Katalonien: Higuita Tages- und Gesamtdritter

Almeida gewinnt Königsetappe, Quintana neuer Spitzenreiter

Foto zu dem Text "Almeida gewinnt Königsetappe, Quintana neuer Spitzenreiter"
Joao Almeida (UAE Team Emirates, li.) hat die Königsetappe der Katalonien-Rundfahrt gewonnen. | Foto: Cor Vos

24.03.2022  |  (rsn) - Joao Almeida hat sich auf der Königsetappe der 101. Katalonien-Rundfahrt den ersten Sieg im Trikot seines neuen UAE Teams Emirates gesichert. Der 23-jährige Portugiese ließ über 166,7 Kilometer von La Seu d'Urgell zur Bergankunft Boí Taüll auf mehr als 2.000 Metern Höhe im Sprint eines Spitzentrios die beiden Kolumbianer Nairo Quintana (Arkéa - Samsic) und Sergio Higuita (Bora - hansgrohe) hinter sich.

Vierter wurde mit sieben Sekunden Rückstand der Niederländer Wout Poels (Bahrain Victorious). Higuitas australischer Teamkollege Jai Hindley belegte 13 Sekunden hinter Almeida den achten Platz.

“Es lief in letzter Zeit nicht so gut, auch heute anfangs nicht, da ich einmal stürzte. Aber mit dem Sieg bin ich jetzt natürlich total glücklich. Ich habe mich im letzten Anstieg sehr gut gefühlt und konnte meine Kräfte sehr gut dosieren. Es war auch sehr gut, dass Georg (Bennett) vorne attackierte, da konnte ich mich raushalten bis zum Sprint, den ich gewinnen wollte - und das gelang mit auch“. kommentierte Almeida seinen Coup, den er auch der starken Vorstellung seiner Helfer verdankte. “Ja, wir haben ein sehr starkes Team hier. Wir haben Fahrer für jedes Terrain. Wir haben unsere Karten gespielt und am Ende gewonnen. Es kommen aber noch schwere Etappen, besonders die letzte wird noch hart“, sagte er mit Blick auf das Finale in Barcelona. 

Neuer Gesamtführender ist Quintana, Almeida folgt zeitgleich auf Rang zwei, Higuita ist mit sechs Sekunden Rückstand Dritter. "Ich habe mich gut gefühlt. Man sieht die Arbeit, die wir geleistet haben. Gestern war ich schon Dritter. Diese Resultate sind gut für den Jahresbeginn. Es war heute sehr schnell, die Attacken waren heftig und ich versuchte, bei den Besten zu bleiben. Nun werden wir versuchen, das Trikot zu behalten. Wir werden sehen, wie sich das entwickelt", sagte Quintana, der in dieser Saison bereits zwei Rundfahrten gewonnen hat und nun gute Chancen hat, die erste auf WorldTour-Niveau für sich zu entscheiden.

Der Australier Ben O’Connor (AG2R Citroën) büßte dagegen im Finale des knapp 14 Kilometer langen Schlussanstiegs 23 Sekunden auf den Tagessieger ein und fiel im Gesamtklassement vom ersten auf den sechsten Platz (+0:17) zurück.

O'Connor übernahm dafür die Spitze der Punktewertung, während im Bergklassement Mikel Bizkarra (Euskaltel  - Euskadie) seinen Landsmann Ander Okamika um einen Punkt auf Rang zwei verdrängte. Almeida rückte an die Spitze der Nachwuchswertung vor.

So lief das Rennen:

Nachdem er gestern rund zehn Minuten Rückstand kassiert hatte, trat Simon Yates zur zweiten Bergetappe dieser Katalonien-Rundfahrt nicht mehr an. Dem immer noch an den Folgen einer Erkrankung leidenden Briten taten es mit Pieter Serry (Quick-Step Alpha Vinyl), Corbin Strong (Israel - Premier Tech), José Joaquin Rojas (Movistar), Romain Combaud (DSM) sowie Cesare Benedetti (Bora - hansgrohe) weitere Fahrer gleich. Somit setzten noch 146 Fahrer bei erneut strahlendem Sonnenschein das Rennen fort.

