Magen-Darm-Virus in Kalifornien

Fröhlinger durchlebt Horrornacht, Hansen hilft auch Salz nicht

22.02.2008  |  (Ra) - Während Levi Leipheimer, Fabian Cancellara und Co. um den Gesamtsieg bei der Kalifornien-Rundfahrt streiten, haben viele Fahrer im Feld ganz andere Probleme: Sie werden von einem Magen-Darm-Virus heimgesucht, dessen Folgen jeden Renntag zur Qual werden lassen. Besonders schlimm erwischt hat es Team Gerolsteiner.

Neben dem Deutschen Meister Fabian Wegmann, Heinrich Haussler, Mathias Frank und Johannes Fröhlinger sind auch der Teamarzt und ein Masseur erkrankt. ,,Die erste Etappe überstand ich mit leichten Magenkrämpfen noch ganz gut“, schreibt Fröhlinger auf seine Website. "Aber kurz danach richtete es mich komplett hin. Die ganze Nacht bin ich schlaflos zwischen Toilette und Bett hin und her gewandert. Echter Horror."

An eine Fortsetzung des Rennens hatte der 22-jährige Kletterspezialist gar nicht mehr geglaubt. Dank eines Frucht- und Eiweißcocktail konnte Fröhlinger aber doch an den Start gehen und sich "irgendwie ins Ziel retten". Fröhlinger: ,,Gleich zu Beginn der Etappe gab es einen Berg der zweiten Kategorie. Vielleicht lag es daran, dass mehrere Fahrer mit ähnlichen Problemen wie wir zu kämpfen hatten. Auch die ungebrochene Autorität Cipollinis half. Es wurde piano gefahren. Dennoch musste ich am Berg reißen lassen, schaffte es aber, in der Autokolonne zu bleiben. In der Abfahrt kam ich zurück.“

Der Kampf war jedoch vergebens. Die vierte Etappe der Rundfahrt konnten Fröhlinger, Haussler und Wegmann nicht mehr in Angriff nehmen, auch Frank gab erschöpft auf.

Neben dem Team Gerolsteiner war auch das Team High Road mit Edvald Boasson Hagen und Adam Hansen betroffen. ,,Am Morgen der zweiten Etappe wachte ich mit großen Magenschmerzen auf. An Nahrungszufuhr war nicht zu denken“, so Hansen auf seiner Website. ,,Ich wollte mich übergeben, konnte jedoch nicht. Also rief ich einen Arzt." Dieser kam mit einem Glas Wasser und drei Esslöffeln Salz, die Hansen zu sich nehmen sollte um seinen Magen entleeren zu können. ,,Kann ich von zu viel Salz sterben?", fragte Hansen den Doc. Dieser antwortet nur, dass er sich notfalls zwei Finger in den Hals stecken müsse.

Und die Salzmethode half bei Hansen wirklich nicht. ,,Der Arzt schaute mich daraufhin geschockt an. Ich war schon etwas beunruhigt wegen der großen Menge an Salz, die sich in meinem Körper befand. So habe ich mich schließlich doch übergeben", so der High Road Profi.

Trotz seines desolaten Zustands ging Hansen ins Rennen. ,,Schon am ersten Berg der Etappe hatte ich Probleme. Ich war einfach saft- und kraftlos, zudem konnte ich auch unterwegs keine Nahrung zu mir nehmen. Ich wurde auf der zweiten Etappe häufiger abgehängt als in meiner gesamten Karriere zusammen.“ Hansen schaffte es zwar ins Ziel. Die dritte Etappe war jedoch auch für ihn zu viel.

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