Tirreno: Im Etappenfinale mit Pidcock gestürzt

Roglics Sieg war ein Pflaster auf Van Aerts Wunden

Wout Van Aert (Jumbo - Visma, re.) gibt nach seinem Sturz auf der 5. Etappe von Tirreno-Adriatico Entwarnung. | Foto: Cor Vos

10.03.2023  |  (rsn) – Beim Straßendebüt 2023 läuft es für Wout Van Aert (Jumbo – Visma) bisher eher holprig. Im Auftaktzeitfahren von Tirreno-Adriatico (2.UWT) belegte der Belgier auf regennasser Strecke nur Platz 45, bei der ersten Sprintankunft landete er auf Rang 151. Ein erstes kleines Ausrufezeichen setzte er auf der 3. Etappe, als er in Foligno Sechster wurde.

Der Aufwärtstrend wurde dann aber im Finale des vierten Teilstücks der italienischen Fernfahrt jäh unterbrochen, als Van Aert vier Kilometer vor dem Ziel in Tortoreto im Positionskampf an vorderer Stelle im Feld mit Tom Pidcock aneinandergeriet, wodurch beide stürzten und sich jeweils Hautabschürfungen am Gesäß zuzogen. “Ich habe versucht, durch eine Lücke zu schlüpfen, und Tom hat sich von hinten in mich eingehakt“, erklärte der 28-Jährige nach dem Rennen der Zeitung Het Laatste Nieuws.

Allerdings zeigen die TV-Bilder, dass Van Aert, als er am überraschten Pidcock vorbeizog, dem Briten zugleich den Weg zumachte, so dass der den Kontakt nicht mehr vermeiden konnte. “Das ist ein Vorfall, der passieren kann. Ich habe keine großen Schmerzen, aber mich hat es ordentlich rasiert“, spielte der Jumbo-Kapitän auf seine Hautabschürfungen an.

Unmittelbar nach dem Sturz ging Van Aert auf den einige Meter hinter ihm auf der Straße liegenden Pidcock zu und reichte dem Strade-Bianche-Gewinner die Hand. Der Brite schien sich auch noch am Finger verletzt zu haben, konnte sich aber ebenso wie sein Kontrahent wieder aufs Rad schwingen und das Rennen beenden.

Van Aerts Schmerzen linderte kurz darauf der Sieg seines Teamkollegen Primoz Roglic, der sich in Tortoreto durchsetzte und erstmals in dieser Saison jubeln konnte. “Dass Primoz gewinnt, ist natürlich ein dickes Pflaster auf der Wunde“, so Van Aert, auf den nun die Königsetappe zur Bergankunft in Sarnano Sassotetto auf 1.451 Metern Höhe wartet. “Mit meinen Beinen kann ich zufrieden sein, auch wenn das Schwerste noch kommt“, fügte er an.