Tour des Alpes Maritimes et du Var

Wellens bricht Quintanas Moral und feiert Heimsieg in La Turbie

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Tim Wellens (Lotto Soudal, li.) schlägt Nairo Quintana (Arkea - Samsic) im Sprint. | Foto: Cor Vos

19.02.2022  |  (rsn) – Tim Wellens hat bei der Tour des Alpes Maritimes et du Var (2.1) für den nächsten Sieg von Lotto Soudal gesorgt. Nachdem Teamkollege Caleb Ewan den Auftakt gewonnen hatte, setzte sich der Belgier nach 149 anspruchsvollen Kilometern in La Turbie im Zweiersprint gegen Nairo Quintana (Arkéa - Samsic) durch. Der Kolumbianer hatte das Finale mit einer Attacke im Col d`Eze, dem letzten Anstieg des Tages kurz vor dem Ziel, eröffnet.

Mit seinem zweiten Saisonsieg übernahm Wellens, der im Sprint keine Probleme mit dem Leichtgewicht Quintana hatte, auch die Führung in der Gesamtwertung. "Ich wohne nur fünf Kilometer von hier entfernt in Monaco, habe das Finale also super gut gekannt. Hier zu gewinnen, ist etwas ganz Spezielles. Im letzten Anstieg bin ich mein eigenes Tempo gefahren und als ich dann zu Quintana aufschließen konnte hat das, denke ich, ein bisschen seine Moral gebrochen", so Wellens, der am Col d`Eze Quintana erst ziehen ließ, um ihn dann in der abschließenden Abfahrt wieder zu stellen.

25 Sekunden hinter dem Spitzenduo entschied Valentin Madouas (Groupama – FDJ) den Sprint der vierköpfigen Verfolgergruppe vor Bauke Mollema (Trek – Segafredo) und Guillaume Martin (Cofidis) für sich.

So lief das Rennen:

Bei diesmal deutlich kühleren Temperaturen machte sich das Fahrerfeld auf die 2. Etappe. Relativ schnell hatte Jonas Rutsch (EF Education – EasyPost) Betriebstemperatur erreicht. Gemeinsam mit Lilian Calmejane (AG2R Citroen), Lewis Askey (Groupama – FDJ), Jonathan Couanon und Maxime Urruty (beide Nice Metropole Cote d`Azur) setzte sich der Wiesbadener auf den ersten 15 Kilometern vom Feld ab und fuhr sich mit seinem vier Begleitern einen Maximalvorsprung von drei Minuten heraus.

Doch das Peloton machte zeitig ernst und hatte den Rückstand nach 50 Kilometern bereits auf gut zwei Minuten gedrückt, zur Rennhälfte war gar nur noch eine Minute übrig geblieben. Doch statt die Lücke nun zu schließen, ließ das Feld diese wieder aufgehen – auf zwei Minuten 70 Kilometer vor dem Ziel. Als es auf die letzten 50 Kilometer ging und das Feld wieder näher rückte, distanzierte Rutsch kurzzeitig seine Begleiter, die allerdings wieder aufschließen konnten, ehe die gesamte Gruppe 44 Kilometer vor dem Ziel geschluckt wurde.

Im Feld war es schließlich Lotto Soudal, das das geschlossene Feld in den Col de Chateauneuf de Contes (3. Kat.) führte. Dort war es Auftaktsieger und Spitzenreiter Caleb Ewan höchstpersönlich, der sich an der Spitze zeigte und als erstes über die Bergwertung fuhr. Auch auf der anschließenden Abfahrt fuhr der kleine Australier von vorne und sorgte dafür, dass das Feld kurzzeitig auseinanderriss. Bis zum Beginn des Anstiegs zum Col d`Eze (2 .Kat) gab es keine weiteren Attacken mehr, dies änderte sich allerdings in der letzten Schwierigkeit des Tages, wo Quintana gleich zwei Mal attackierte und sich danach als Solist an der Spitze des Rennens fand.

Wenige Meter dahinter fuhr Guillaume Martin, der schließlich zum Kolumbianer aufschließen konnte. Mit einer erneuten Tempoverschärfung im 7,3 Kilometer langen und im Schnitt 5,8% steilen Anstieg wurde Quintana aber den Franzosen los, der dahinter Gesellschaft von Wellens bekam.

Auf den letzten Metern hinauf zum Col d`Eze schüttelte Wellens schließlich Martin ab und näherte sich bis auf sechs Sekunden an Quintana an. Auf den letzten fünf leicht bergaufführenden Kilometern konnte Wellens Quintana noch einholen, so dass es in La Turbie zum Zweiersprint kam, den Wellens erwartungsgemäß gewann.

 

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