U23-Europameister noch auf Teamsuche

Julian Kern: Ganz oder gar nicht

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Julian Kern: Ganz oder gar nicht"
Julian Kern (Seven Stones) beim Münsterland Sparkassen Giro 2011 | Foto: ROTH

02.11.2011  |  (rsn) – Der Europameistertitel im Straßenrennen der U23 sollte der Türöffner für Julian Kern (Seven Stones) zu einem Profivertrag sein. Doch noch ist es dem 22-Jährigen nicht gelungen, ein höherklassiges Team für die Saison 2012 zu finden.

„Bisher liefen die Gespräche nicht zufriedenstellend. Das Interesse an deutschen Fahrern ist momentan eher gering und durch die Auflösung des Teams HTC-Highroad, das ja einige deutsche Spitzenfahrer dabei hatte, ist der Markt auch schon übersättigt“, erklärte Kern im Gespräch mit Radsport News.

Der Nachwuchsfahrer, der seine Stärken am Berg hat, aber auch über die nötige Endschnelligkeit verfügt, um aus einer kleinen Gruppe heraus zum Erfolg zu kommen, hat klare Vorstellungen, wie es weitergehen soll: entweder ein guter Profivertrag oder volle Konzentration auf das Studium.

„Für mich war eigentlich immer klar, dass es nach der U23-Zeit entweder richtig losgeht oder dass es wohl vorbei ist. So habe ich den Sport auch immer betrieben, ihm dementsprechend absolute Priorität zugeordnet und dafür auf vieles verzichtet", sagte der U23-Europameister und fügte an: "Ein weiteres Jahr auf Continental-Niveau würde für mich eher einen Abstieg darstellen und wäre auch eine Niederlage für mich selbst.“ Ganz oder gar nicht, lautet also die Devise.

Bisher hat mit Rüdiger Selig (bei Katjuscha) nur ein deutscher Fahrer einen Vertrag bei einem ProTeam ergattern können. Für Kern wäre aber auch ein Engagement bei einem Zweitdivisionär gut vorstellbar. „Auch das wäre ein Traum. Oft sind die Grenzen zwischen ProTeam und ProContinental-Team kaum mehr zu erkennen, wie etwa bei Skil-Shimano zu sehen ist“, so der bergfeste Allrounder.

Doch selbst wenn sich Kerns Traum von einem Profivertrag nicht erfüllen sollte, so hat der Europameistertitel doch auch sein Gutes mit sich gebracht. „Ich habe eine ganz andere Art von Respekt und Ansehen sowohl im Fahrerfeld als auch bei Veranstaltern oder sonstigen Radsport-Funktionieren festgestellt. Dass ein Veranstalter mit meinem Kommen für sein Rennen in der Presse wirbt, erfüllt einen schon mit Stolz", sagte der Eichstettener.

Kerns Alternative ist die Universität. Zur Zeit studiert er in Köln die Fächer Englisch und Geschichte mit Ziel Lehramt. Im nächsten Sommersemester soll dann aber letzteres gegen Sport ausgetauscht werden. „Sport ist ein dominierendes Element in meinem Leben. In diesem Jahr konnte ich wegen terminlicher Überschneidungen mit der Thüringen-Rundfahrt nicht an der Eignungsprüfung teilnehmen“, erklärte er.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Weitere Radsportnachrichten

06.05.2024Highlight-Video der 3. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) - Die 3. Etappe des Giro d´Italia 2024 galt es erster Tag für die Sprinter der diesjährigen Rundfahrt. Doch bevor die schnellen Männer auf der Zielgeradem zum Sprint ansetzen konnten, musste

06.05.2024Pogacar: “Ich habe nicht attackiert“

(rsn) - Letztlich gab es auf der 3. Etappe des Giro d´Italia (2.UWT) zwar den erwarteten Massensprint, doch bis es dazu kam, mussten erst noch Tadej Pogacar und Geraint Thomas nach einem späten Angr

06.05.2024Merlier gewinnt nach später Attacke von Pogacar und Thomas

(rsn) – Am Ende einer komplett verrückten Etappe gewann Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auf dem dritten Teilstück des 107. Giro d’Italia (2.UWT) den erwarteten Massensprint. Der Belgier war

06.05.2024Bauernfeind beendet Vuelta besser als erwartet

(rsn) – Wer weiß, was alles möglich gewesen wäre. Wenn Ricarda Bauernfeind nicht zu Beginn der Vuelta Feminina (2.WWT) etwas gekränkelt hätte. Und wenn sie von Beginn an als Kapitänin von Cany

06.05.2024Milan: “Wenn man das Trikot einmal hatte, will man es wieder“

(rsn) – So spät kommen die Sprinter selten bei einer Grand Tour zum Zug. Die heutige 3. Etappe bietet die erste Chance für die schnellen Männer, um einen Etappensieg zu kämpfen. Einfach wird es

06.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 3. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

06.05.2024O’Connor “muss jetzt die Konsequenzen tragen“

(rsn) – Wenn Ben O’Connor (Decathlon – AG2R La Mondiale) in diesem Jahr irgendwo an den Start ging, war es meistens von Erfolg gekrönt. Auf seinen Sieg bei seinem Saisonauftakt bei der Murcia-R

06.05.2024In Frankfurt und in Vorarlberg gab es wenig zu holen

(rsn) - Die deutschen KT-Teams hatten in dieser Woche ein volles Rennprogramm. Doch die erhofften Erfolge sprangen dabei gegen die internationale Konkurrenz nicht heraus.Die ereignisreichste Woche ha

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

05.05.2024Pogacar auf den Spuren Pantanis

(rsn) - 1999 hatte Marco Pantani am Fuße des Anstiegs zur Kapelle nach Oropa einen Defekt. Die Kette fiel ihm herunter. Es dauerte, bis ein Materialwagen bei ihm war. Fahrer um Fahrer zog derweil an

05.05.2024Nur ein Defekt bremste Martinez hinauf nach Oropa

(rsn) – Gut fünf Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe am Santuario di Oropa gab es Grund zur Beunruhigung beim Team Bora – hansgrohe. Am Ende des Tages aber sah man nichts als strahlende Gesichte

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)