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30.06.2023 | (rsn) – Am Samstag wird Felix Gall (AG2R Citroën Team) zum ersten Mal in eine Etappe der Tour de France starten. Als 36. Österreicher in der Geschichte der erstmals 1903 durchgeführten Frankreich-Rundfahrt wird der Osttiroler für seine französische Equipe debütieren. Dabei wird Gall gleich als Co-Kapitän neben Ben O’Connor antreten. Der Australier beendete 2021 die Tour als Vierter, musste im Vorjahr allerdings verletzungsbedingt aufgeben.
"Er ist unser Leader, ich bin eher für Etappen vorgesehen", konkretisierte Gall vor dem Start der Rundfahrt in Bilbao seine Rolle. "Aber ich werde meine Chancen erhalten, in Gruppen zu gehen und auch mir wird geholfen", fügte er an. Vor allem sein starker Auftritt bei der Tour de Suisse, wo er eine Etappe gewann und für einen Tag auch das Führungstrikot innehatte, gibt idem 25-Jährigen Selbstvertrauen.
2015 wurde Gall in Richmond überraschend Junioren-Weltmeister. Immer wieder kämpfte er danach mit Verletzungen und Erkrankungen, die auch seine Jahre beim Team DSM prägten. Erst 2022 gab er sein Grand-Tour-Debüt beim Giro, stürzte aber schon auf der Ätna-Etappe und konnte so seine Rolle als Teamleader nicht so ausfüllen, wie er sich das vorgestellt hatte.
Doch mit sehr starken Leistungen sicherte sich Gall in dieser Saison sein Tourticket, das er nach der Tour of the Alps klar machte. "Die ganze Saison ist auf diese drei Wochen aufgebaut, hat absolute Priorität. Klar ist dadurch auch ein gewisser Druck für uns da. Wir müssen abliefern, auch für unsere Sponsoren", beschrieb Gall die Bedeutung des größten Radrennens der Welt.
Vor allem für ein französisches Team ist die Tour das wichtigste Rennen des Jahres. "Noch bin ich nicht aufgeregt. Jeder sagt, dass die Tour verrückt ist, was das ganze Drumherum betrifft. Aber noch bin ich entspannt", beschrieb Gall seine Gefühlslage vor dem Auftakt, den er als sehr anspruchsvoll bezeichnete: "Die erste Etappe in Bilbao ist schon recht knackig. Ich denke, dass das interessant wird."
Wie fast alle Starter der 110. Tour hat auch Gall ein ganz großes Ziel. "Mit einem Tagessieg würde ein Jugendtraum wahr werden", sagte er. Dabei ist ihm klar, dass er gar nicht mal so schlechte Karten dafür hat: "Ich habe gesehen, was möglich ist. Ich brauche mich nicht zu verstecken. Ich war ich in der Schweiz schon überrascht, ich hatte auch am Ende im Finale noch bessere Werte als sonst frisch im Training“, fügte er an.