Nach gut 30 Kilometern, auf denen sich trotz zahlreicher Attacken niemand absetzen konnte, lösten sich schließlich Marc Soler (UAE Team Emirates), Bruno Armirail (Groupama - FDJ), Juan Pedro Lopez (Trek - Segafredo) und Jesus Herrada (Cofidis) sowie Hugh Carthy (EF Education - EasyPost) im unteren Teil des Coll de Boixols (1. Kat.) und erreichten den Gipfel des ersten von drei Bergen des Tages, wo sich Soler die Maximalausbeute von zehn Punkten sicherte.

Im Feld sorgten zunächst Movistar und dann AG2R Citroën für Tempo, so dass der Vorsprung des Quintetts nicht über drei Minuten anwuchs. In der langen Abfahrt schlossen noch Mark Donovan (DSM) und  Bizkarra zur Gruppe auf, deren Vorsprung bis zum zweiten Anstieg des Tages hinein konstant bei ungefähr 2:30 Minuten blieb.

Kurz vor dem knapp sechs Kilometer langen und sechs Prozent steilen Port de la Creu de Perves (1.Kat.) stieg der Augsburger Marco Brenner (DSM) vom Rad, während im Feld O’Connors Helfer ein kontrolliertes Tempo einschlugen. An der Spitze durchkreuzten die WorldTour-Profis Bizkarras Pläne, sich den Bergpreis zu holen. Doch als Vierter erhielt er noch vier Zähler und schob sich damit an die Spitze der Sonderwertung, an der bisher sein Landsmann Okamika stand. Die zehn Zähler holte sich 47 Kilometer vor dem Ziel Herrada vor Soler. Das Feld folgte mit knapp zwei Minuten Rückstand, den es danach aber schnell auf unter eine Minute reduzierte.

24 Kilometer vor dem Ziel fiel die Spitzengruppe nach einer Attacke von Armirail auseinander, mit Verzögerung konnte nur Donovan dem Antritt des Franzosen folgen. Bis zum Fuß des 14 Kilometer langen Schlussanstiegs hatte das Duo seinen Vorsprung wieder auf 1:30 Minuten erhöht. Aus dem Feld heraus, das die restlichen Ausreißer mittlerweile wieder eingefangen hatte, holte sich O’Connor als Dritter am zweiten Zwischensprint noch eine Bonussekunde.

O'Connor chancenlos, als UAE das Tempo erhöhte

Bereits auf den ersten Metern der letzten Kletterprüfung des Tages schüttelte Armirail mühelos Donovan ab, während im Feld Arkéa - Samsic das Tempo massiv erhöhte. Zwölf Kilometer vor dem Ziel konterte O’Connor eine Attacke von Quintanas Teamkollegen Elie Gesbert, in deren Folge der dreimalige Gesamtsieger Alejandro Valverde (Movistar) zurückfiel. Kurz darauf nutzte George Bennett (UAE Team Emirates) die Turbulenzen, um sich davonzumachen und neun Kilometer vor dem Ziel zu Armirail aufzuschließen. Im Feld nahm Ineos Grenadiers O’Connors Helfern die Verantwortung ab und machte sich auf die Jagd nach dem Spitzenduo, das knapp vier Kilometer vor dem Ziel gestellt wurde.

Prompt ging Olympiasieger Carapaz in die Offensive und erhielt dabei Begleitung von Higuita, der, als das Duo von der schrumpfenden Favoritengruppe nicht wegkam, sich auch an der Tempoarbeit beteiligte. Dennoch wurden die beiden Spitzenreiter auf den letzten beiden Kilometern eingefangen, wofür sich vor allem Almeida verantwortlich zeigte. Der UAE-Neuzugang hielt das Tempo hoch, wodurch O’Connor abgeschüttelt wurde.

