RSNplusBei den Weltbesten mit dabei

Walscheid erreicht in Roubaix ein Lebensziel

Von Peter Maurer aus Roubaix

Foto zu dem Text "Walscheid erreicht in Roubaix ein Lebensziel"
Max Walscheid (Cofidis) | Foto: Cor Vos

09.04.2023  |  (rsn) - Bei der verregneten Ausgabe von Paris-Roubaix 2021, die aufgrund der Corona-Pandemie damals im Oktober stattfand, landete Max Walscheid (Cofidis) auf dem 12. Rang. Dieses Ergebnis konnte er nun verbessern: Bei seinem Lieblingsrennen landete der Heidelberger unmittelbar hinter John Degenkolb (DSM) auf Rang acht. Im Ziel fiel dem Zwei-Meter-Schlacks aus Neuwied ein großer (Pflaster)-Stein vom Herzen. Endlich konnte er bis zu den letzten Sektoren mit den besten Klassikerfahrern der Welt mithalten.

"Ich denke, das war das beste Rennen, das ich bisher gefahren bin. Es ist kein Sieg, aber meine erste Top-Ten-Platzierung bei einem Monument", erzählte der 29-Jährige stolz im Anschluss an seine 256,6 Kilometer lange Fahrt, bei der er 87 Kilometer in der vordersten Gruppe des Rennens fuhr. 3:31 Minuten nach dem Sieger Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) erreichte Walscheid schließlich den Zielstrich und war überglücklich mit seiner Vorstellung.

___STEADY_PAYWALL___

Max Walscheid (Cofidis) beeindruckte mit einer starken Leistung beim 120. Paris-Roubaix und war bis ins Finale hinein immer auf der Höhe des Geschehens. | Foto: Cor Vos

"Damit habe ich mir ein Lebensziel erfüllt, egal was noch kommt oder passiert", strahlte der zweitbeste Deutsche des Rennens, fiel seiner Freundin in die Arme und drückte sie minutenlang. "Sie weiß, was das für mich bedeutet, wie viel Arbeit ich in dieses Rennen hineinstecke und auch wie viel Druck man aushalten muss", erklärte Walscheid. Das Rennen über die 29 Sektoren ist nicht nur eine Sache der Beine. Defekte oder Stürze können alle Pläne zunichte machen. "Es ist ein Roulettespiel, du brauchst hier auch das Quäntchen Glück", sagte Walscheid, der sich fast über die gesamte Zeit an der Seite der späteren Top 3 van der Poel, Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) und Wout Van Aert (Jumbo – Visma) befand, gegenüber radsport-news.com.

Paris-Roubaix für Walscheid das größte Rennen der Welt

"Die Top Ten waren heute die stärksten Fahrer im Rennen. Ich bin daher sehr stolz, bei einer solchen Selektion dabei gewesen zu sein und das zeigt auch, dass das kein Zufall war", analysierte Walscheid seine Leistung bei dem Rennen, das einen großen Platz in seinem Herzen hat. "Die Menschenmassen hier sind ganz besonders, es ist das größte Eintagesrennen, wenn nicht überhaupt das größte Rennen, das es gibt. Da ist der Reiz natürlich groß, vorne dabei zu sein", sagte er.

Nach 257 Kilometern zwischen Compiègne und Roubaix landete Walscheid schließlich hinter John Degenkolb (DSM, vorn) als zweitbester deutscher Fahrer auf Rang acht. | Foto: Cor Vos

Am vorletzten Fünf-Sterne-Sektor war aber dann für Walscheid zumindest körperlich der Zenit erreicht. "Ich habe bei Mons-en-Pévèle einen kleinen Fehler gemacht. Ich hatte eine kleine Lücke zu den Favoriten, die ich zufahren musste. Daher kam ich etwas angeknockt in den Sektor", erklärte er. Zuvor hatte er mit Stundenweltrekordler Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) wieder den Anschluss an die Gruppe rund um den späteren Sieger hergestellt.

Nun Pause bis zum Heimrennen in Frankfurt

Kurz vor dem schweren Sektor setzte sich Walscheid dann sogar an die Spitze des Rennens. "Ich habe halt versucht zu antizipieren, aber es wäre besser gewesen, im Windschatten zu bleiben", blickte er auf die Situation zurück, die vielleicht ein noch besseres Ergebnis verhindert hatte.

