Tour de France: Rennbericht 7. Etappe

Kirchen kämpft an allen Fronten

11.07.2008  |  Um 13:17 Uhr machten sich die noch 176 Fahrer auf die siebte Tour-Etappe über 159 Kilometer von Brioude nach Aurillac. Kaum war das Rennen über fünf Bergwertungen -zwei der 2., zwei der 3. und einer der 4. Kategorie) - frei gegeben, attackierten der Franzose Christophe Moreau (Agritubel) und der US-Amerikaner William Frischkorn (Garmin-Chipotle). Nach vier Kilometern war der Ausreißversuch des Duos jedoch wieder beendet.

Geschlossen passierte das Peloton die erste Bergwertung des Tages, die Côte de Fraisse (3. Kat). Dort holte sich der Schotte David Millar (Garmin) vor den Franzosen Sandy Casar (Fdjeux), David Moncoutie (Cofidis) und Bram Tankink (Rabobank) den Bergpreis. Nach der ersten Steigung des Tages versuchten es immer wieder kleine Gruppen, sich vom Feld abzusetzen, jedoch ohne Erfolg. Das Team Columbia fuhr für den neuen Mann in Gelb, Kim Kirchen, alle Löcher zu.

Auch die erste Sprintwertung des Tages beim Kilometer 46,5 erreichte das Feld geschlossen. Dort sicherte sich der Südafrikaner Robert Hunter (Barloworld) die Maximalpunktzahl vor dem Australier Robbie McEwen (Silence-Lotto) und dem Norweger Thor Hushovd (Credit Agricole). Nach 50 Kilometern, an der Côte de Villedieu, versuchten es erneut einige Fahrer mit einem Ausreißversuch. Die Gruppe mit Jens Voigt (CSC), Ronny Scholz (Gerolsteiner) und den Spaniern Carlos Barredo (Quick.Step) und Xavier Florencio (Bouygues Telecom) konnte sich auch nicht mehr als 30 Sekunden vom Hauptfeld absetzen, da mit David Millar (Garmin) einer für die Gesamtwertung gefährliche Begleiter dabei war.

Nach 60 Kilometern, mittlerweile hatte auch der Franzose Benoit Vaugrenard (Fdjeux) zur Spitze aufgeschlossen, lag der Abstand nur noch bei 15 Sekunden, um in der Folge aber wieder auf 45 Sekunden anzuwachsen. Grund: Ein Massensturz im Feld, in den unter anderem der Spanier Juan Antonio Flecha (Rabobank) verwickelt war.

Das Peloton, das die sechs Ausreißer 66 Kilometern schließlich doch eingeholt hatte, war bei der Aufholjagd seinerseits in mehrere Gruppen zerfallen. Viele der Favoriten auf den Tagessieg waren jedoch aufmerksam und saßen in der ersten Gruppe. Am zweiten Zwischensprint nach 74 Kilometern, den Oscar Freire (Rabobank) vor Kirchen und Volodymir Gustov (CSC) gewann, hatte die erste, gut 30 Fahrer starke Gruppe einen Vorsprung von 45 Sekunden auf die nächsten Verfolger. 1:25 Minuten zurück lag eine Gruppe mit dem Bergtrikot Sylvain Chavanel (Cofidis). In gar keiner Gruppe mehr vertreten waren der Italiener Mauro Facci (Quick.Step) und Lilian Jegou (Fdjeux), die das Rennen beide aufgeben mussten.

Nach 80 Kilometern betrug der Vorsprung der 25 Spitzenfahrer auf die nächste Gruppe 35 Sekunden. Die Besetzung der "Tete de la course" war namhaft: Cadel Evans, Dario Cioni (beide Silence-Lotto), Fabian Cancellara, Volodymir Gustov, Fränk Schleck, Andy Schleck, Jens Voigt (alle CSC), Alejandro Valverde, Oscar Pereiro, Luis Leon Sanchez (alle Caisse d`Epargne), Kim Kirchen, Thomas Lovkvist (beide Columbia), Filippo Pozzato, Roman Kreuziger, Vincenzo Nibali (alleLiquigas), Denis Menchov, Oscar Freire (beide Rabobank), Bernhard Kohl (Gerolsteiner), Benoit Vaugrenard (Fdjeux), Riccardo Ricco, Juan José Cobo (beide Saunier Duval) sowie David Millar und Christian VandeVelde (beide Garmin).

Die 25 Fahrer starke Spitzengruppe hatte allerdings nur bis zum Kilometer 93 Bestand, als von hinten das zweite Feld wieder aufschließen konnte, so dass nun 100 Fahrer an der Spitze des Rennens lagen. Kurz darauf konnten sich die beiden Spanier Luis Leon Sanchez (Caisse d`Epargne) und Jose Jufre (Saunier Duval) von der ersten großen Gruppe lösen, gefolgt von Jufres Teamkollegen David De La Fuente und dem Italiener Vincenzo Nibali(Liquigas). Gemeinsam konnte sich das Quartett bis zum Col d’Entremont (Kat. 2) einen Vorsprung von 1:15 herausfahren. Dort holte sich De La Fuente die Punkte vor seinen Teamkollegen Jufre, Sanchez und Nibali.

