen ein Faktor sein können.

Das Profil der 15. Vuelta-Etappe. | Foto: ASO

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