Nach sieben schweren Eintagesrennen in vier Wochen freut sich Walscheid nun auf eine Pause bis zum 1. Mai, wenn Eschborn-Frankfurt (1.UWT) sein nächster Einsatz ist: "Die brauche ich jetzt auch. Ich war jetzt drei Wochen von zu Hause weg und habe fast alle Klassiker abseits vom E3 Saxo Classic bestritten“, fügte er an.

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.04.2024Pedersen: “Ich bin wieder bei 100 Prozent“

(rsn) – Es ist das Highlight der Frühjahresklassiker, das Rennen über die Pflastersteine von Paris nach Roubaix. 260 schwere Kilometer warten am Sonntag und die große Frage ist, ob Alpecin – De

27.03.2024Van Aert erleidet beim Dwars-Crash multiple Brüche

(rsn) – Die Ronde van Vlaanderen wird am Sonntag ohne ihren großen Lokalmatador Wout Van Aert (Visma – Lease a Bike) über die Bühne gehen. Der 29-jährige Belgier war am Mittwoch bei Dwars doo

11.04.2023Van Baarles Frühjahr endet schmerzhaft auf dem Roubaix-Pavé

(rsn) – Mit seinem Triumph beim Omloop Het Nieuwsblad (1.UWT) feierte Dylan van Baarle einen perfekten Einstand bei seinem neuen Team Jumbo – Visma. Doch in der dann folgenden Klassikerkampagne li

11.04.2023Sagan zieht sich bei Roubaix-Sturz Gehirnerschütterung zu

(rsn) – Bereits auf dem zweiten der 29 Sektoren war am Ostersonntag Peter Sagans neuntes und letztes Paris-Roubaix (1.UWT) rund 150 Kilometer vor dem Ziel beendet. Der Gewinner der Ausgabe von 2018

11.04.2023Lefevere: “Als würde jemand mit uns Voodoo spielen“

(rsn) – Das Team Soudal Quick-Step gehört mit 16 Tagessiegen und zwei Klassementerfolgen zu den besten Mannschaften des Frühjahrs. Doch ausgerechnet bei den Paraderennen Flandern-Rundfahrt (1.UWT)

10.04.2023Bora - hansgrohe bei Paris-Roubaix weit hinter den Erwartungen

(rsn) – Während John Degenkolb (DSM) und Max Walscheid (Cofidis) mit ihren Plätzen sieben und acht bei Paris-Roubaix die deutschen Farben hochhielten, blieb das einzige WorldTeam aus der Bundesrep

10.04.2023Degenkolb stellt klar: “Es war ein Rennunfall“

(rsn) – Paris-Roubaix (1.UWT) endete für John Degenkolb mit Platz sieben nicht so gut wie erhofft– und tragisch. Der DSM-Kapitän gehörte 18 Kilometer vor dem Ziel noch zur Spitzengruppe mit all

10.04.2023Starke Teamleistung half van der Poel in Roubaix

(rsn) – Er war der große Favorit. Am Ende erfüllte Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) die Erwartungen als Sieger auf dem Podium von Paris-Roubaix. Dank der perfekten Vorarbeit seiner Te

10.04.2023Sieben Antworten von Paris-Roubaix

(rsn) – Das Oster-Wochenende stand ganz im Zeichen von Paris-Roubaix. Die 3. Auflage des Frauenrennens endete mit einem Sensationspodium, auch deshalb, weil die Favoritinnen bei ihrer Aufholjagd dur

10.04.2023Rex: “Van der Poels Tempo hat mich gekillt“

(rsn) - Laurenz Rex (Intermarché - Circus - Wanty) gehört zu einer Minderheit von rund 60.000 deutschsprachigen Belgiern . Der im hessischen Marburg geborene Rex lebt in Raeren nahe der deutschen

09.04.2023Degenkolb stürzt, weil van der Poel durch die Lücke drängt

(rsn) - Im Bruchteil einer Sekunde platzte der Traum von John Degenkolb (DSM) auf den zweiten Sieg bei Paris-Roubaix nach 2015. Sein Rad rutschte 18 Kilometer vor dem Ziel zur Seite weg und der Oberur

09.04.2023Van der Poel: “Das ist meine beste Klassikersaison überhaupt“

(rsn) – Das 120. Paris-Roubaix (1.UWT) lieferte bei besten äußeren Bedingungen die erwarteten spektakulären Bilder und sportliche Dramen: Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) holte sich

