Vlasov stieg an Corona erkrankt aus

Kämna nun Boras Kapitän für die zweite Giro-Hälfte

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Kämna nun Boras Kapitän für die zweite Giro-Hälfte"
Lennard Kämna ist dabei, sich vom Etappenjäger zum Rundfahrer zu entwickeln. | Foto: Cor Vos

16.05.2023  |  (rsn) – Etwas unerwartet rüttelte die 10. Etappe des Giro d’Italia am Gesamtklassement. So reduzierte sich auch die Doppelspitze von Bora - hansgrohe durch die coronabedingte Aufgabe von Aleksandr Vlasov auf nur einen Kapitän, nämlich Lennard Kämna. Der Deutsche hielt sich auch am zehnten Tag schadlos. Der Fischerhuder beendete bis jetzt jeden der zehn Tagesabschnitte mindestens in der Nähe der Topfavoriten. Dies bedeutet für ihn den aktuell siebten Platz in der Gesamtwertung mit einem Rückstand von knapp zwei Minuten auf den Mann in Rosa, Geraint Thomas (Ineos Grenadiers).

"Es ist natürlich sehr schade, dass wir Aleks verloren haben. Wir alle investierten viel Arbeit in die Vorbereitung. So zeigte Vlasov am Sonntag im Zeitfahren noch eine Topleistung", bedauerte Jens Zemke, einer der Sportlichen Leiter der Raublinger Mannschaft, in der Pressemeldung seines Teams. Schon kurz nach dem Auftakt der fast 200 Kilometer langen Etappe von Scandiano nach Viareggio hatte der Russe mit Problemen zu kämpfen, so dass er schon in den ersten Anstiegen den Anschluss an das Feld verlor.

"Er hat sich vor der Etappe nicht einhundertprozentig gefühlt. Da waren wir eigentlich noch nicht beunruhigt", erklärte Enrico Gasparotto, der zweite Sportliche Leiter von Bora – hansgrohe und fügte an: "Nachdem er abgehängt wurde, klagte er darüber, dass er keine Kraft in den Beinen habe. Da war klar, dass er die Etappe nicht wird beenden können."

Nach gut 70 gefahrenen Kilometern vermeldete Radio Tour dann die Aufgabe des Bora-Kapitäns. Müdigkeit, sei der Grund, so die erste Angabe des Teams. "Wenn man weiß, wie hart so eine Vorbereitung ist, dann schmeißt man das natürlich nicht einfach weg. Deshalb hat Aleks es versucht, bis zu dem Moment, wo sein Ziel (Durchzukommen, d. Red.) völlig unrealistisch wurde. Dann weiterzufahren hätte keinen Sinn mehr gemacht, gesundheitlich nicht und auch nicht für die weiteren Ziele", erklärte Sportdirektor Rolf Aldag im Velo Club von Eurosport.

Aldag: "Lennard geht mit der Rolle sehr gut um“

Vor allem die finale Aussage öffnete im Hinblick auf die Tour de France wieder etwas Spielraum. Denn vor Beginn der Saison hatte sich der Raublinger Rennstall festgelegt, mit dem Duo Vlasov/Kämna beim Giro um die Gesamtwertung zu kämpfen, während die Tour dem Duo Jai Hindley/Emanuel Buchmann vorbehalten sein sollte. Einem möglichen Tourstart von Kämna erteilte Denk zuletzt eine Absage. Öffnete Aldag nun die Tür nach Frankreich für Vlasov?

Beim Giro verbleibt Kämna kurz vor der Hälfte der dreiwöchigen Rundfahrt als einzige Spitze. Es ist also noch ein langer Weg bis Rom. "Lennard ist auch in anderen Rennen schon Kapitän gewesen und geht mit der Rolle sehr gut um. Das Umfeld im Giro ist mit dem sehr erfahrenen Bob (Jungels) und Konni (Patrick Konrad), den nichts aus der Ruhe bringt, sehr gut", gab sich Aldag trotz des Ausfalls von Vlasov positiv.

Das Risiko, aber ohne zählbares Ergebnis den Giro zu beenden, den sie im Vorjahr mit Hindley sogar gewinnen konnten, dürfte ein wenig in den Hinterköpfen des Teammanagements stecken. "Sicher würde ein anderer Erfolg dem Team guttun und Druck nehmen", meinte Aldag und fügte an: "Deshalb macht es sicher auch Sinn, wenn jemand in die Gruppen geht. Das schadet ja auch Lennard im Feld nicht, solange er noch jemanden bei sich hat."

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