Die meistversprechenden Neoprofis 2019

Hoffnungsvolles Sunweb-Duo und ein Fan des FC Liverpool

Von Daniel Brickwedde

Foto zu dem Text "Hoffnungsvolles Sunweb-Duo und ein Fan des FC Liverpool"
Max Kanter (Sunweb) | Foto: Cor Vos

29.01.2019  |  (rsn) - Jedes Jahr betreten junge Fahrer erstmals die große Radsportbühne, einige bekommen bereits jetzt eine strahlende Zukunft prophezeit, andere machen erst im Lauf der Jahre auf sich aufmerksam. Wir stellen zehn viel versprechende Neoprofis vor.

Teil 2:

Marc Hirschi (Team Sunweb): Der Schweizer bringt beste Referenzen aus dem U23-Bereich mit. Hirschi wurde 2018 Europa- sowie Weltmeister auf der Straße und belegte Platz zwei bei der renommierten Tour Alsace. Dass er sich auch unter Profis behaupten kann, zeigte Hirschi bei der dreitägigen Tour de l’Ain, die er hinter Arthur Vichot (Groupama-FDJ), Nicolas Edet (Cofidis) und Rein Taaramäe (Direct Energie) auf Position vier beendete. Genügend Gründe für die Teamleitung, den 20-Jährigen aus dem Development-Team zu befördern und ihn mit einem Dreijahreskontrakt auszustatten. Hirschi profilierte sich bisher als Alleskönner, zeigte sich stark in den Bergen, gut im Zeitfahren und passabel im Sprint aus kleinen Gruppen. Mit Blick auf die Profikarriere und seine künftige Rolle bei Sunweb zeigte er sich selbstbewusst: “Das Ziel ist, in vier, fünf Jahren zu einem Leader aufzusteigen.“ Übrigens: Hirschi kommt wie Olympiasieger Fabian Cancellara aus der Gemeinde Ittingen bei Bern.

Max Kanter (Team Sunweb): Der 21-Jährige ist neben Marc Hirschi ein weiteres vielversprechendes Talent, das zur neuen Saison aus dem Sunweb-Development-Team zu den Profis aufsteigt. 2017 und 2018 wurde Kanter in Deutschland jeweils U23-Meister auf der Straße und etablierte sich als einer der besten Nachwuchssprinter. 2018 gewann er den Auftakt der Tour de I’Avenir und sicherte sich zwei Etappen bei der Olympia’s Tour. Und auch als Stagiaire schlug Kanter sich bei der Dänemark-Rundfahrt mit einem zweiten und dritten Etappenplatz gegen die Profikonkurrenz achtbar. In seiner ersten Profisaison wird der Cottbuser sich daher bei einigen kleineren Etappenrennen bereits als Sprintkapitän ausprobieren dürfen, ansonsten ist er für den Sprintzug von Max Walscheid vorgesehen.

Langfristig richtet sich sein Fokus wohl auf die Klassiker. Platz zwei bei der U23-Austragung der Flandern-Rundfahrt 2018 offenbarte Kanters Potenzial, 2019 darf er sich bei Gent-Wevelgem und insbesondere bei Paris-Roubaix ausprobieren. “Ich hoffe, dass ich dort gute Erfahrungen sammeln kann. Einige Pavé-Stücke kenne ich schon. Den Wald von Arenberg aber noch nicht. Da habe ich aber schon gehört, dass er hart sein soll. Generell mag ich das Kopfsteinpflaster“, sagte Kanter. Seinen Saisoneinstand bei der Tour Down Under musste er wegen muskulärer Probleme auf der 3. Etappe vorzeitig beenden, die nächste Rundfahrt steht mit der UAE Tour an, wo er wieder als Helfer für Walscheid antreten wird.

Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates): Als Sieger der Tour de l’Avenir steht man unweigerlich bei seinem Profidebüt im Fokus – Pogacars Vorgänger heißen Egan Bernal (2017), David Gaudu (2016), Marc Soler (2015) und Miguel Angel Lopez (2014). Zwar blieb der Slowene bei seinem Gesamtsieg 2018 ohne Tageserfolg, beeindruckte aber mit Konstanz und Klasse auf unterschiedlichem Terrain. Sein Talent blitzte indes schon früher auf, Pogacar beendete einige Wochen zuvor die prominent besetzte Slowenien-Rundfahrt zwischen etablierten Profis wie Matej Mohoric und Rafal Majka auf Position vier. Zu jenem Zeitpunkt hatte UAE Emirates längst sein Interesse gezeigt, letztendlich war das entscheidend im Tauziehen um das 20-jährige Talent. Über welch großes Potenzial ihr Neuzugang verfügt, konnte die Teamleitung gleich bei der Tour Down Under erfreut registrieren: Pogacar zeigte in Australien kaum Anpassungsschwierigkeiten, beendete fünf der sechs Etappen unter den Top 20 und landete in der Endabrechnung auf Position 13. Seine nächsten Einsätze hat er bei der Tour of Oman und der Katalonien-Rundfahrt.

Stephen Williams (Bahrain - Merida): Die niederländische Continental-Equipe SEG Racing Academy genießt mittlerweile einen hervorragenden Ruf als Talentschmiede, Williams ist eines der aktuellsten Beispiele dafür. 2018 war für ihn dabei nach eigener Aussage das entscheidende Jahr, ob Williams der Sprung zu den Profis gelingen würde. Spätestens nach seinem Gesamtsieg bei der Ronde de l’Isard sowie Platz fünf beim Nachwuchs-Giro d’Italia und einem Etappensieg am Passo Pian delle Fugazze gab daran keine Zweifel mehr. Der schmächtige Kletterer hatte damit auch das Interesse einiger Mannschaften auf sich gezogen, den Zuschlag erhielt Bahrain - Merida. “Wir haben ihn schon länger beobachtet und seine Auftritte beim Giro haben uns letztendlich überzeugt“, sagte Teamchef Brent Copeland zur Verpflichtung des 22-Jährigen. Ab August 2018 schnupperte Williams, großer Fan des FC Liverpool, als Stagiaire im Team erstmals Profiluft. Seine erste komplette Profisaison startet er im Februar bei der Andalusien-Rundfahrt. “Ich würde gerne in den nächsten Jahren einige Rennen gewinnen, egal, ob auf höchstem oder niedrigerem Niveau, aber ich möchte vor allem von Fahrern wie Haussler, Pozzovivo und Nibali lernen“, sagte Williams gegenüber cyclingnews.

Matteo Moschetti (Trek - Segafredo): Für Ivan Basso ist die Sache klar: “Matteo ist ein Talent, dass den italienischen Radsport in den kommenden zehn Jahren prägen wird.“ Der zweimalige Giro-Sieger sollte es wissen, denn Ex-Profi Basso ist Manager bei Moschettis vorherigem Team Polartec - Kometa, das seit 2018 von Trek - Segafredo gefördert wird. Moschetti ist der erste Fahrer, der aus dem Nachwuchsprogramm den Sprung zu den Profis schafft. Bereits 2017 sammelte er erste Erfahrungen als Stagiaire bei Trek - Segafredo, absolvierte 2018 aber noch eine weitere Saison im U23-Bereich. “Wir hielten es für klüger, ihn ein Jahr länger in der kontinentalen Mannschaft reifen zu lassen“, sagte Luca Guercilena, Generalmanager bei Trek - Segafredo. Moschettis Entwicklung schadete das nicht, der mittlerweile 22-Jährige sicherte sich zwei Tagessiege bei der Tour de Normandie, gewann das Nachwuchsrennen ZLM Tour und sorgte mit einem Sprintsieg bei der Burgos-Rundfahrt (gegen zugegebenermaßen überschaubare Profikonkurrenz) für Aufsehen.

