Bora-hansgrohe weist Mobbingvorwürfe zurück

Fall Uijtdebroeks: Gab es eine “Anti-Cian-WhatsApp-Gruppe“?

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Cian Uijtdebroeks (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

12.12.2023  |  (rsn) – Beruft sich Cian Uijtdebroeks auf Mobbing, um vorzeitig aus seinem Vertrag mit Bora – hansgrohe herauszukommen und bereits im kommenden Jahr für Visma - Lease a Bike fahren zu können? Wie der niederländische Radsportjournalist Thijs Zonneveld in ”In het Wiel”, einem von der Tageszeitung AD (Algemeen Dagblad) veröffentlichten Podcast behauptet, sei der 20-jährige Belgier bei Bora – hansgrohe ein Außenseiter.

“Er wurde von anderen Fahrern, aber auch von den Teamleitern wie eine Art Nerd behandelt, weil er in einigen Dingen zu fanatisch war: Er hat sein Essen gewogen, was bei Bora nicht viele Fahrer tun. Er fand das Zeitfahrrad und Teile der Bekleidung nicht gut genug. Er hat sich selbst andere Socken gekauft. Die Mannschaft hat das nicht zur Verfügung gestellt“, sagte Zonneveld und fügte an: “Er wurde gemobbt.“

Außerdem führte der 43-Jährige eine angebliche “Anti-Cian-WhatsApp-Gruppe“ bei der Vuelta a Espana an, in die Uijtdebroeks nicht aufgenommen worden war, damit seine Teamkollegen “über ihn lästern konnten. Er fühlte sich bei der Mannschaft absolut nicht zu Hause“, sagte Zonneveld und berief sich in seinen Aussagen auf mehrere, nicht namentlich genannte Quellen.

Bora – hansgrohe, das darauf beharrt, dass Uijtdebroeks, im September Gesamtachter der Vuelta a Espana, seinen noch bis Ende 2024 geltenden Vertrag erfüllt, wies in Person von Sportdirektor Bernhard Eisel allerdings den Mobbing-Vorwurf zurück. “Ich kann das mit hundertprozentiger Sicherheit dementieren. Das war sicherlich nicht der Fall“, sagte der Österreicher gegenüber GCN und bestätigte das auch gegenüber radsport-news.com. Bei der Vuelta a Espana hätte sich das Team die Arbeit für Aleksandr Vlasov – der am Ende Siebter wurde – und Uijtdebroeks aufgeteilt, wobei der Belgier sogar mehr Unterstützung erfahren habe.

Eisel und Bora – hansgrohe weisen Vorwürfe vehement zurück

“Ich würde sagen, wir haben für ihn dreimal so viel getan wie für Aleks. Wenn das nicht reicht, wird es schwierig. Was die Unterstützung angeht, war die für ihn (Uijtdebroeks) im Rennen hundertprozentig. Mehr möchte ich nicht sagen. Wir haben getan, was wir konnten, und das war's.“ Eisel war bei der Vuelta a Espana als Sportlicher Leiter für das Bora-hansgrohe-Aufgebot verantwortlich. Zonneveld ging den ehemaligen Profi im Podcast hart an und bezeichnete Eisel ebenso wie Bora-Teamchef Rolf Aldag als Vertreter des "alten Radsports". Zudem belegte er den Steirer mit einem beleidigenden Beinamen.

Wie Zonneveld weiter ausführte, deute alles darauf hin, dass Uijtdebroeks sich gegenüber der UCI, die einem vorzeitigen Wechsel ebenso wie das abgebende Team zustimmen muss, auf Mobbing berufen habe, wodurch es ihm unmöglich gemacht werde, “seinen Job zu erledigen. Und das ist logischerweise ein Grund, seinen Vertrag aufzulösen. Das Schwierige aber ist: Kann er das beweisen? Wie viele Zeugen gibt es? Hat er ein Dossier erstellt?“ Zonneveld zeigte sich überzeugt, dass Uijtdebroeks dieser Nachweis gelingen wird: “Ich habe mit einigen Menschen gesprochen und denke, dass es eine reelle Chance gibt, dass er es beweisen kann.“

Wie Frank Hendrickx, Professor für Sportrecht an der Universität Leuven, betonte, müsse Uijtdebroeks einen schwerwiegenden Grund für den Vertragsbruch plausibel machen können, damit ein Wechsel zu Visma – Lease a Bike ohne Einigung mit Bora – hansgrohe von statten gehen kann. “Es muss sich um schwere Beleidigungen und Mobbing, Gewalt oder die Ausübung unerlaubten psychischen Drucks handeln“, wurde Hendrickx von Wielerflits zitiert.

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