Vorschau WM-Zeitfahren Herren

Cancellaras Nachfolger gesucht

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Cancellaras Nachfolger gesucht"

Bert Grabsch liegt der WM-Kurs im italienischen Varese.

25.09.2008  |  (rsn) - In Abwesenheit des Vorjahressiegers Fabian Cancellara verspricht das WM-Zeitfahren der Herren am Donnerstag eine äußerst spannende Angelegenheit zu werden. Dabei dürfen sich die beiden deutschen Starter Bert Grabsch und Tony Martin berechtigte Medaillenhoffnungen machen.

Der wellige, 43,7 Kilometer lange Zeitfahrkurs von Varese dürfte den beiden deutschen Starten jedenfalls liegen. Auch die Form der beiden Columbia-Profis scheint zu passen. Martin gewann zuletzt das Zeitfahren der Deutschland Tour vor seinem Teamkollegen Grabsch. Der in Eschborn lebende Cottbuser Martin siegte zudem bei den Zeitfahren der Tour de l`Ain und der Ster Elektrotoer. Im Abschlusszeitfahren des Giro d`Italia belegte der 23-Jährige den zweiten Platz. Der Deutsche Zeitfahrmeister Grabsch war im Kampf gegen die Uhr bei der Österreich-Rundfahrt und der Sachsen-Tour erfolgreich. Im Vorjahr verpasste der 33-Jährige als WM-Vierter von Stuttgart knapp die Medaillenränge.

Zu den schärfsten Widersachern des deutschen Duos zählt der Australier Michael Rogers. Der 28-Jährige überzeugte zuletzt als Gesamtzweiter der Tour of Missouri, wo er im Zeitfahren ebenfalls den zweiten Platz belegte. Zudem wurde Rogers, der ebenfalls im Columbia-Team fährt, Dritter im Zeitfahren der Sachsen-Tour, Vierter bei der Eneco-Tour und Siebter im Olympischen Zeitfahren von Peking. Von 2003 bis 2005 holte der Australier, der zu Jahresbeginn an Pfeiffer'schem Drüsenfieber litt und viele Rennen verpasste, jeweils die Goldmedaille beim WM-Zeitfahren.

Ebenfalls ein heißer Anwärter auf die Goldmedaille ist der US-Amerikaner Levi Leipheimer. Der Astana-Profi belegte zuletzt bei der Vuelta a Espane den zweiten Rang und gewann dort beide Zeitfahren. Der 34-Jährige holte in diesem Jahr zudem die Bronzemedaille im Olympischen Zeitfahren von Peking. Neben dem Zeitfahrsieg bei der Tour of California gelang dem ehemaligen Gerolsteiner-Fahrer auch eine Podiumsplatzierung im Kampf gegen die Uhr bei der Dauphiné Libéré.

Wie jedes Jahr kämpft auch in Varese der Spanier José Ivan Gutierrez um eine Zeitfahr-Medaille. In den Zeitfahren der Eneco-Tour (Zweiter) und der Katalonien-Rundfahrt (Dritter) gelangen ihm Podiumsplatzierungen. Bei der WM von Stuttgart fuhr der 29-Jährige auf Rang sieben, 2005 holte er die Silbermedaille im Kampf gegen die Uhr.

Zu den Medaillen-Kandidaten zählt auch Gustav Erik Larsson. Der Schwede vom dänischen CSC-Saxo Bank-Team holte bei Olympia die Silbermedaille. Im abschließenden Zeitfahren der Deutschland Tour wurde er Dritter. Bei der Dänemark-Rundfahrt Anfang August holte er sich im Kampf gegen die Uhr sogar den Sieg.

Ein weiterer Podiums-Aspirant ist der Niederländer Stef Clement, Bronzemedaillengewinner von Stuttgart. In diesem Jahr stehen zwei dritte Plätze bei der Sarthe-Rundfahrt und der Tour de Romandie sowie ein zweiter Rang bei der Bayern-Rundfahrt in den Palmares des seit Mittwoch 26-Jährigen. In Peking belegte Clement im Zeitfahren Rang neun.

Zu den herausragenden Zeitfahrern zählt auch der Italiener Marco Pinotti, ein weiterer Columbia-Fahrer. Der Italienische Zeitfahrmeister gewann in diesem Jahr das Abschlusszeitfahren des Giro d`Italia. Auch der Brite David Millar, Zeitfahr-Dritter bei der Tour de France, will eine medaille, ebenso wie der Französische Zeitfahrmeister Sylvain Chavanel, der seine gute Form mit einem zweiten Platz im ersten Vuelta-Zeitfahren bewies. Außenseiterchancen haben das belgische Duo Stijn Devolder und Leif Hoste sowie der Kanadier Svein Tuft. Der Olympiasiebte belegte zuletzt bei der Tour of Missouri im Zeitfahren Rang drei. Für vordere Platzierungen kommen auch der Spanier Ruben Plaza, der Lette Raivis Belohvosciks in Frage.

Gespannt sein darf man auf die Zeitfahrleistung von Sergej Gontschar. Der Ukrainer gewann im Jahr 2006 beide Tour-Zeitfahren, wurde im Jahr darauf aber wegen auffälliger Blutwerte von seinem damaligen T-Mobile-Team entlassen. Mittlerweile hat der 38-Jährige zwar ein neues Team gefunden - den italienischen Zweitdivisionär Preti Mangimi -, bemerkenswerte Zeitfahrergebnisse gelangen dem Weltmeister von 2000 aber nicht.

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