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19.07.2018 | (rsn) - Im Finale der 1. Etappe der Tour de France musste Romain Bardet einsehen, dass sein Kampf gegen die Sky-Phalanx wohl auch bei dieser 105. Auflage ein vergeblicher sein wird. Im Schlussanstieg nach La Rosière ging der Franzose zwar mehrfach in die Offensive, doch der folgenden Attacke von Daniel Martin (UAE Emirates) konnte aus der Verfolgergruppe heraus nur Titelverteidiger Chris Froome (Sky) folgen. Der Brite wurde schließlich Dritter hinter seinem Teamkollegen Geraint Thomas und Tom Dumoulin (Sunweb).
Bardet dagegen kam 59 Sekunden hinter dem Tagessieger auf Rang acht ins Ziel und hatte viel Lob für die Konkurrenten übrig: „Thomas war heute der Stärkste. Sie haben die Teamtaktik mit Froome perfekt ausgespielt“, sagte der 27-Jährige, der als Gesamtachter bereits 2:58 Minuten Rückstand auf das Gelbe Trikot hat.
Aber der AG2R-Kapitän zeigte sich auch sehr selbstkritisch. "Ich bin sehr enttäuscht, denn ich habe einen Fehler gemacht. Ich war nicht aufmerksam genug, als Dan Martin angriff“, spielte Bardet auf die Szene an, als der Ire mit Froome im Schlepptau sich aus der Verfolgergruppe absetzten, nachdem Bardet zuvor einige Male die Initiative ergriffen hatte. „Ich hatte heute gute Beine, aber ich habe im ungünstigen Moment angegriffen. Ich hätte Froome und Martin nicht wegfahren lassen dürfen. Das ist schade, eine verpasste Chance“, fügte der Tour-Gesamtdritte von 2017 an.
Auf der Habenseite stand für AG2R in La Rosière weiterhin das Weiße Trikot, das Bardets Edelhelfer Pierre Latour behauptete. Allerdings konnte auch der 24-Jährige das Tempo von Team Sky im Finale nicht mitgehen und wurde noch zwei Minuten hinter seinem Kapitän Bardet 17. an der Bergankunft. "Team Sky zeigt mal wieder seine ganze Stärke. Am Col du Pré haben sie den Hammer ausgepackt“, berichtete Latour voller Anerkennung für die Vorstellung. "Wir haben ein schnelles Rennen erwartet. Valverde hat weit vor dem Ziel angegriffen. Das hat Sky in Panik versetzt. Danach gab es nur noch Vollgas und wir haben versucht dran zu bleiben“, schilderte er die turbulente zweite Rennhälfte, die von Alejandro Valverdes Attacke 54 Kilometer vor dem Ziel eingeläutet wurde.
Wie Bardet auch gab sich Latour trotz des Rückschlags im Kampf um das Tour-Podium allerdings kämpferisch: "Es werden weitere Gelegenheiten kommen!“, meinte der beste Jungprofi dieser Tour. Wie viele Chancen Team Sky den Konkurrenten allerdings gewähren wird - die Frage konnte auch Latour nicht beantworten.