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13.01.2024 | (rsn) – Zwei Medaillen gab es für deutsche Frauen, doch der Star am vierten Tag der Bahn-Europameisterschaft in Apeldoorn war Lotte Kopecky, die innerhalb von 19 Minuten zweimal Gold holte. Erst sicherte die Belgierin sich den Titel im Punktefahren, kurz danach triumphierte sie im Ausscheidungsfahren, in dem Lea Lin Teutenberg Silber gewann. Bronze für Deutschland gab es im 500 Meter Zeitfahren durch Pauline Grabosch.
Die Qualifikationszweite blieb im 500-Meter-Finale als vorletzte Teilnehmerin knapp ein Zehntel hinter der Französin Taky Kouame, hatte damit aber eine Medaille sicher. Katy Marchant entschied als letzte Starterin über die Farbe des deutschen Edelmetalls. Die Britin verbesserte die Bestzeit um etwas weniger als vier Hundertstel und gewann Gold.
Die erst 19-jährige Clara Schneider qualifizierte sich als Siebte für das Finale, in dem sie beim ersten Wettkampf ihrer ersten Europameisterschaft bei der Elite Achte wurde. 2022 wurde die Brandenburgerin dreifache Welt- und Europameisterin bei den Juniorinnen, letzte Saison sicherte sie sich EM-Gold bei der U23 im Keirin.
Im Punktefahren hat Weltmeisterin Kopecky ihren zweiten EM-Titel nach 2022 sichergestellt. Die Belgierin hatte um 19:55 Uhr zwar nur fünf Punkte Vorsprung auf die Norwegerin Anita Stenberg, hatte trotz des augenscheinlich knappen Resultats aber die Lage immer Griff. Bronze ging an die Tschechin Jarmila Machacova.
Die Österreicherin Leila Gschwentner scherte nach elf Runden aus und gab das Rennen auf. Der Schweizerin Jasmin Liechti wurde eine verlorene Runde angerechnet, sie fuhr mit -20 Zählern als 15. über den Zielstrich. Lena Charlotte Reißner kam auf zwei Punkte. Die Deutsche wurde damit Zwölfte.
Sieben Minuten nach dem Ende des Punkterennens stand das Ausscheidungsfahren auf dem Programm. Mit nur wenigen Momenten Pause zwischen beiden Wettkämpfen wurde Kopecky, Stenberg und Argyro Milaki erneut auf die Bahn geschoben. Die Griechin konnte diese nach dem ersten Sprint wieder verlassen. Die Schweizerin Michelle Andres folgte kurz danach, sie wurde als 15. gewertet.
Stenberg schied als Sechste aus, Teutenberg hingegen war wie Kopecky unter den letzten Fünf. Die Portugiesin Maria Martins ging als nächste raus und die Italienerin Chiara Consonni verpasste in einem knappen Sprint die Medaillen knapp. Auch die Britin Jessica Roberts musste sich ihren beiden Konkurrentinnen nur knapp geschlagen geben. Teutenberg begann die Schlussrunde am Hinterrad von Kopecky und hatte keine Chance, als die Weltmeisterin um 20:14 Uhr von vorn antrat und sich den zweiten Titel innerhalb von 19 Minuten sicherte.
Im Sprint der Männer kam es bereits im Halbfinale zum Titanenduell zwischen den beiden Niederländern Harrie Lavreysen und Jeffrey Hoogland. Der Weltmeister war für seinen Landsmann in zwei Läufen zu stark, so blieb Hoogland nur das kleine Finale. Dort traf er auf Mikhail Yakovlev, der im zweiten Semifinale in zwei Läufen das Nachsehen gegen den Polen Mateusz Rudyk hatte.
Im Duell um den dritten Platz ging es zumindest im zweiten Lauf knapp zu. Doch nachdem Yakovlev nach Fotofinish vorn zu sein schien, hatte der Israeli Bronze sicher. Weniger Mühe hatte Lavreysen im Finale. Der Niederländer ließ Rudyk zweimal deutlich hinter sich und holte sich nach dem Teamsprint so seinen zweiten Titel bei diesen Spielen. Zudem war es sein elftes EM-Gold insgesamt.
Nachdem Tim Torn Teutenberg zum Auftakt im Scratch beim Sieg des Niederländers Yanne Dorenbos als Sechster ins Ziel gekommen war, fehlten beim Temporennen nur zehn Meter zum entscheidenden zweiten Rundengewinn, durch den er das Rennen für sich entschieden hätte. So blieb ihm in der zweiten Teildisziplin der dritte Rang direkt vor dem Österreicher Raphael Kokas und der vorläufige vierte Platz im Klassement.
Im Ausscheidungsfahren wurde Teutenberg beim zweiten Teilerfolg des Belgiers Fabio van den Bossche Sechster, so dass er punktgleich mit dem Briten Ethan Hayter als Vierter ins abschließende Punktefahren ging. Dort hinterließ der Engländer den besten Eindruck. Er fuhr sehr aktiv und schob sich an den führenden Belgier heran. Durch einen Rundengewinn übernahm allerdings der Däne Niklas Larsen mit noch 27 zu absolvierenden Runden die Spitze. Beim letzten Zwischensprint schlug Hayter dann aber zurück.
Punktgleich gingen die beiden ins Finale, im Schlusssprint krönte sich der Ineos-Profi zum Europameister. Larsen gewann Silber, Bronze ging an van den Bossche. Teutenberg holte einige Punkte, konnte aber keinen Rundengewinn herausfahren. Der 21-Jährige schloss den Vierkampf somit als Sechster ab. Kokas wurde Achter und blieb damit eine Position vor dem Schweizer Alex Vogel.