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25.06.2021 | (rsn) – Nachdem die Israel Start-Up Nation André Greipel und Rick Zabel kurzfristig aus dem Aufgebot für den Giro d`Italia gestrichen hatte, um das Team komplett auf die Gesamtwertung auszurichten, sah Zabel im ersten Moment auch eine Teilnahme an der Tour de France, für die er und Greipel auch gar nicht eingeplant waren, in weite Ferne gerückt.
"Dann haben wir im Mai aber zwei Rennen gewonnen und uns auch bei der Tour de Suisse gut präsentiert. Die Form passt und dann hat das eine zum anderen geführt und jetzt sind wir im Tourkader", erklärte Zabel gegenüber radsport-news.com und fügte an: “Meine Oma sagt immer: `Wer weiß, wofür etwas gut ist`. Das ist glaube ich ein gutes Beispiel dafür. Der ursprünglich geplante Giro ist ein schönes Rennen, aber die Tour ist eben doch die Tour. Von daher ist es schon cool, jetzt dabei zu sein."
Dass Zabel nun entgegen der ursprünglichen Planung die Tour fährt, löste bei ihm “Glücksgefühle“ aus. “Ich vergleiche das gerne mit meiner ersten Tour de France 2017 in Düsseldorf. Es fühlt sich wieder ähnlich an. Ich habe wieder richtig Bock. Dadurch, dass es so unverhofft kam und so kurzfristig, freue ich mich einfach riesig, dabei zu sein“, so Zabel, der seine vierte Tour de France in Angriff nehmen wird, nachdem im Vorjahr kein Platz im Tourkader für ihn gewesen war.
Das Aufgebot von Israel Start-Up Nation, das neben Greipel und Zabel noch weitere Radsportgrößen wie Chris Froome, Dan Martin oder Michael Woods beinhaltet, lässt den Sohn von Erik Zabel darauf hoffen, dass es eine erfolgreiche Frankreich-Rundfahrt wird.
Großes Ziel fürs ganze Team: ein Etappensieg
“Wir haben ein super starkes Team, Woods und Martin sind unsere Kapitäne berghoch, da werden wir ein bisschen auf die Gesamtwertung schielen, die Top Fünf wären ein Traum“, so Zabel, der als großes Teamziel einen Etappensieg benannte. “Für die Bergfahrer und auch für André und mich. Wir beide fahren ja nicht nur mit, um nur dabei zu sein. Wir wollen in den Sprints schauen, wozu es reicht. Realistisch gesehen wird es eine starke Sprintkonkurrenz mit Zügen geben und wir sind nur zu zweit", hat Zabel etwa Teams wie Lotto Soudal für Caleb Ewan, Groupama - FDJ für Arnaud Demare oder Deceuninck - Quick-Step für Mark Cavendish im Blick.
"Aber André hat gezeigt, wie gut er drauf ist. Und wir nehmen diese Underdog-Rolle gerne an und schauen, ob wir die Großen etwas ärgern können. Wir können aber auch ohne Druck agieren, da wir die Doppelbelastung haben, unsere Klassementfahrer im Flachen zu unterstützen.“, gab sich Greipels Anfahrer kämpferisch.
Dieser betonte zudem, dass er sich zu 100 Prozent in den Dienst seines Landsmanns und seiner weiteren Kapitäne stellen wird. “Ich bin Andrés Anfahrer, mein Ziel ist es, ihn in den Sprints zu unterstützen. Zugleich bin ich aber auch eingeplant, unsere beschützten Klassementfahrer auf den Flachetappen aus dem Wind zu halten, ihnen Flaschen zu bringen. Ich bin als Helfer eingeplant, mein persönlich größtes Ziel ist es, nach Paris zu kommen“, machte der 27-Jährige deutlich, dass er eigene Ambitionen hintenanstellen wird.