Teambilanz am 1. Ruhetag/ Teil 3

Astana im Zwiespalt, Ag2r in Führung

Foto zu dem Text "Astana im Zwiespalt, Ag2r in Führung"

Lance Armstrong und Alberto Contador (beide Astana) auf der 7. Etappe der Tour de France

Foto: ROTH

13.07.2009  |  (rsn) - Die Tour de France hat nach neun Etappen ihren ersten Ruhetag erreicht. Zeit für Radsport News, in einer dreiteiligen Serie auf das bisherige Abschneiden der 20 Mannschaften zu blicken. Teil 3:

Ag2r: Auch ohne Etappensieg läuft die Tour 2009 wie gemalt. Das französische ProTour-Team führt am ersten Ruhetag sowohl die Einzel- als auch die Mannschaftswertung an. In den Pyrenäen verteidigte Ag2r das Gelbe Trikot von Rinaldo Nocentini, das der Italiener durch Platz vier in Andorra Arcalis erobert hatte, erfolgreich. In den Pyrenäen fuhr der Russe Wladimir Efimkin ebenfalls einen vierten Etappenrang ein. Efimkin hat mit Rang 15 in der Gesamtwertung zudem eine gute Ausgangsposition für den weiteren Tourverlauf.

Astana: Noch gelang der kasachischen Überflieger-Mannschaft, die souverän das Mannschaftszeitfahren gewann, kein Einzelsieg. Das eintägige Intermezzo von Alberto Contador im Bergtrikot wird für Astana keine Erwähnung wert sein. Trotzdem kann Johan Bruyneel mit seinem Team in rein sportlicher Hinsicht hoch zufrieden sein. Am ersten Ruhetag haben Contador und Armstrong ideale Ausgangspositionen im Gesamtklassement. Auf Platz zwei und drei hat das Duo schon ein recht bequemes Polster auf die Konkurrenz. Bleiben eigentlich nur die Fragen, wer von beiden die Tour gewinnt und ob das Team bis zum Ende harmoniert?

Columbia HTC: Fast vollständig nach Wunsch läuft die Tour de France bisher für das US-Team. Mark Cavendish gewann bereits zwei Flachetappen und trug zwischenzeitlich das Grüne Trikot, dass er am Samstag aber an den Norweger Thor Hushovd (Cervélo TestTeam) abgeben musste. Dagegen sitzt das Weiße Trikot noch fest auf den Schultern von Tony Martin. Der Eschborner meisterte die Pyrenäen mit Bravour und liegt in der Gesamtwertung auf Rang sieben. Während auch Maxime Monfort als Gesamtzwölfter gut unterwegs ist, läuft es bei den nominellen Kapitänen Kim Kirchen und Michael Rogers dagegen gar nicht. Rogers musste nach einem Sturz auf der 6. Etappe alle Hoffnungen auf eine Spitzenplatzierung begraben. Im Mannschaftszeitfahren hätte man sich sicherlich etwas mehr als Rang fünf erhofft.

Milram: Noch ist dem einzigen deutschen ProTour-Team der erhoffte Etappensieg nicht gelungen. Die Equipe aus Dortmund war aber schon mehrmals nahe dran. Bei der Bergankunft in Andorro Arcalis wurde Johannes Fröhlinger nach toller Leistung Dritter. Sprinter Gerald Ciolek wurde einmal Vierter und einmal Fünfter. Und in den Pyrenäen platzierte sich Peter Velits zwei Mal unter den besten Zehn. Kapitän Linus Gerdemann darf in der Gesamtwertung noch auf eine Top-15-Platzierung hoffen. Für eine bessere Ausgangssituation hätte allerdings das Mannschaftszeitfahren besser ablaufen müssen.

Saxo Bank: Auftaktsieger Fabian Cancellara trug für sechs Tage das Gelbe Trikot. Auch die beiden Schleck-Brüder Fränk (13.) und Andy (9.) liegen nach neun Etappen in der Gesamtwertung gut im Rennen. Allerdings hätte man die beiden Luxemburger in den Pyrenäen etwas angriffsfreudiger erwartet. Aber noch kommen ja die Alpen. Jens Voigt versuchte sein Glück mit einer Attacke auf der letzten Pyrenäenetappe, konnte am Ende aber nicht mit den Besten seiner Gruppe mithalten und fiel wieder ins Feld zurück.

Garmin-Slipstream: Der Brite Bradley Wiggins ist bisher eine der großen Überraschungen bei der Tour. War Platz drei im Auftaktzeitfahren alles andere als eine Sensation, kommt Platz fünf im Gesamtklassement doch überraschend, gilt Wiggins doch nicht als ausgewiesener Kletterer. Einen Etappensieg hat Garmin, das mit Kapitän Christian Vande Velde auf Rang acht noch ein weiteres Ass im Ärmel hat, dreimal knapp verpasst: Auf der zweiten Etappe wurde Tyler Farrar im Sprint hinter Mark Cavendish Zweiter, im Mannschaftszeitfahren musste das US-Team nur Astana den Vortritt lassen. Schließlich wurde David Millar auf der 6. Etappe in Barcelona 1.000 Meter vor dem Ziel noch abgefangen. Das gute Abschneiden der Mannschaft von Jonathan Vaughters spiegelt sich auch mit Platz sechs in der Teamwertung wieder.

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