Auch am nächsten Anstieg der 2. Kategorie, dem Pas de Peyrol nach 117 Kilometer - Christophe Moreau (Agritubel) und John Gadret (Ag2r) hatte das Rennen in der Zwischenzeit aufgegeben – sicherte sich De la Fuente, der es auf das Bergtrikot abgesehen hatte, die Höchstpunktzahl vor seinen drei Fluchtgefährten. Mit 50 Sekunden Rückstand fuhr Mikel Astarloza (Euskaltel), der sich aus dem Hauptfeld gelöst hatte, über die Wertungsabnahme. Das Peloton hatte zu diesem Zeitpunkt 1:30 Minuten Rückstand auf das Spitzenquartett.

25 Kilometer vor dem Ziel, Astarloza war wieder ins Feld zurückgefallen, lagen die vier Ausreißer noch 70 Sekunden vor dem heranjagenden Feld, neun Kilometer später waren es ur noch 45 Sekunden. Die letzte Sprintwertung des Tages beim Kilometer 148 sicherte sich Jufre vor Nibali und De La Fuente. Mit nur noch 30 Sekunden Rückstand erreichte das Peloton die Wertungsabnahme.

Direkt nach dem Zwischensprint ging es in den letzten Anstieg des Tages. An der 1,7 Kilometer langen Steigung der 3. Kategorie fuhr sich die Spitzengruppe auseinander. Mit knappen Vorsprung konnte De La Fuente sich den Bergpreis sichern und dem Franzosen Sylvain Chavanel (Cofidis), der längst abgehängt war, das gepunktete Trikot abnehmen. Nur sechs Sekunden dahinter folgte Luis Leon Sanchez. Nibali und Jufre waren derweil von einer kleinen Gruppe mit allen Favoriten eingeholt wurde.

Diese kristallisierte sich an der letzten Steigung des Tages durch eine Attacke von Stefan Schumacher, dem Unglücksraben des Vortages, heraus. Kurz nach der Bergwertung waren auch De La Fuente und Leon Sanchez gestellt, so dass sich gut 25 Fahrer auf die letzten acht Kilometer machten.

Sechs Kilometer vor dem Ziel attackierte erneut Sanchez in der Abfahrt und konnte sich recht schnell einen Vorsprung von 30 Sekunden herausfahren. Von diesem Polster konnte der Spanier sechs Sekunden ins Ziel retten und den Sieg als Solist feiern. In der Verfolgergruppe gewann der in der Endphase äußerst aktive Schumacher den Sprint vor Filippo Pozzato (Liquigas) und Kim Kirchen (Columbia), der sein Gelbes Trikot verteidigen konnte.

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.10.2009Stefan Schumacher fordert nachträglich Freispruch

(sid) - Nach den negativ ausgefallenen Nachkontrollen zur Tour de France 2008 fordert Stefan Schumacher nachträglich einen Freispruch für sich. "Stefan Schumacher fordert die AFLD auf, die ihm zugeo

07.10.2009Alle 17 Nachtests zur Tour 2008 negativ

Paris (dpa/rsn) - Das befürchtete Doping-Nachbeben zur Tour de France 2008 ist ausgeblieben. „Die 17 Nachkontrollen waren negativ“, sagte Pierre Bordry, der Chef der französischen Anti-Doping-A

06.10.2009Vasseur unterstützt Nachtests zur Tour 2008

(rsn) - Cédric Vasseur, der Präsident der Fahrervereinigung CPA, hat die erneute Prüfung von Dopingproben der Tour de France 2008 unterstützt. "Die Fahrer wissen, dass gemäß des WADA-Codes Dopin

05.10.2009Tour-Nachtests: Ergebnisse am 7. Oktober

Paris (dpa/rsn) - Die mit Spannung erwarteten Ergebnisse der Doping-Nachtests zur Tour de France 2008 werden am 7. Oktober veröffentlicht. Man werde an diesem Tag um 10.00 Uhr den Bericht für das ve

04.10.2009Tour Nachtests 2008: Resultate werden im Oktober mitgeteilt

Hamburg (dpa/rsn) - Die Ergebnisse der Dopingnachtests von der Tour de France 2008 sollen nach einem Bericht der österreichischen Tageszeitung "Kurier" im Oktober bekannt gegeben werden."In ein bis z

20.02.2009Französischer Verband kürzt Gerolsteiner Tour-Preisgelder

Herrenberg (dpa) - Der französische Radsportverband hat den Fahrern des früheren Gerolsteiner-Teams rund ein halbes Jahr nach der Tour de France 2008 die eingefahrenen Preisgelder gekürzt.Wegen der

24.12.2008Sastres Gelbes Trikot für 15.000€ versteigert

(sid) - Das Gelbe Trikot von Toursieger Carlos Sastre ist bei einer Internet-Auktion für 15.000 Euro versteigert worden. Das Geld soll hilfsbedürftigen Kindern sowie einer Stiftung, die Krebs- und A

