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02.09.2020 | (rsn) - Bietet sich Bora – hansgrohe auf der heutigen 5. Etappe die beste Chance auf einen Tagessieg bei der 107. Auflage der Tour de France? Glaubt man den Teamkollegen, dann ist der 183 Kilometer lange Abschnitt von Gap nach Privas wie gemacht für Peter Sagan.
Der Slowake war in den vergangenen Jahren der Sieg-Garant des Teams aus Raubling. Gleich fünfmal konnte Sagan in seiner Zeit bei Bora - hansgrohe eine Etappe zu gewinnen. 2017, in seinem ersten Jahr für das Team von Manager Ralph Denk, triumphierte auf der ansteigenden Zielankunft in Longwy. Noch größere Schlagzeilen lieferte Sagan am Tag darauf, als er nach der Kollision mit Mark Cavendish von der Jury disqualifiziert und nach Hause geschickt wurde.
Im Jahr darauf kam Sagan stärker zurück, gewann gleich drei Etappen und sicherte sich wieder einmal das Grüne Trikot. Zugleich war es das erste Wertungstrikot für Bora - hansgrohe bei einer GrandTour. 2019 dann verschoben sich teamintern die Chips mehr in Richtung Emanuel Buchmann. Zwar blieb Sagan der unangefochtene Star seiner Mannschaft, aber parallel zu Buchmanns Klassementambitionen reduzierte sich Sagans Helferpool auf Daniel Oss.
2020 ist das Bild ähnlich und trotzdem ist Sagan die Trumpfkarte, wenn das Team einen Etappensieg bejubeln möchte. Nachdem sowohl Buchmann als auch Maximilian Schachmann nach ihren Stürzen bei der Dauphiné noch leicht angeschlagen wirken und Lennard Kämna in der ersten Tourwoche schon dreimal zu Boden ging, muss das Team derzeit ausschließlich auf den dreimaligen Weltmeister hoffen. Und am fünften Tag bietet sich eine große Möglichkeit.
"Ich kenne das Finale morgen, aber es kommt ein wenig darauf an, wie die Etappe laufen wird", erzählte Sagan am Dienstag. Heute wird er auf einen schnellen Rennverlauf hoffen. Denn in der zweiten Hälfte warten noch einige Hügel, an denen die starken Sprinter abgeschüttelt werden könnten. Und in der Vergangenheit waren auch dies immer die Etappen, an denen Sagan ganz vorne zu finden war.
Van Aert, Trentin und Pedersen als größte Kontrahenten?
"Morgen ist ein guter Tag für Peter. Das Finale sollte ihm entgegenkommen und wir wollen natürlich auch eine Etappe gewinnen", erklärte Teamkollege Felix Großschartner. Viele Kräfte sparen konnten die Bora-Fahrer aber in den letzten Tagen nicht und demnach könnte es auch eine Rolle spielen, wieviel sie überhaupt investieren wollen.
2019 gewann Sagan die 5. Etappe, die von der Topographie noch etwas schwieriger war. In Colmar bezwang er knapp Wout Van Aert (Jumbo – Visma) und Matteo Trentin (CCC). Falls die reinen Sprinter nicht mehr in das Finale eingreifen können, wären dies auch heute seine beiden größten Kontrahenten. Zumindest beim Belgier darf der Slowake darauf hoffen, dass sich der weiter als Helfer für das Ziel Toursieg von seinem Kapitän Primoz Roglic sieht und keine Körner im Kampf um einen Etappensieg verpulvern wird.
Gegenüber Trentin musste Sagan zumindest beim Zwischensprint bei dieser Tour schon eine Niederlage einstecken. Der Italiener gilt bei vielen Experten als der Kontrahent für den Bora-Sprinter im Kampf um das Grüne Trikot. Er wird zumindest genau wie Sagan ein großes Interesse daran haben, dass sich die anderen schnellen Männer wie Caleb Ewan (Lotto Soudal) oder Sam Bennett (Deceuninck – Quick Step) schon vor dem Finale verabschieden müssen.
Ein Fahrer, der ebenfalls sich diese Etappe dick angestrichen haben wird, ist der aktuelle Weltmeister. Mads Pedersen (Trek – Segafredo) wurde schon beim Regenauftakt in Nizza nur knapp von Alexander Kristoff (UAE - Team Emirates) geschlagen. Der Däne hat eine unglaublich starke Sprintquote und könnte in einem reduzierten Hauptfeld nur schwer zu biegen sein. Es wartet wohl ein arbeitsintensiver Tag und starke Konkurrenz auf Sagan, will er den Etappensieg in Privas.