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01.07.2017 | (rsn) - Für manche gilt Rafal Majka als Geheimfavorit der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt. Der 27-jährige Pole gewann schon zwei Mal das begehrte Bergtrikot der Tour, 2015 belegte er bei der Spanien-Rundfahrt Platz drei. Auf der offiziellen Pressekonferenz der deutschen Mannschaft Bora-hansgrohe vor dem Grand Départ auf dem Düsseldorfer Flughafen sprach Majka über seine persönlichen Ziele für die Grand Boucle.
"Es ist selbstverständlich, dass wir um die Gesamtwertung kämpfen werden, aber Extradruck wird deswegen nicht aufgebaut“, sagte der neben Weltmeister Peter Sagan zweite Top-Star des Teams. "Die Tour dauert drei Wochen, in dieser Zeit kann viel passieren, deshalb werde ich dieses Rennen von Tag zu Tag angehen. Bei der Tour muss man stets aufpassen und konzentriert sein“, erklärte Majka, der nicht nur auf anspruchsvollem Terrain gefordert sein wird: "Manchmal sind die Flachetappen schwieriger als die durch die Berge. Diesmal wird man sich schon auf der 5. Etappe zeigen müssen“, so der Kletterspezialist, der sich im Vorjahr bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro die Bronzemedaille im Straßenrennen holte.
Bei der Tour will Majka zunächst gut durch die erste Phase kommen, um dann angreifen zu können. "In den ersten zehn Tagen muss man Glück haben, obwohl die erste Tour-Woche bestimmt nicht so schwer wird. In der zweiten Woche funktioniert der Körper anders, das weiß ich und bin darauf vorbereitet. Wenn ich es ohne größere Probleme in die zweite Woche schaffe, dann wird mir nichts mehr im Wege stehen, um ein gutes Ergebnis einzufahren“, erklärte er.
Vergangenen Monat setzte sich Majka bei der Slowenien-Rundfahrt durch und bewies, dass seine Formkurve nach oben zeigt. Ist er 2017 imstande, im Konzert der ganz Großen mitzuspielen? "Um ehrlich zu sein, ist ein neunter oder zehnter Platz nicht zufriedenstellend. Ich möchte ganz vorne mitfahren“, kündigte er selbstbewusst an. "Wenn ich die Beine habe, werde ich angreifen. Ich kann nicht warten, ich kann mich nicht umdrehen. Die Tour könnte zu einem offenen Schlagabtausch werden“, prognostizierte Majka.
Für den Bora-Kapitän zählen Chris Froome (Sky) und Richie Porte (BMC) zu den Hauptanwärtern auf das Gelbe Trikot. Vor den Beiden will er sich aber nicht verstecken: "Ja, sie sind die stärksten, aber man kann es doch versuchen, sie in die Bredouille zu bringen. In den Bergen sollte man attackieren, in den Bergen wird man sehen, wer wirklich seine Hausaufgaben gemacht hatte“, fügte er an.