RSNplusErster Däne im Rosa Trikot des Giro d´Italia

Nach perfektem Auftritt in Tirana will Pedersen mehr

Von Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "Nach perfektem Auftritt in Tirana will Pedersen mehr"
Mads Pedersen (Lidl - Trek) feierte seinen Etappensieg und das Rosa Trikot. | Foto: Cor Vos

09.05.2025  |  (rsn) – Ob es nun läuft oder nicht: Für einen lockeren Spruch ist Mads Pedersen (Lidl – Trek) immer zu haben. Wenn es läuft, dann vielleicht noch ein bisschen mehr. Und es könnte gerade nicht besser laufen für den 29-Jährigen, der durch seinen Etappensieg zum Giro-Auftakt auch das Rosa Trikot in Empfang nehmen konnte.

“Nennen Sie mich, wie Sie wollen“, sagte Pedersen mit einem breiten Grinsen einem Reporter, der nachgefragt hatte, ob es denn in Ordnung sei, ihn mit Hinblick auf einen rosafarbenen Ganzkörperanzug fürs Zeitfahren mit einem Begriff zu betiteln, der eine Kombination aus einer Zeichentrickfigur mit Ringelschwanz und seinem Namen darstelle. “Auf Dänisch klingt das zwar ziemlich schweinisch, aber das macht nichts.“

___STEADY_PAYWALL___

Daran, dass Pedersen zur 2. Etappe ganz in Rosa antreten wird, besteht kein Zweifel. Fürs Outfit sorgt der Veranstalter, und auch eine passende Radlackierung dürfte Trek vorhalten. Denn allzu überraschend kommt sein Auftaktsieg nicht, Pedersen galt als einer der großen Favoriten auf den ersten Etappensieg. Und so dürfte vielleicht die eine oder andere Dose Lackspray im Gepäck der Techniker sein.

In einem engen Zielsprint entschied Mads Pedersen (Lidl – Trek, li.) den Auftakt des 108. Giro d’Italia vor Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) für sich. | Foto: Cor Vos

Dass der Sieg in Tirana aber auch alles andere als ein Selbstläufer war, durchaus Druck auf dem Ex-Weltmeister lastete und auch darüber hinaus extrem wichtig war, zeigt Pedersens emotionaler Jubel nach dem Überqueren der Ziellinie. Das ist eigentlich nicht das Ding des Dänen. Als er dann zur Siegerehrung ein bisschen Schampus verspritzen durfte, hatte er sich wieder im Griff. Doch Gründe, durchaus ein wenig emotional zu werden, die hatte er zuhauf.

Erster Däne im Rosa Trikot

Einerseits ist es für Pedersen selbst das erste Leader-Trikot bei einer Grand Tour. In bisher fünf Anläufen bei der Tour, einem bei der Vuelta und dreien beim Giro konnte der ansonsten ziemlich erfolgsverwöhnte Profi noch nie Gelb, Rot oder eben Rosa überstreifen. Noch mehr Tragweite verleiht dieser Angelegenheit der Umstand, dass es bis dato kein Däne geschafft hatte, jemals in Rosa zu fahren: kein Rolf Sörensen, kein Bjarne Riis, kein Magnus Cort. Niemand aus der skandinavischen Radfahrer-Nation.

Pedersen war aber nicht nur zufrieden mit sich selbst. Sondern vor allem mit seinem Team. “Giulio Ciccone ist hier und will um das Gesamtklassement kämpfen. Und dann geht er am zweiten Anstieg so tief und donnert über den Berg, so dass auch kein GC-Fahrer irgendetwas versuchen konnte. Das war Perfektion. Und ich bin so glücklich, dass ich dafür etwas mit dem Sieg zurückgeben konnte“, schwärmte er.

So knapp die Entscheidung war, so große fiel der Jubel im Ziel bei Pedersen und seinen Teamkollegen aus. | Foto: Cor Vos

“Das Trikot heute geholt zu haben, bedeutet so viel für das Team und die ganze Saison“, skizzierte Pedersens Anfahrer Mathias Vacek die Bedeutung des Sieges. Über das funktionierende Teamgefüge sprach dann auch Ciccone. “Ich habe heute viel investiert, aber das war so abgemacht, ich bin froh, dass es so überragend ausgegangen ist“, sagte der Italiener. “Ich habe ein super Verhältnis zu Mads. Es war schön, für ihn zu arbeiten. Da bin ich mir nicht zu schade dafür.“

Nicht zuletzt dürfte Pedersen mit seinem zweiten Sieg bei einem Giro, der gleichzeitig sein fünfter der Saison und der 51. seiner Karriere war, auch seinen Frieden damit gemacht haben, dass er in diesem Jahr nicht zur Tour darf. “Ich wäre gerne um das Grüne Trikot gefahren, aber ich gehe nicht weinend ins Bett“, hatte er noch gesagt, nachdem sein Team bekanntgegeben hatte, dass Jonathan Milan anstatt seiner zur Tour de France fährt.

