RSNplusVon Pogacar ans Limit gebracht

Van der Poel: “Das war meine stärkste Flandern-Rundfahrt“

Von Peter Maurer aus Oudenaarde

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Mathieu van der Poel (Alpecin -Fenix) hat zum zweiten Mal nach 2020 die Flandern-Rundfahrt gewonnen. | Foto: Cor Vos

04.04.2022  |  (rsn) – Zum dritten Mal in Folge ging Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) bei der Flandern-Rundfahrt in einen Zweiersprint auf die Zielgerade in Oudenaarde - und zum zweiten Mal hatte er die Nase vorn. 2020 bezwang er Wout Van Aert (Jumbo – Visma), im vergangenen Jahr unterlag er überraschend Kasper Asgreen (Quick Step – Alpha Vinyl). Bei der 106. Auflage nun gewann er das Pokerspiel auf der Zielgerade gegen den zweimaligen Toursieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates).

"Es war das dritte knappe Finish in Folge. Mich stresst das nicht, noch macht es mich nervös. Ich bin ganz ruhig geblieben und habe versucht, den Sprint im richtigen Moment zu eröffnen", schilderte der Niederländer bei der Pressekonferenz das packende Finale, in dem sich die zuvor so souveränen van der Poel und Pogacar belauerten. So kamen auf den letzten 300 Metern noch Dylan van Baarle (Ineos Grenadiers) und Valentin Madouas (Groupama - FDJ) heran und machten aus dem Zweier- einen Vierersprint.

___STEADY_PAYWALL___ "Ich hatte mich voll auf Pogacar konzentriert. Als ich die Verfolger im Augenwinkel wahrnahm, habe ich meinen Sprint eröffnet", berichtete van der Poel, der sich schließlich vor van Baarle und Madouas durchsetzte und damit das zweite Monument seiner Karriere gewann. Für seinen härtesten Kontrahenten an diesem Tag, dem Ronde-Debütanten Pogacar, blieb nur der undankbare vierte Platz.

Nachdem sie das Finale der 106. Ronde dominiert hatten, ließen Tadej Pogacar (UAE Team Emirates, vorn) und Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) auf der Zielgeraden die Verfolger noch herankommen. | Foto: Cor Vos

"Er war echt unglaublich. Schade, dass er nicht auf dem Podium stand nach so einer Fahrt", bedauerte van der Poel den 23-jährigen Slowenen, zumal der ihn auf den 272,5 Kilometern von Antwerpen nach Oudenaarde vor gewaltige Probleme stellte: "Er war bergauf einfach unglaublich und ich war froh, dass ich sein Hinterrad halten konnte. Vor allem bei der letzten Überfahrt des Oude Kwaremont und des Paterbergs war ich am Limit."

Die Ronde ist van der Poel auf den Leib geschneidert

Schon nach Pogacars Pflasterdebüt auf der WorldTour am vergangenen Mittwoch bei Dwars door Vlaanderen zeigte sich der Niederländer beeindruckt: "Er ist einfach ein unglaubliches Talent", sagte der Sieger. Wie hart ihn der UAE-Kapitän am Sonntag bedrängte, erklärte der 27-jährige van der Poel mit einem Verweis auf seine Renndaten: "Vom Kraftaufwand her war es meine stärkste Flandern-Rundfahrt."

Im Viersprint setzte sich der Niederländer schließlich durch und bejubelte seinen zweiten Sieg bei einer Flandern-Rundfahrt. | Foto: Cor Vos

Nicht nur aufgrund des Erfolgs seines Vaters Adrie ist die Ronde ein besonderer Boden für den niederländischen Superstar: "2019 war ich bei meiner ersten Fahrt hier schon Vierter. Es ist ein Rennen, das mir perfekt liegt." An der mit Hellingen und Kasseien gespickten Flandern-Rundfahrt gefällt dem Alpecin-Kapitän vor allem die schwere Charakteristik, die kaum Zufallssieger erlaubt. "Es ist ein ehrliches Rennen, wo die stärksten Fahrer am Ende immer vorne landen."

Doch noch vor einem Monat mochte er an ein solches Ergebnis nicht denken. Den ganzen Winter laborierte van der Poel an Rückenproblemen, die aus seinem schweren Sturz im Mountainbikerennen der Olympischen Spiele von Tokio resultierten. "Ich habe hart an meinem Comeback gearbeitet und es ist schön, wenn man für die harte Arbeit belohnt wird", freute sich der Sieger, der bis vor wenigen Wochen noch nicht mit solchen Erfolgen rechnen konnte: "Einen Monat vor meinem Sart in Sanremo schien das alles noch unmöglich."

Im Ziel wurde van der Poel von seiner Freundin Roxanne Bertels in Empfang genommen. | Foto: Cor Vos

Mit den Plätzen eins und zwei schafften die Niederländer in Oudenaarde sogar einen Doppelsieg bei der diesjährigen Ausgabe. Zuletzt gelang dies der radsportbegeisterten Nation im wichtigsten Rennen in ihrem Nachbarland 1981. Damals war es sogar ein komplettes Oranje-Podium, als Hennie Kuiper vor Frits Pirard und Jan Raas gewann. "Naja, vielleicht gelingt uns das ja auch noch in der Zukunft", scherzte der frischgebackene Sieger.

Abschließend äußerte sich van der Poel auch noch über den wegen einer Corona-Infektion fehlenden Top-Favoriten Van Aert: "Er wäre heute sicher vorne dabei gewesen. Es wäre ein ganz spezielles Rennen mit ihm geworden und deshalb hoffe ich auch, dass er bis Roubaix wieder fit ist."

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