Ende 2018 kehrte er als Stagiaire zurück zu Trek - Segafredo zurück und musste sich auf einer Etappe der Tour Poitou-Charentes nur Arnaud Démare (Groupama - FDJ) geschlagen geben. Für seinen Werdergang bei Trek - Segafredo dürfte Moschetti in die Karten spielen, dass die amerikanische Equipe nach dem Abgang von Giacomo Nizzolo zu Dimension Data über keinen klassischen Sprinter mehr verfügt. Dass ermöglicht dem jungen Italiener Freiheiten, sich bereits in seiner ersten Saison als Sprintkapitän bei einigen Rennen zu beweisen. Seine ersten Chancen erhält Moschetti Ende Januar bei der Mallorca Challenge, anschließend geht es weiter zur UAE Tour.

Mehr Informationen zu diesem Thema

11.05.2022Medien: Cavendish-Management spricht mit mehreren Teams

(rsn) - Mark Cavendish wird auch im kommenden Jahr noch dem Profi-Peloton angehören – jedenfalls wenn es nach dem Briten geht. Wie das belgisch-niederländische Portal Wielerflits aus mehreren Quel

17.03.2022Medien: Jumbo - Visma und EF an Nils Van der Poel interessiert

(rsn) – Einen großen Namen hat er im Radsport bereits, doch das ist eher Zufall: Der Schwede Nils Van der Poel – weder verwandt noch verschwägert mit Adrie, Mathieu oder David van der Poel – k

14.02.2022Diese WorldTour-Profis sind für 2022 noch ohne Vertrag

(rsn) – Fast alle Radprofis der ersten Division haben für die Saison 2022 Planungssicherheit, der Transfermarkt hat längst wieder einen Gang runtergeschaltet. Doch nicht bei allen WorldTour-Fahre

03.02.2022Qhubeka macht als Kontinental-Team weiter

(rsn) - Die Geschichte des Qhubeka-Profiteams ist mit der Auflösung des Rennstalls an ihr vorläufiges Ende gelangt. Doch Gründer und Manager Douglas Ryder bleibt dem Radsport treu und schickt in de

30.01.2022Rebellin: Nach 30 Profijahren ist am Saisonende Schluss

(rsn) - Davide Rebellin steht vor seiner 30. Profisaison, die der mittlerweile 50 Jahre alte Italiener für das italienische Kontinental-Team Work Service Vitalcare Vega bestreiten wird. Ende des Jahr

16.01.2022Bike Aid will Mulubrhan zum WorldTour-Vertrag verhelfen

(rsn) - Gemeinsam mit seinem Landsmann Biniam Ghirmay (Intermarché - Wanty - Gobert) zählt der Eritreer Henok Mulubhran zu den talentiertesten Fahrern des afrikanischen Kontinents. Folgerichtig hatt

31.12.2021Bike Aid holt türkischen U23-Meister Dogan, Pfingsten hört auf

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des (Profi)-Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder

30.12.2021Richeze noch ohne Team und vor dem Karriereende

(rsn) - Nachdem er von seinem UAE Team Emirates keinen Vertrag über 2021 hinaus erhalten hat, wird Maximiliano Richeze wahrscheinlich seine Karriere beenden. Das kündigte der 38-jährige Argentinier

30.12.2021Meisen 2022 im Trikot des Stevens Racing Team

(rsn) - Nach insgesamt fünf Jahren beim belgischen Team Alpecin - Fenix, das bis Ende 2019 unter dem Namen Corendon - Circus unterwegs war, wird Marcel Meisen seine Karriere im Trikot des deutschen S

24.12.2021Vaughters: “Ein Dopingsünder erkennt einen anderen“

(rsn) – Mit seinen beiden Parforceritten beim Critérium du Dauphiné sorgte Mark Padun (Bahrain Victorious) für Schlagzeilen im Vorfeld der Tour de France. Viele bezweifelten die Leistungen des 25