“Meine erste große Rundfahrt war der Giro (2017) und ich liebe dieses Rennen. Wir müssen versuchen, so viele Etappen wie möglich zu gewinnen und das Punktetrikot zu holen“, hatte er damals Mitte Januar aber auch schon angefügt. Die Taten folgen nun vier Monate später. Erledigt ist das Thema mit dem Auftaktsieg aber noch längst nicht. “Ich kann die restlichen 20 Etappen jetzt nicht einfach nur genießen. Ich bin hungrig auf mehr“, sagte er auf der Pressekonferenz nach der Etappe.

Pedersen muss sich den Zeitfahrkurs noch anschauen

Los geht das schon beim Zeitfahren der 2. Etappe. “Ich werde mein Bestes geben, um das Rosa Trikot zu behalten.“ Vier Sekunden Vorsprung hat er durch Boni auf Wout van Aert (Visma – Lease a Bike), jeweils zehn auf die starken Zeitfahrer Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe), Juan Ayuso und Brandon McNulty (beide UAE – Emirates – XRG). 13,7 nicht ganz flache Kilometer sind zu absolvieren.

Kann Pedersen auch nach dem ersten Zeitfahren dieses Giro noch im Rosa Trikot jubelen? | Foto: Cor Vos

Problem(e) an der Sache: “Ich kenne den Kurs überhaupt nicht. Wenn ich nachher im Hotel bin, muss ich ihn mir wenigstens nochmal kurz angucken. Seit Paris-Nizza war ich auch nur zwei Mal auf einem Zeitfahrrad. Manchmal bin ich bei kurzen Zeitfahren aber gar nicht so schlecht“, machte er sich selbst ein wenig Hoffnung. Führungstrikots haben schon öfter aus einem mäßigen einen starken Zeitfahrer gemacht.

“Wenn ich es nicht schaffe, hoffe ich, dass mein Teamkollege Mathias Vacek die Führung übernimmt“, fügte Pedersen an. Der 22 Jahre alte Tscheche ist durchaus ein guter Zeitfahrer und wird im Trikot des Landesmeisters starten. Auch er zählt zu den Fahrern, die jeweils zehn Sekunden Rückstand aufweisen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

14.05.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 5. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.

14.05.2025Großes Radsportkino in Matera

(rsn / ProCycling) – Wie einen treuen Touristen führt es den Giro d’Italia auch dieses Jahr - insgesamt zum bereits fünften Mal in 25 Jahren - nach Matera. Im Zielort der 5. Etappe werden sich z

13.05.2025Kragh Andersen muss den Giro mit Handgelenksbruch verlassen

(rsn) – Sören Kragh Andersen (Lidl – Trek) wird den Giro d´Italia am Mittwoch nicht mehr fortsetzen können. Das bestätigte sein Rennstall am Dienstagabend. Wie das Team Lidl – Trek mitteilte

13.05.2025Kanter distanziert und mit Gelber Karte bestraft

(rsn) – Mit einem starken Finale ohne Leadout hat sich Max Kanter (XDS – Astana) bei der ersten echten Massenankunft des 108. Giro d´Italia in Lecce sein bislang bestes Etappenergebnis bei einer

13.05.2025Chaos-Liebhaber Zijlaard sorgt für historisches Tudor-Ergebnis

(rsn) – Allzu lang ist die Grand-Tour-Historie des Teams Tudor Pro Cycling noch nicht. Bisher umfasst sie einen kompletten Giro d`Italia, den aus dem Vorjahr – und die vier bisherigen Etappen der

13.05.2025Highlight-Video der 4. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Casper van Uden (Picnic – PostNL) hat die 4. Etappe des 108. Giro d’Italia gewonnen. Der 23-jährige Niederländer entschied nach 189 Kilometern von Alberobello nach Lecce den Massenspri

13.05.2025Van Uden in Lecce aus dem Nichts zum Etappensieg

(rsn) – So häufig komplett niederländische Podien im Frauenradsport an der Tagesordnung sind, so selten sind sie bei den Männern zu notieren. Auf der 4. Etappe des Giro d`Italia gab es dann aber

13.05.2025Trotz Etappensiegen: Pedersens Giro-Hunger noch nicht gestillt

(rsn) – Nach seinen beiden Etappensiegen in Albanien ist Mads Pedersens Erfolgshunger beim 108. Giro d’Italia noch längst nicht gestillt. Für den Dänen geht es auf der flachen 4. Etappe von Alb