Weitere Radsportnachrichten

15.06.2025Vingegaard kennt die Baustellen nach Tour-Generalprobe

(rsn) – Man kann Jonas Vingegaard und seinem Team Visma – Lease a Bike nicht vorwerfen, dass sie es nicht versucht hätten. In den Bergen waren alle Versuche gegen Tadej Pogacar (UAE – Emirates

15.06.2025Van der Poel verpasst Grün, aber freut sich über harte Woche

(rsn) – Ein winziges Pünktchen hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) am Ende des 77. Critérium du Dauphiné (2.UWT) gefehlt, um das ab Etappe 3 von ihm getragene Grüne Trikot auch mit

15.06.2025Evenepoel: “Manchmal nehmen sie einem die Moral“

(rsn) - Das 77. Critérium du Dauphine (2.UWT) gab einen Vorgeschmack, was wir von der kommenden Tour de France erwarten dürfen. Gesamtsieger Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und der Zweitpla

15.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

15.06.2025Highlight-Video der 1. Etappe der Tour de Suisse

(rsn) - Die 1. Etappe der Tour de Suisse ist zur Angelgenheit der Ausreißer geworden. Bei einsetzendem Regen ließen es die Top-Favoriten auf den Gesamtsieg größtenteils ruhig angehen, doch gleichz

15.06.2025Highlight-Video der 8. Etappe des Critérium du Dauphiné

(rsn) - Lenny Martinez (Bahrain Victorious) hat am Plateau du Mont-Cenis die Schlussetappe des Critérium du Dauphiné gewonnen und sich eine gute halbe Minute vor den großen Favoriten ins Ziel geret

15.06.2025Grégoire rauscht in Regenschlacht von Küssnacht zum Auftaktsieg

(rsn) – Romain Grégoire (Groupama – FDJ) hat die 1. Etappe der Tour de Suisse (2.UWT) in Küssnacht gewonnen. Der Franzose setzte sich an einem verregneten Nachmittag am Vierwaldstättersee als S

15.06.2025Pogacar wehrt Vingegaards Angriffe ab und gewinnt Dauphiné

(rsn) - Tadej Pogacar (UA – Emirates – XRG) hat souverän den Gesamtsieg des 77. Critérium du Dauphiné eingefahren und sich am letzten Tag keine Blöße mehr gegeben. Der Franzose Lenny Martinez

15.06.2025Walscheid erleidet Ellbogenbruch bei Dwars door het Hageland

(rsn) - Bitterer Rückschlag für Max Walscheid (Jayco - AlUla): Der 32-jährige Heidelberger ist beim belgischen Eintagesrennen Dwars door het Hageland (1.Pro) am Samstag zu Fall gekommen und hat sic

15.06.2025Foto-Finish! Magnier bezwingt Philipsen bei der Elfstedenronde

(rsn) – Paul Magnier (Soudal – Quick-Step) holt weiterhin das Maximum aus seiner Form nach dem vorzeitigen Ausstieg am letzten Ruhetag des Giro d´Italia heraus. Der 21-jährige Franzose hat 24 St

15.06.2025Schwarzbacher gewinnt Auftakt beim Giro Next Gen

(rsn) – Matthias Schwarzbacher (UAE Team Emirates Gen Z) hat in Rho das 8,4 Kilometer lange Auftaktzeitfahren des Giro d´Italia Next Gen (2.2U) gewonnen. Der 19-jährige Slowake war in 9:17 Minuten

15.06.2025Cavallar Dritte und Mitterwallner Sechste bei Pyrenäen-Rundfahrt

(rsn) – Die Baskin Usoa Ostolaza (Laboral Kutxa – Fundacion Euskadi) hat die dreitägige Pyrnäen-Rundfahrt (2.1) gewonnen und damit ihr Potential als Bergfahrerin noch einmal unterstrichen. Nachd

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Critérium du Dauphiné (2.UWT, FRA)
  • Tour de Suisse (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Giro d`Italia Next Gen (2.2u, ITA)
  • Elfstedenronde Brugge (1.1, BEL)
  • SPAR Flanders Diamond Tour (1.1, BEL)
  • Tour de Beauce (2.2, CAN)
  • Yellow River Estuary Road (2.2, CHN)