14.10.2008L´Equipe: Keine weitere positive Tour-Tests

(sid) - Die Radsportwelt muss vorerst keine weiteren Dopingfälle von der diesjährigen Tour de France befürchten. Bernhard Kohl war der siebte und letzte Fahrer, der bei den nachträglichen Analysen

10.10.2008Fofonow kommt mit Kurzzeitsperre davon

Hamburg (dpa) - Der Kasache Dimitri Fofonow ist nach seinem positiven Dopingtest während der Tour de France mit einer Kurzzeitsperre von drei Monaten davongekommen. Wegen «einer Fahrlässigkeit» ha

08.10.2008Prudhomme rechnet mit wenigen positiven Tests

(rsn) – Im Gegensatz zu Pierre Bordry, dem Vorsitzenden der Französischen Anti-Doping-Agentur AFLD, rechnet Tour-Direktor Christian Prudhomme nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters ledig

08.10.2008AFLD auch den Eigenblutdopern auf der Spur

Mainz/Hamburg (dpa) - Die französische Anti-Doping-Agentur AFLD erwartet nach Informationen des ZDF zweieinhalb Monate nach dem Ende der Tour de France weitere Doping-Enthüllungen. «Wir sind bereit

06.10.2008Noch keine Resultate bei Tour-Nachuntersuchungen

Paris (dpa) - Für die Doping-Nachuntersuchungen der diesjährigen Tour de France liegen bisher keine Ergebnisse vor. «Wir haben noch keine Resultate», sagte ein Sprecher der Französischen Anti-Dop

Weitere Radsportnachrichten

24.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

24.04.2024Godon und Vendrame sorgen für Decathlon-Doppelschlag

(rsn) – Synchroner Jubel auf Platz eins und zwei, dahinter kollektiver Ärger: Decathlon – AG2R La Mondiale hat durch Dorian Godon und Andrea Vendrame auf der 1. Etappe der Tour de Romandie (2.UWT

24.04.2024“Unglaublich“: Dorn fährt auf Ansage ins Bergtrikot

(rsn) – Das Team Bike Aid, allen voran Vinzent Dorn, zeigt sich bei der Tour of Turkiye (2.Pro) weiterhin von der allerbesten Seite. Dorn schaffte es auf der 4. Etappe, die über 138 Kilometer von

24.04.2024Uhlig bremst, Andresen gewinnt vor van Poppel

(rsn) – Tobias Lund Andresen (dsm-firmenich – PostNL) hat auf der 4. Etappe der Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Sieg als Profi gefeiert und damit auch die Gesamtführung an sich gerissen.

24.04.2024Bahn WM 2025 zum zweiten Mal nach Südamerika

(rsn) - Wie der Weltradsportverband UCI am Mittwoch bekanntgab, werden die Bahnweltmeisterschaften vom 15. bis zum 19. Oktober im Velódromo Peñalolén in Santiago de Chile stattfinden. Zunächst hat

24.04.2024Hindley und Lipowitz verlängern bei Bora - hansgrohe

(rsn) – Bora – hansgrohe hat die Verträge seiner beiden Kletterer Jai Hindley und Florian Lipowitz verlängert. Wie immer machten die Raublinger keine Angaben über die Laufzeiten der Arbeitspapi

23.04.2024Pogacar: “Ich kann noch etwas besser werden“

(rsn) – Nach seinem überragenden Auftritt bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, wo er sich mit einem 35-Kilometer-Solo zum zweiten Mal nach 2021 den Sieg sicherte, verbringt Tadej Pogacar (UAE Team Emira

23.04.2024Del Toro verlängert bei UAE Emirates vorzeitig bis Ende 2029

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

23.04.2024Zijlaard fliegt am schnellsten um die 13 Kurven von Payerne

(rsn) – Maikel Zijlaard (Tudor) hat seinem Ruf als Spezialist für sehr kurze Prologe alle Ehre gemacht und in Payerne das 2,3 Kilometer lange Auftaktzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen.

23.04.2024Berlin nach Kraftakt in der Gruppe, Dorn verteidigt Weiß

(rsn) - Während Rembe Sauerland bei der Tour of Türkiye (2.Pro) erstmals die Gruppe des Tages verpasste, konnte das Team Bike Aid auch auf der 3. Etappe einen Fahrer in der hart umkämpften Fluchtg

23.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Für Bora – hansgrohe will es bei der 59. Türkei-Rundfahrt einfach nicht laufen. Auch auf der 3. Etappe über 147 Kilometer zwischen Fethiye und Marmaris ging das Raublinger Team leer aus

23.04.2024Zu früh gefreut: Van Poppel zurückgesetzt, Lonardi Etappensieger

(rsn) – Nachdem es an den ersten beiden Tagen der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) nicht nach Wunsch gelaufen war, schien bei Bora – hansgrohe auf der 3. Etappe der Knoten geplatzt. Danny van Poppel

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)