13.05.2025Foré: “Auch ohne Landa mit starken Fahrern zur Tour“

(rsn) – Nach dem schweren Sturz zum Giro-Auftakt in Albanien muss Soudal – Quick-Step bei der ersten Grand Tour des Jahres nicht nur auf den mit großen Klassementambitionen gestarteten Kapitän M

12.05.2025Landa nach schwerem Sturz wieder zuhause

(rsn) - Mikel Landa (Soudal – Quick-Step) konnte nach seinem schweren Sturz gegen Ende der 1. Etappe des Giro d’Italia wieder nach Hause zurückkehren. Das gab sein Team in einer Pressemitteilung

12.05.2025Kooij dank Luxus-Anfahrer van Aert selbstbewusst

(rsn) – Das Albanien-Abenteuer des Giro d’Italia verlief für Visma – Lease a Bike nicht ganz nach Plan. Wout van Aert konnte sich mit Platz zwei bei der 1. Etappe trotz Infekts zwar noch selbst

12.05.2025Erster Giro-Ruhetag ist ein langer Reisetag

(rsn) – Der erste Ruhetag des 108. Giro d’Italia dient den Fahrern weniger zur Erholung, sondern ist vor allem mit dem Transfer von Albanien ins südliche Italien ausgefüllt, wo die erste Grand T

Weitere Radsportnachrichten

14.05.2025Nach Dünkirchen-Sieg verpasst Ackermann in Amiens das Podium

(rsn) – 24 Stunden nach seinem beeindruckenden Sieg bei der 1. Dunkerque Classique (1.Pro) hat Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech) zum Auftakt der 4 Tage von Dünkirchen (2.Pro) das Tagespodi

14.05.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 5. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.

14.05.2025Pedersen will mit Lidl – Trek ein Stück Geschichte schreiben

(rsn) – Langfristige Verträge haben in den vergangenen Jahren mehr und mehr auch in den Radsport Einzig gehalten. Prominenteste Beispiele sind Weltmeister und Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar, d

14.05.2025Itzulia Women im Rückblick: Die ersten drei Jahre

(ran) - Nach der Vuelta Espana Femenina bleiben die Frauen in Spanien und bestreiten im dortigen Baskenland die dreitägige Rundfahrt Itzulia Women, die seit ihrer Premiere im Jahr 2022 zur Women`s W

14.05.2025Segaert und Van Moer verlassen Lotto

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

14.05.2025Großes Radsportkino in Matera

(rsn / ProCycling) – Wie einen treuen Touristen führt es den Giro d’Italia auch dieses Jahr - insgesamt zum bereits fünften Mal in 25 Jahren - nach Matera. Im Zielort der 5. Etappe werden sich z

14.05.2025Ex-Zeitfahrweltmeister Dennis zu Bewährungsstrafe verurteilt

(rsn) - Rohan Dennis ist für den Autounfall, bei dem seine Frau Melissa Hoskins ums Leben gekommen war, zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Der 34-jährige Australier hatte zuvor eine Teil

14.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

13.05.2025Highlight-Video der Classique Dunkerque

(rsn) – Nach fast zwei Jahren ohne persönliches Erfolgserlebnis hat Pascal Ackermann wieder jubeln können. Der Sprinter von Israel – Premier Tech, der auch in dieser Saison von Verletzungen heim

13.05.2025Kragh Andersen muss den Giro mit Handgelenksbruch verlassen

(rsn) – Sören Kragh Andersen (Lidl – Trek) wird den Giro d´Italia am Mittwoch nicht mehr fortsetzen können. Das bestätigte sein Rennstall am Dienstagabend. Wie das Team Lidl – Trek mitteilte

13.05.2025Kanter distanziert und mit Gelber Karte bestraft

(rsn) – Mit einem starken Finale ohne Leadout hat sich Max Kanter (XDS – Astana) bei der ersten echten Massenankunft des 108. Giro d´Italia in Lecce sein bislang bestes Etappenergebnis bei einer

13.05.2025Chaos-Liebhaber Zijlaard sorgt für historisches Tudor-Ergebnis

(rsn) – Allzu lang ist die Grand-Tour-Historie des Teams Tudor Pro Cycling noch nicht. Bisher umfasst sie einen kompletten Giro d`Italia, den aus dem Vorjahr – und die vier bisherigen Etappen der

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d`Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour of Sakarya (2.2, TUR)
  • Orlen Nations Grand Prix (2.Ncup, POL)
  • 4 Jours de Dunkerque (2.Pro, FRA)
  • Tour de Hongrie (2.Pro, HUN)