Quintana & Co. starten Attacken aufs Gelbe Trikot

Froomes Rivalen leben noch

Foto zu dem Text "Froomes Rivalen leben noch"
Nairo Quintana versucht sich abzusetzen. Geraint Thomas führt Froome wieder ran.| Foto: Cor Vos

16.07.2015  |  (rsn) - Endlich haben sich die Mit-Favoriten gewehrt! Am Schlussanstieg der 12. Etappe der Tour de France von Lannemezan aufs Plateau de Beille (195 km) konnte Chris Froome (Sky) zwar im Regen alle Attacken auf den letzten sieben Kilometern mit Hilfe seiner Edelhelfer Richie Porte und Geraint Thomas abwehren. Doch seine Konkurrenten aus den ehemals „Big Five“ zeigten: „Wir leben noch!“

Den Anfang in der legendären 15,8 Kilometer langen und im Schnitt 7,9 Prozent steilen Rampe machte Alberto Contador (Saxo-Tinkoff). Doch der Spanier kam nur wenige Meter weg - ebenso wie Titelverteidiger Vincenzo Nibali (Astana). Dann versuchten die Movi-Stars Alessandro Valverde und Nairo Quintana dreimal, den Mann in Gelb in die Zange zu nehmen. Doch auch ihre Attacken wehrten Porte und Thomas ab. Bis auf das Sekündchen, dass Valverde ins Ziel rettete.

„Ich hätte nicht gedacht, dass sich das Wetter so schnell ändern kann“, kommentierte Froome  den Wettersturz im Schlussanstieg zur Skistation von tropischer Hitze mit über 35 Grad zu Regen mit kühlen 16 Grad. Im Ziel ging ein Gewitter mit Wolkenbruch und erbsengroßen Hagelkörnern nieder.

„Ich bevorzuge die Hitze und bin froh, durch diesen Tag gekommen zu sein“, stellte Froome durchnässt fest. Sein Pyrenäen-Fazit: „ Die drei Tage waren natürlich hart. Aber wir konnten die Attacken heute gut kontern. Meine Teamkollegen Porte und Thomas sind so stark“, so Froome, der es selbst vier Kilometer vor dem Ziel auch einmal versuchte, aber sofort Quintana und Contador an seinem Hinterrad klebend vorfand.

Auch Tejay van Garderen (BMC) fand den Anschluss danach schnell wieder. „Ich wollte schauen, wer am Limit ist. Aber scheinbar waren alle noch relativ frisch. Und danach ging es nur noch darum, unbeschadet bis ins Ziel zu kommen“ , erklärte der US-Amerikaner seinen eigenen Angriffsversuch.

„Froome ist nicht zu erschüttern, er ist zu stark“, stellte Nibali ein weiteres Mal ernüchtert fest. Der Italiener hat als Neunter schon 7:47 Minuten Rückstand auf den Führenden. Der Toursieger von 2013 sorgt sich auch deshalb mehr um Quintana (Gesamtdritter/+3:09 Min.). „Ich würde nicht sagen, dass einer da ist, der am meisten aus den anderen heraussticht.  Aber wenn man aufs Gesamtklassement schaut, würde ich Quintana als größten Kontrahenten bezeichnen. Er ist ein Fahrer, der lange Zeit hohes Tempo fahren kann, nicht so wie Contador in Top-Form, der eher sehr explosive Attacken fährt“, analysierte Froome, um dann festzustellen: „ Alle, die innerhalb von 3-4 Minuten sind, muss ich beachten. Ich darf keinen Rivalen wegfahren und einen Vorsprung herausholen lassen.“

Noch nicht aufgegeben hat Contador, der auf Platz sechs liegt (+ 4:04 Min.) und  seine Stärke zurückkehren fühlt. „Es geht jeden Tag ein kleines Stückchen besser. Heute waren wir alle auf einem Level. Jeder attackierte, aber es klappte nicht. Man muss es jeden Tag versuchen. Ich hoffe, dass meine Form in der letzten Woche wieder da ist“, schickte er eine Kampfansage Richtung Gelbes Trikot.

