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28.05.2025 | (rsn) – Als Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) 95 Kilometer vor dem Ziel der 16. Etappe des Giro d’Italia vom Rad stieg, kam das für seinen Coach Marc Lamberts nicht überraschend. Wie der Belgier gegenüber der Zeitung Het Nieuwsblad erklärte, habe sich der Rückzug des Slowenen bereits am dritten Ruhetag angedeutet, an dem Roglic nicht mit dem Team auf der Straße trainieren konnte, sondern sich auf die Rolle beschränken musste.
“Primoz litt bereits, als er auf der Rolle kaum 60 Watt trat“, berichtete Lamberts. “Er startete trotzdem, aus Respekt vor seinen Teamkollegen, die auf den vergangenen Etappen so viel für ihn getan hatten.“
Letztlich seien aber die Folgen seiner Stürze zu schwerwiegend gewesen. “Vor allem sein Sturz auf der Schotter-Etappe nach Siena hat ihn hart getroffen. Er fiel auf dieselbe Schulter wie letztes Jahr bei der Dauphiné“, erzählte Lamberts. “Außerdem hatte er einige große Wunden mit viel Dreck, deren Heilung sehr kräftezehrend war. Auch sein Quadrizeps (Oberschenkelmuskel) war betroffen, weshalb er bei jeder Pedalbewegung nach oben Schmerzen hatte.“
Zwar sei der Anlauf auf einen zweiten Giro-Sieg nach 2023 gescheitert, doch scheine Roglic “mental okay zu sein“, so sein Trainer. “Wir haben schon viel durchgemacht. Letztes Jahr – nach seinem Ausstieg bei der Tour – steckte er tief drin. Jetzt ist die Situation anders“, fügte Lamberts an.
Anlass zum Optimismus seit auch, dass es keine Anzeichen auf Brüche oder schwerere Muskelverletzungen gebe. “Nach einer Woche Ruhe im Kreise der Familie sollte er seine Tour-Vorbereitung mit einem Höhentrainingslager in Tignes wie geplant angehen können.“
Abschließend betonte Lamberts mit Blick auf die am 5. Juli beginnende Frankreich-Rundfahrt dann sogar den Vorteil, der sich für Roglic aus dem vorzeitigen Giro-Ende ergeben könnte: “Er hat jetzt sogar noch eine zusätzliche Woche Ruhe.“