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10.08.2024 | (rsn) – Tränen flossen nach dem Madison der Männer bei Italien und Portugal. In einem von Stürzen und Chaos gekennzeichneten Rennen sicherten sich Rui Oliveira und Iuri Leitao die Goldmedaille. Italien verlor die Spitzenposition nach einem Sturz von Simone Consonni, sodass er und sein Partner Elia Viviani nur Silber gewannen, worüber vor allem Viviani untröstlich war. Bronze ging an Dänemark mit Michael Morkov und Niklas Larsen. Roger Kluge und Theo Reinhardt belegten den sechsten Rang. Im Sprint-Turnier der Frauen stellte Lea Friedrich den Halbfinaleinzug sicher, im Keirin der Männer erreichte Luca Spiegel das Virtelfinale.
Der Madison-Wettbewerb begann für das deutsche Duo unglücklich, denn bei einer Ablösung mit Kluge nach 20 Runden stürzte Reinhardt. Der 33-Jährige konnte schnell aufstehen, weiterfahren und bei der nächsten Sprintwertung die Null von der Anzeigetafel nehmen. “Der frühe Sturz hat unser Rennen leider beeinflusst. Wir haben probiert nochmal zurückzukommen und wieder reinzufinden, aber es war schwer“, erzählte Kluge gegenüber RSN. Spätestens als die Italiener zur Rennmitte eine Runde herausfuhren, gerieten Kluge und Reinhardt aber ins Hintertreffen.
Die Dänen, die Japaner und die Tschechen folgten den Italienern, während sich die Deutschen an den Sprints beteiligten, bei potenziellen Rundengewinnen aber zurückhielten. “Der Kopf wollte schon noch, aber wir kamen nicht mehr in die Situation. Wäre es gegangen, hätte ich es gemacht, aber anscheinend ging es nicht“, so Kluge. Im letzten Drittel des Wettkampfes schien dem Duo des BDR dann die Luft auszugehen. Damit waren sie nicht allein, denn das Peloton fiel nun komplett auseinander; fast alle Mannschaften fuhren zeitweise solo über die Bahn.
Am besten taten das zunächst Neuseeland und Portugal. In der Zwischenzeit hagelte es Stürze. Großbritannien, Belgien und Spanien landeten innerhalb kürzester Zeit auf dem Parkett. Als wieder etwas Ruhe einkehrte, erwischte es auch Simone Consonni bei den führenden Italienern bei einem Wechsel. Infolgedessen zerfiel das Feld erneut in viele Teile. Da Consonni einige Zeit brauchte, um wieder am Renngeschehen teilnehmen zu können, konnte Elia Viviani bei den nächsten Sprints im Gegensatz zu Portugal nicht vorn eingreifen.
So übernahmen die Portugiesen 10 Runden vor Schluss die Spitzenposition. Als Kluge im vorletzten Umlauf angriff, reagierte Portugal schnell. Sie holten den Deutschen kurz vor dem Zielstrich ein und sicherten sich die Goldmedaille.
Nachdem das deutsche Sprintduo der Frauen problemlos durchs Achtelfinale gekommen war, traf Emma Hinze im Viertelfinale auf Ellesse Andrews, während es Friedrich gegen Kelsey Mitchell aufnehmen musste. Die Kanadierin hatte gegen die 24-Jährige im ersten Duell keine Chance. Knapper war es bei Hinze, die allerdings der Keirin-Olympiasiegerin knapp den Vortritt lassen musste.
Friedrich war auch im zweiten Duell gegen Mitchell klar die Bessere und sicherte von vorn den Halbfinaleinzug. Auch bei Hinze gegen Andrews änderten sich die Kräfteverhältnisse nicht. Die Deutsche zog knapp den Kürzeren und schied aus. Am Sonntag tritt Friedrich im Semifinale gegen die Niederländerin Hetty van der Wouw an. Mitchell muss gegen die Britin Emma Finucane ran.
Im Keirin der Männer musste es Maximilian Dörnbach in seinem Lauf gegen Sprint-Olympiasieger Harrie Lavreysen und den Dritten derselben Disziplin, Jack Carlin, aufnehmen. Der Deutsche ging früh in die erste Position, war aber nicht in die Lage, sein Rennen durchzuziehen und wurde Letzter. Den gleichen Platz belegte wenig später auch Spiegel in seinem deutlich schwächer besetzten Heat.
In den Hoffnungsläufen verpassten beide Deutschen die besten Drei, doch da im zweiten Lauf der Erste, der Chinese Yu Zhou, die Cote d’Azur für ein Überholmanöver nutzte und distanziert wurde, stieg Spiegel trotzdem ins Viertelfinale auf. Im letzten Heat stürzte Kwesi Browne aus Trinidad und Tobago schwer. Er blieb zunächst regungslos liegen und wurde nach einigen Minuten bei Bewusstsein mit Halskrause auf einer Trage aus der Halle geschoben.