So kalt Froome alle Angriffe abwehrte, so sehr berühren ihn die Grüße aus seinem Geburtsland. „Nguwu kama samba“ („stark wie ein Löwe“), steht  auf einer Fahne am Straßenrand (radsport-news.com berichtete).  „Es freut mich, Worte in Suaheli am Straßenrad zu sehen. Ich bin in Kenia aufgewachsen und das liegt mir natürlich am Herzen. Der Satz kommt von meinem ersten Mentor, als ich in Kenia angefangen habe, Rad zu fahren: David Kinjah“, erklärte Froomet, der weiß, dass er die Tour noch nicht gewonnen hat: „Es kann noch Windkanten und Stürze geben. Die Alpen werden entscheidend sein.“

Und seit heute weiß er, die Konkurrenten leben noch. Das lässt hoffen, dass die Tour noch ein paar spannende Kämpfe um Gelb zu bieten hat.

 

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Weitere Radsportnachrichten

25.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

25.04.2024Die Aufgebote für den 107. Giro d´Italia

(rsn) – Am 4. Mai beginnt in Venaria Reale nördlich von Turin mit dem Giro d’Italia (2.UWT) die erste Grand Tour des Jahres. Insgesamt 176 Fahrer aus 22 Teams nehmen die 107. Ausgabe der Italien-

25.04.2024Teutenberg jubelt zum Auftakt der Tour de Bretagne

(rsn) - Nachdem er in seinen ersten drei U23-Jahren vergeblich einem UCI-Sieg hinterhergejagt war, eilt Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) in dieser Saison von Erfolg zu Erfolg. Nach sei

25.04.2024Lechner sorgt für den ersten UCI-Saisonsieg einer Deutschen

(rsn) – Corinna Lechner vom Bundesliga-Team Wheel Divas aus Berlin hat für den ersten Saisonsieg einer deutschen Frau auf UCI-Niveau gesorgt. Die 29-Jährige, die am 14. April bereits Dritte beim e

25.04.2024Romandie-Prologsieger Zijlaard bricht sich Ellenbogen

(rsn) – Nur zwei Tage nach seinem Triumph im Prolog der Tour de Romandie (2.UWT) hat Maikel Zijlaard (Tudor) einen heftigen Rückschlag hinnehmen müssen. Wie der 24-jährige Niederländer gegenüb

25.04.2024Bike-Aid: Dorn hat in der Türkei das Bergtrikot “ziemlich save“

(rsn) – Das deutsche Kontinental-Team Bike Aid ist weiterhin der Aktivposten der Türkei-Rundfahrt (2.Pro). Am fünften Tag in Folge war die saarländische Equipe in der Ausreißergruppe vertreten

25.04.2024Nys krönt ersten Ausreißversuch der Karriere, Lipowitz Vierter

(rsn) – Ein 21-Jähriger Crossspezialist aus Belgien hat bei der Tour de Romandie (2.UWT) für die nächste Überraschung gesorgt. Thibau Nys (Lidl - Trek) entschied auf der 2. Etappe die erste Berg

25.04.2024Jakobsen gibt Andresen Grünes Licht für den zweiten Etappensieg

(rsn) – Tobias Lund Andresen (dsm-firmenich – PostNL) hat mit dem zweiten Tagessieg in Folge seine Führung in der Gesamtwertung der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) ausgebaut. Der 21-jährige Däne

25.04.2024Drei Bergankünfte, Sprints, Windkantengefahr & Teamzeitfahren

(rsn) – Nachdem die Spanien-Rundfahrt im vergangenen Jahr von Torrevieja an der Costa Blanca vorbei an Madrid in den Norden nach Asturien an den Atlantik und zur abschließenden Bergankunft an den L

25.04.2024Zwölf deutsche Profis auf vorläufiger Startliste des Giro d´Italia

(rsn) – Insgesamt zwölf deutsche Profis werden nach aktuellem Stand am 4. Mai den 107. Giro d’Italia in Angriff nehmen, wie aus der vom Veranstalter RCS Sport veröffentlichten vorläufigen Start

25.04.202422 Teams am Start der 3. Tour de France Femmes

(rsn) – Mit insgesamt 22 Teams wird am 12. August im niederländischen Rotterdam die 3. Tour de France Femmes (2.WWT) gestartet. Beim Grand Départ dabei sein werden auch die beiden deutschen Frauen

24.04.2024Highlight-Video der 1. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Der Franzose Dorian Godon (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat sich die 1. Etappe der Tour de Romandie gesichert. Nach 165,7 Kilometern vom Château-d´Oex nach Fribourg, wobei sechs Bergwer

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)
  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)