22.12.2021Jumbo - Visma baut vier weitere Jahre auf Roglic als Säule

(rsn) - Nach seiner vorzeitigen Vertragsverlängerung mit Jumbo - Visma bis Ende 2025 steht Primoz Roglic vor vier weiteren Jahren beim niederländischen Rennstall, für den er seit 2016 nicht weniger

22.12.2021Hamilton: “Hier sind alle glücklich“

(rsn) – Während in den vergangenen Jahren zahlreiche Fahrer das Team DSM wegen Differenzen über die Arbeitsweise des Rennstalls verlassen haben, ist Chris Hamilton damit ausgesprochen zufrieden un

Weitere Radsportnachrichten

23.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

23.04.2024Pogacar: “Ich kann noch etwas besser werden“

(rsn) – Nach seinem überragenden Auftritt bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, wo er sich mit einem 35-Kilometer-Solo zum zweiten Mal nach 2021 den Sieg sicherte, verbringt Tadej Pogacar (UAE Team Emira

23.04.2024Del Toro verlängert bei UAE Emirates vorzeitig bis Ende 2029

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

23.04.2024Zijlaard fliegt am schnellsten um die 13 Kurven von Payerne

(rsn) – Maikel Zijlaard (Tudor) hat seinem Ruf als Spezialist für sehr kurze Prologe alle Ehre gemacht und in Payerne das 2,3 Kilometer lange Auftaktzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen.

23.04.2024Berlin nach Kraftakt in der Gruppe, Dorn verteidigt Weiß

(rsn) - Während Rembe Sauerland bei der Tour of Türkiye (2.Pro) erstmals die Gruppe des Tages verpasste, konnte das Team Bike Aid auch auf der 3. Etappe einen Fahrer in der hart umkämpften Fluchtg

23.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Für Bora – hansgrohe will es bei der 59. Türkei-Rundfahrt einfach nicht laufen. Auch auf der 3. Etappe über 147 Kilometer zwischen Fethiye und Marmaris ging das Raublinger Team leer aus

23.04.2024Zu früh gefreut: Van Poppel zurückgesetzt, Lonardi Etappensieger

(rsn) – Nachdem es an den ersten beiden Tagen der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) nicht nach Wunsch gelaufen war, schien bei Bora – hansgrohe auf der 3. Etappe der Knoten geplatzt. Danny van Poppel

23.04.2024Tour de Romandie im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die sechstägige Tour de Romandie (2.UWT) hält traditionell für jeden Fahrertypen etwas bereit. Ob Kletterer oder Zeitfahrspezialisten, Sprinter oder Klassikerjäger - sie alle bekommen ihr

23.04.2024Tour de France Femmes ohne Vorjahreszweite Kopecky

(rsn) – Die Vorjahreszweite Lotte Kopecky (SD Worx-Protime) wird auf die am 12. August in Rotterdam beginnende 3. Tour de France Femmes verzichten. Stattdessen wird sich die Weltmeistern auf die Oly

23.04.2024Kletterspektakel mit gehörigem Zeitfahr-Einschlag

(rsn) – Die Tour de Romandie war einst die letzte große und wichtige Vorbereitungs-Rundfahrt für den Giro d´Italia. Giro-Favoriten entschieden sich damals zwischen der Schweizer Rundfahrt und dem

23.04.2024Startliste zum Prolog der 77. Tour de Romandie

(rsn) – Der Schweizer Nationalfahrer Luca Jenni eröffnet um 14.50 Uhr den Prolog zur 77. Tour de Romandie (2.WWT). Der nur 2,3 Kilometer lange Parcours von Payerne ist zwar bretteben, dürfte mit s

22.04.2024Highlight-Video der 2. Etappe der Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Max Kanter (Astana Qazaqstan) hat nach der 2. Etappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Profisieg bejubeln können. Der 26-jährige Deutsche setzte sich über 190 Kilometer von

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)