Gut einen Kilometer vor dem Ziel setzte Higuita aus der nur noch vier Fahrer starken Spitzengruppe heraus die erste Attacke, die von Quintana und Almeida gekontert wurde. Carapaz dagegen fiel zurück und wurde von Poels und den weiteren Verfolgern aufgefahren.

Almeida eröffnete das Finale, wurde in der letzten Kurve von Quintana überholte, konnte aber innen den erfolgreichen Konter setzen und sich noch am Arkéa-Kapitän vorbeikämpfen. Higuita dagegen musste außen den weitesten Weg wählen und kam auf den letzten Metern nicht mehr an seine Konkurrenten heran.

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.04.2022Defibrillator implantiert: Colbrelli beginnt Rehabilitation

(rsn) - Knapp zwei Wochen nach seinem Zusammenbruch im Ziel der Auftaktetappe der Katalonien-Rundfahrt kann Sonny Colbrelli die Kardiologie der Universitätsklinik von Padua verlassen und nach Hause

29.03.2022Palzer: “Wir haben als Team wirklich super funktioniert“

(rsn) - Anton Palzer konnte sich bei der am vergangenen Sonntag zu Ende gegangenen Katalonien-Rundfahrt nicht nur über den Gesamtsieg seines Teamkollegen Sergio Higuita freuen, sondern mit Rang 25 se

27.03.2022Bora-Kapitän Higuita gewinnt die 101. Katalonien-Rundfahrt

(rsn) – Jubelnd wurde Sergio Higuita (Bora - hansgrohe) im Ziel von seinen Landsleuten mit Gesängen und Fahnen gefeiert, nachdem der Kolumbianer souverän am letzten Tag das Weiß-Grüne Trikot der

27.03.2022Higuita und Carapaz: Freunde bis auf die letzten 200 Meter

(rsn) - Wenn zwei etwas wagen, kann es schiefgehen oder etws Besonderes passieren! Letzeres gelang Sergio Higuita (Bora – hansgrohe) und Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) im Verlauf der 6. Etappe d

27.03.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 27. März

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

26.03.2022Almeida und sein Team ließen sich am ersten Berg überraschen

(rsn) - Mit einer cleveren Taktik am letzten Zwischensprint hatten sich Joao Almeida und sein Team UAE Emirates auf der 5. Etappe das Weiß-Grüne Führungstrikot der Katalonien-Rundfahrt von Nairo Q

26.03.2022Nach 120-km-Flucht: Carapaz schlägt Higuita im Sprint

(rsn) - Auf der denkwürdigen 6. Etappe der Katalonien-Rundfahrt hat sich Olympiasieger Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) seinen zweiten Saisonsieg und Sergio Higuita (Bora - hansgrohe) das Weiß-GrÃ

26.03.2022Allergien und Atemprobleme: Valverde in Katalonien ausgestiegen

(rsn) - Gleich acht Fahrer sind nicht mehr zur vorletzten Etappe der Katalonien-Rundfahrt angetreten. Bekannteste Namen sind der dreimalige Gesamtsieger Alejando Valverde (Movistar) und der Kanadier M

26.03.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 26. März

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

25.03.2022Im zweiten Anlauf schlägt Vernon zu, Bauhaus Zweiter

(rsn) - Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) hat bei der 101. Katalonien-Rundfahrt knapp seinen zweiten Saisonsieg verpasst. Der 27-jährige Kölner musste sich auf der 5. Etappe über 206,3 Kilometer vo

25.03.2022Ein spätes Malheur brachte Higuita aus dem Tritt

(rsn) - In der eher enttäuschend verlaufenen ersten Saisonphase ist Sergio Higuita einer der wenigen Lichtblicke bei Bora - hansgrohe, das bisher von Verletzungen und Erkrankungen gebeutelt wird. Gem

