Die deutschen Tour-Starter im Ãœberblick / Teil 1

Tempobolzer, Etappenjäger und ein bergfester Sprinter

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Marcus Burghardt (BMC Racing) Foto: ROTH

30.06.2010  |  (rsn) - Voraussichtlich 15 deutsche Profis nehmen an der 97. Tour de France teil, die am Samstag mit einem Prolog in der niederländischen Hafenstadt Rotterdam gestartet wird. Radsport News stellt sie und ihre Chancen in einer dreiteiligen Serie vor. Teil 1 – Burghardt bis Grabsch:

Marcus Burghardt (27, BMC Racing, dritte Teilnahme): Der Etappensieger von 2008 kehrt nach einjähriger unfreiwilliger Abstinenz zur Tour zurück – und das mit gleich zwei sportlichen Empfehlungen: Burghardt gewann zuletzt zwei Etappen der Tour de Suisse und beendete damit eine Durststrecke von fast zwei Jahren ohne Sieg. Nach Stürzen, Verletzungen, Erkrankungen und einem Teamwechsel scheint der Klassikerspezialist wieder in Topform zu sein. Bei seinem BMC-Team ist alles auf Weltmeister Cadel Evans ausgerichtet, aber Burghardt, der heute seinen 27. Geburtstag feiert, zählt zu den Fahrern, die auch auf eigene Rechnung fahren dürfen.

Gerald Ciolek (23, Milram, dritte Teilnahme): Der schnelle Pulheimer macht sich Hoffnungen auf seinen ersten Tour-Etappensieg. Auf den Flachetappen der ersten beiden Wochen dürfte das aber eine „Mission Impossible“ werden. Ciolek kann auf keinen eingespielten Zug wie etwa Mark Cavendish vertrauen, zudem fehlt ihm auf reinen Sprinteretappen in letzter Zeit häufiger der letzte Punch. Dafür kommt der U23-Weltmeister von 2006 immer besser über die Berge und hat bei einer dreiwöchigen Rundfahrt im Finale deutlich bessere Karten als etwa Cavendish. Vielleicht gelingt Ciolek in der dritten Woche der große Coup – und das Grüne Trikot ist ja auch ein lohnenswertes Ziel.

Johannes Fröhlinger (25, Milram, zweite Teilnahme): Der gebürtige Gerolsteiner hätte im vergangenen Jahr um ein Haar ein Tour-Traumdebüt gefeiert, als er auf der 7. Etappe als Dritter nur knapp am Sieg vorbeifuhr. Fröhlinger wird in erster Linie als Helfer von Linus Gerdemann und Gerald Ciolek eingesetzt werden, aber auf den anspruchsvollen Etappen wird der grundsolide Freiburger sicher auch diesmal wieder seine Chance suchen.

Linus Gerdemann (27, Milram, dritte Teilnahme): Etappensieg oder Gesamtwertung? Schon im vergangenen Jahr stellte sich der Münsteraner diese Frage und beantwortete sie mit Gesamtwertung. Nach einer wenig zufrieden stellenden Tour scheint Gerdemann diesmal auf Etappenjagd gehen zu wollen. So wie 2007, als ihm bei seinem Debüt ein sensationeller Sieg auf der ersten Bergetappe gelang und er kurzzeitig sogar das Gelbe Trikot trug. Der Milram-Kapitän bereitete sich diesmal über den Giro auf die Tour vor und überzeugte in Italien. Wäre er in der letzten Woche nicht krank geworden, hätte es womöglich sogar zu einem Platz unter den besten Zehn gereicht.

Bert Grabsch (35, HTC-Columbia, sechste Teilnahme): Der Tempobolzer aus Wittenberg ist eines der größten „Arbeitstiere“ im Peloton, wie er selbst formuliert. Auch wenn das Frühjahr überhaupt nicht nach Wunsch verlief, wollte die Teamleitung nicht auf die Erfahrung und den Kampfeswillen des Routiniers verzichten. Der Zeitfahrweltmeister von 2008 wird vor allem auf den Flachetappen die Jagd nach Ausreißern einläuten und seine Arbeit oft schon getan haben, wenn die Live-Übertragungen beginnen. Wahrscheinlich wird Grabsch bis zum langen Zeitfahren der 19. Etappe schon zu viele Kräfte gelassen haben, um in seiner Spezialdisziplin nochmal einen raushauen zu können.

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