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03.11.2023 | (rsn) – Wie radsport-news.com bereits gemeldet hatte, wird Christian Koch (Lotto – Kern Haus) nach neun Jahren seine Karriere beenden. Nun erklärte der Cottbuser auch, dass der Schritt nicht aus freien Stücken erfolgt sei.
“Mir wurde die Entscheidung, meine sportliche Karriere zu beenden, abgenommen. Sportpolitisch wurde entschieden, dass meine Sportförderstelle bei der Landespolizei Brandenburg über das Jahr 2023 hinaus nicht weiter unterstützt wird“, berichtete Koch gegenüber radsport-news.com.
Sein letztes Rennen bestritt der 27-Jährige bereits Ende Juli bei Rad am Ring. "Nach einer internen Absprache mit Teamchef Florian Monreal haben wir gemeinsam entschieden, dass ich die restliche Zeit des Jahres nutzen werde, um abzutrainieren und um den Übergang zur Polizeiarbeit zu schaffen“, verriet er.
Allerdings arbeitet Koch weiter für den Koblenzer Rennstall. Bereits in der zweiten Saisonhälfte unterstützte er die Sportliche Leitung in den Rennen und wird in dieser Rolle auch 2024 zu sehen sein. "Florian wollte, dass ich dem Team weiterhin erhalten bleibe. Das hat mich sehr gefreut und spiegelt auch das familiäre Verhältnis im Team wider“, so Koch, der künftig als Sportlicher Leiter aktiv sein wird. "Hier bleibt noch abzuwarten, wie gut sich das mit dem Polizeidienst verbinden lässt. Aber Möglichkeiten wird es sicher geben“, gab sich Koch zuversichtlich.
Auf seine Zeit als Kontinental-Fahrer blickt der Allrounder gerne zurück. “Ich hatte sehr schöne Jahre im KT-Bereich“, so Koch, dessen Karriere 2020 mit dem Wechsel von LKT Team Brandenburg zu Lotto – Kern Haus noch mal Fahrt aufnahm. "Ein besonderer Dank gilt meinem Trainer Robert Pawlowsky und natürlich Florian Monreal, durch die ich mich noch mal so entwickeln und meine größten Erfolge einfahren konnte“, spielte auf seine beiden Etappensiege bei der Rhodos-Rundfahrt 2021 an.
Ob nicht noch mehr möglich gewesen sei, war für ihn “schwer beantworten. Ich kann aber auf eine für mich sehr erfolgreiche Karriere zurückblicken, worauf ich sehr stolz bin.“ Warum es trotz vieler guter Resultate nicht zu einem Profivertrag reichte, "müssen Andere beantworten“, so Koch, der sich zwar oft in guten Ausgangslagen für Gespräche befand, aber nie "ein ernsthaftes Angebot vorgelegt“ bekam. Allzu sehr wollte er der verpassten Profilaufbahn aber auch nicht nachtrauern. "Es sollte halt einfach nicht sein“, sagte er.
Im Verlauf seiner neun Jahre auf Kontinental-Niveau stellte Koch eine zunehmende Professionalisierung auch in der dritten Liga des Radsports fest. "Es ist immer wissenschaftlicher geworden. Mittlerweile kennt jeder seine Werte und probiert diese dann im Rennen schablonenhaft abzurufen“, fügte Koch mit Bedauern an.
Besonders aufgefallen sei ihm dabei das Auftreten einiger Fahrer, die frisch von den Junioren in den U23-Bereich aufgestiegen seien. “Sie treten mittlerweile oft so auf, als wüssten sie alles und vor allem, wie man Rennen gewinnt. Aber selbst als Talent gewinnt man im KT-Bereich nicht unbedingt gleich Rennen. Du brauchst trotzdem ein starkes Team wie Lotto - Kern Haus an deiner Seite und die Erfahrungen von älteren Sportlern, von denen du lernen kannst“, betonte Koch.