25.03.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 24. März

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

Weitere Radsportnachrichten

03.05.2024Muzic schlägt Vollering! Erst festgebissen, dann abgesprintet

(rsn) – Évita Muzic (FDJ – Suez) hat an der Laguna Negra in 1.715 Metern Höhe die 6. Etappe der Vuelta Espana Femenina gewonnen. Die 24-jährige Französin setzte sich am Ende der 6,5 Kilometer

03.05.2024Blackmore nimmt bei Israel - Premier Tech Zabels Platz ein

(rsn) – Nach dem Karriereende von Rick Zabel wird Joseph Blackmore den frei werdenden Platz des Deutschen bei Israel – Premier Tech einnehmen. Wie der Zweitdivisionär meldete, wechselt der 21-jÃ

03.05.2024Was Selbstvertrauen alles ausmachen kann

(rsn) - Servus liebe Leserinnen und Leser, nach gut zwei Monaten voller Wettkämpfe melde ich mich mal wieder. Es ist viel passiert, worüber ich gerne berichten würde. Bereits zum zweiten Mal in d

03.05.2024Bénin: Lührs verpasst um Millimeter seinen ersten Saisonsieg

(rsn) – Auf der 4. Etappe der Tour du Bénin (2.2) hat das Team Bike Aid erneut einen Tagessieg knapp verpasst, konnte sich aber zumindest über die Verteidigung des Gelben Trikots von Yoel Habteab

03.05.2024Niewiadoma und Realini bei Vuelta Femenina ausgestiegen

(rsn) - Ohne zwei der Favoritinnen ist am Mittag die 6. Etappe der Vuelta Femenina gestartet worden. Wie ihr Team Canyon – SRAM auf X meldete, habe man beschlossen, dass Kasia Niewiadoma aus gesundh

03.05.2024Geschke von 2500 Metern in Freiburg zum Giro d´Italia

(rsn) – Vor dem letzten Giro d’Italia seiner Karriere strahlt Simon Geschke viel Optimismus aus. “Meine Form ist sehr gut, ich konnte mich so gut wie noch nie auf einen Giro vorbereiten“, sagt

03.05.2024Giro-Favorit Pogacar hält Fixierung auf seine Person für “Bullshit“

(rsn) – Am Samstag beginnt der 107. Giro d’Italia – mit Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) als haushohem Favoriten, der in der öffentlichen Wahrnehmung alle seine Konkurrenten in den Schatten st

03.05.2024HLN: Van Aert kehrt Ende Mai ins Feld zurück

(rsn) – Wout van Aert (Visma - Lease a Bike) nimmt nach seinem schweren Sturz Ende März bei Dwars Door Vlaanderen sein Comeback ins Visier. Wie die Zeitung Het Laatste Nieuws schreibt, plant der B

03.05.2024Für Koch und Sütterlin heißt es: buckeln, buckeln, buckeln

(rsn) – Jonas Koch (Bora – hansgrohe) und Jasha Sütterlin (Bahrain Victorious) sind Helfer, wie sie sich jedes Teams wünscht. Beide erfüllen ohne viel Aufhebens auf fast jedem Terrain zuverlä

03.05.2024Merlier und Kooij führen die Riege der schnellen Männer an

(rsn) – Beim 107. Giro d’Italia wird es für die Sprinter kein gemütliches Einrollen geben. Am Samstag beginnt die erste Grand Tour des Jahres in Venaria Reale nördlich von Turin mit einer schwe

03.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

02.05.2024Offiziell bestätigt: Red Bull wird zur Tour als Titelsponsor sichtbar

(rsn) – Das deutsche WorldTeam Bora – hansgrohe wird ab der kommenden Tour de France (29. Juni - 21. Juli) als Red Bull – Bora – hansgrohe unterwegs sein. Das gab Manager Ralph Denk am Donners

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine