Kommentar

Wer kauft die Fuentes-Akten?

Von Pit Weber

12.05.2013  |  (rsn) - Es klingt nach Aufdeckung und Enthüllung! Angeblich will Doping-Arzt Dr. Fuentes seine Kundenunterlagen an Medien verkaufen.

Doch genau das Gegenteil dürfte passieren. Wenn es kein Fuentes-Leak gibt,  bleiben seine Doping-Akten weiterhin für viele Jahre verschwunden. Die rund 150 Doper aus Fußball, Leichtathletik, Tennis, Handball und anderen Sportarten, die sich beim Madrider Frauenarzt die Klinke in die Hand gegeben haben, können sich wohl weiterhin sicher fühlen.

Niemand sollte glauben, dass Medien auch nur den Hauch einer Chance haben, an die Akten zu kommen, die Fuentes angeblich über seine Anwälte anbietet, nachdem die spanische Richterin Julia Patricia Santamaria kein Interesse an einer Veröffentlichung hatte.

Viel wahrscheinlicher ist doch, dass einer der Kunden sich die Akten einverleibt.

Wer hundert Millionen Euro für einen Spieler hinlegt, der zahlt auch zehn Millionen, um seine weiße Weste zu behalten. Denn ein Dopingskandal mit Zurücksetzung in untere Ligen und Ausschluss aus internationalen Wettbewerben käme viel teurer.

Damit hier kein falscher Zungenschlag reinkommt: Das ist kein Auftrag zum Hacken - aber einer zum Nachdenken!

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