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11.09.2025 | (rsn) – Nach bislang sieben Etappenerfolgen bei der Vuelta a Espana brannte das Team von UAE – Emirates – XRG auf der 18. Etappe das nächste Feuerwerk ab. Auch wenn nur neun Zehntel zum Tagessieg Nummer acht für die Mannschaft aus den Emiraten fehlten, demonstrierte UAE zum wiederholten Male, dass sie die Equipe mit der mit Abstand stärksten Leistungsdichte bei dieser Spanien-Rundfahrt stellen.
Nur mit dem Roten Trikot des Gesamtführenden will es bislang nicht aufgehen für die Mannen des vierfachen Tour-Siegers Tadej Pogacar, der bei der Straßen-WM in Kigali (Ruanda) das Double aus Zeitfahren und Straßenrennen anpeilt. Abgeschenkt hat Joao Almeida, der aktuell im Gesamtklassement lediglich 40 Sekunden hinter dem Leader Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) auf Rang zwei rangiert, den Gesamtsieg bei der Vuelta aber noch nicht.
So meinte der heutige Tagesdritte im Ziel-Interview bei Eurosport: “Im Vergleich zum Anfang der Vuelta hat sich nichts geändert. Manchmal hat man gute Tage, manchmal schlechte. Wir müssen aber fokussiert bleiben und alles geben. Mehr können wir nicht machen, wir können nur kontrollieren, was wir kontrollieren können.“
Zu der Verkürzung der heutigen Strecke von ursprünglich geplanten 27,2 auf 12,2 Kilometer hatte der Portugiese mit Blick auf seinen Rückstand zu Vingegaard dann seine ganz eigene Philosophie. "Schade, dass es nicht über die ursprünglich geplanten 27 Kilometer ging, aber es ist, wie es ist. Ich habe alles gegeben, aber so ein kurzes Zeitfahren liegt mir eigentlich nicht“, spielte der 27-Jährige darauf an, was eventuell für ihn gar möglich gewesen wäre, hätten die Veranstalter die Profis auf die nominell geplante Distanz geschickt.
Denn Almeida konnte auf dem Zeitfahr-Boliden immerhin zehn Sekunden Rückstand auf den Dänen gutmachen und blickte nach Rennende in die Glaskugel. "Wir werden es nie genau wissen. Das Leben basiert auf ‘Was-Wäre-Wenns‘. Da sollte man nicht zu viel drüber nachdenken. Wir können aber insgesamt mit dem Ergebnis ziemlich zufrieden sein. Ich habe mich gut gefühlt und jeder musste heute mit der Verkürzung leben. Aber wir Radfahrer passen uns schnell an alle Szenarios an“, schloss er dann schließlich mit allen Eventualitäten ab.
Zufrieden gewesen sein dürfte auch der Tageszweite Jay Vine, der nur um einen Wimpernschlag seinen dritten Etappensieg innerhalb weniger Tage verpasste. “Von der Endzeit her war das wohl eines meiner besten Zeitfahren. Das beste Gefühl auf dem Rad hatte ich aber letztes Jahr beim Chrono des Nations. Zweiter hinter Ganna zu werden, ist aber unglaublich. Ich wurde nur von einem der beste Zeitfahrer der Welt geschlagen. Viel mehr kann ich nicht erwarten“, ordnete der Australier seine großartige Leistung ein.
“Vor meinem Rennen habe ich Ganna im Fernsehen gesehen – und er ist irgendwann 67km/h gefahren. Solche Zahlen habe ich bei weitem nicht erreicht. Ich habe auf meine Wattzahlen geguckt und konnte einfach nicht schneller fahren“, beschrieb er den feinen Unterschied, der ihm zum Tagessieger fehlte.
Auch Vine hat den Rundfahrtsieg für sein Team noch nicht abgeschrieben und zeigte sich für die kommenden Tage kämpferisch. “Joao ist ganz klar in guter Form und sein Rückstand ist heute etwas kleiner geworden. Für ein wirklich schweres Rennen ist (auf der 20. Etappe, d.Red.) alles angerichtet. Der Schlussanstieg wird vermutlich nicht der entscheidende Teil der Etappe werden. Es werden mehr die Ermüdung der drei Wochen und die Schwere der Etappe an sich sein. Der Schlussanstieg ist nur ein Bonus.“
Das gute Tagesergebnis von UAE rundete Ivo Oliveira, der in Valladolid Fünfter wurde, ab. Und auch wenn es zum Roten Trikot in Madrid nicht mehr reichen sollte - der Sieg in der Mannschaftswertung kann dem Team von Generalmanager Mauro Gianetti mit einem momentanen Vorsprung von 29:17 Minuten auf Visma – Lease a Bike wohl kaum noch genommen werden.