RSN-Rangliste 2009, Platz 26: Fränk Schleck (Saxo Bank)

Trotz Knieproblemen eine erfolgreiche Saison

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Trotz Knieproblemen eine erfolgreiche Saison"

Fränk Schleck (Saxo Bank) im Prolog der Vuelta 2009

Foto: ROTH

15.12.2009  |  (rsn) – Auch wenn Fränk Schleck (Saxo Bank) in diesem Jahr im Schatten seines jüngeren Bruders Andy stand, zeigte er mit vier Saisonsiegen, darunter einem Tour-Etappenerfolg, sein Können. Nur die Ardennenklassiker liefen nicht nach Wunsch.

Schon früh im Jahr war der Saxo-Bank-Kapitän gut drauf, was er mit seinem ersten Saisonsieg auf der 8. Etappe der Kalifornien-Rundfahrt (Kat. 2.HC) unter Beweis stellte. Erster Saisonhöhepunkt des Luxemburgers war im März die Fernfahrt Paris-Nizza. „Ich war schon mal in den Top Five. Dieses Mal will ich auf’s Podium und ich glaube, dass ich das schaffen werde“, kündigte Schleck an - und fuhr beim prestigeträchtigen Rennen zur Sonne auf gleich drei Etappen unter die ersten Drei. In der Gesamtwertung musste er sich nur dem Spanier Luis Leon Sanchez (Caisse d'Epargne) geschlagen geben.

Danach musste Schleck in Folge eines Trainingssturzes allerdings eine Wettkampfpause einlegen. "Er wurde mit sieben Stichen am Kinn genäht und hat sich das Handgelenk schwer geprellt. Brüche wurden nach einer Röntgenuntersuchung ausgeschlossen", teilte Schlecks Rennstall nach dem Sturz mit.

Nach dem Criterium International (Platz 13) bestritt der wieder genesene Kletterspezialist die Baskenland-Rundfahrt als letztes Vorbereitungsrennen auf die Ardennenklassiker, die er allerdings nicht komplett bestreiten konnte. Beim Amstel Gold Race musste Schleck nach einem schlimmen Sturz mit einer Gehirnerschütterung aufgeben. Seinen Start beim Fleche Wallonne drei Tage später musste er absagen. Bei Lüttich-Bastogne-Lüttich konnte Schleck zwar wieder starten, musste sich aber mit Rang 23 begnügen. Dafür durfte er sich über den Sieg seines Bruders Andy freuen.

Nach einer fünfwöchigen Wettkampfpause kehrte Schleck bei seiner Heimatrundfahrt in das Renngeschehen zurück – und wie. Der 29-Jährige gewann die 3. Etappe der Luxemburg-Rundfahrt und sicherte sich zudem den Gesamtsieg. Beim letzten großen Formtest vor der Tour, der Tour de Suisse, zeigte Schleck durchwachsene Leistungen und musste sich mit zwei Top-Ten-Platzierungen auf den Etappen zufrieden geben. Kurz darauf fuhr der Luxemburgische Meister des Jahres 2005 bei den nationalen Titelkämpfen im Straßenrennen auf Platz drei.

In Frankreich wollte Fränk Schleck gemeinsam mit seinem Bruder Andy den Tourthron erobern. „Wir sind hier, um die Tour zu gewinnen”, kündigte er am Vorabend des Auftaktzeitfahrens gegenüber cyclingnews.com an. Bei der Tour de France zeigte der ältere der beiden Schleck-Brüder vor allem im Hochgebirge gewohnt starke Leistungen, die er mit dem Sieg auf der 17. Etappe nach Le Grand Bornand krönte. "Das ist ein großer Tag für unsere Familie“, jubelte der Tagessieger nach seinem Coup. In der Endabrechnung reichte es für den in den Zeitfahren wieder mal schwächelnden Schleck immerhin zu Rang fünf.

In der zweiten Saisonhilfe fuhr Fränk Schleck nur noch die Vuelta a Espana – und die nicht zu Ende. Dafür verantwortlich waren Knieprobleme, die ihm seit dem Frühjahr immer wieder zu schaffen machten. Kurz darauf bekam Schleck kurzfristig einen Operationstermin, verzichtete deshalb auf seinen WM-Start und beendete die Saison vorzeitig. „Ich hatte die Probleme seit April, sie kamen und gingen", so Schleck nach der erfolgreichen Operation. Gemeinsam mit seinem Bruder bereitet er sich bereits auf die neue Saison vor.

Schwerpunkte sind dann wieder die Ardennenklassiker und die Tour de France. „Ich habe Amstel gewonnen, jetzt kann Andy das Rennen gewinnen. Er hat dieses Jahr Lüttich-Bastogne-Lüttich gewonnen, und das wird mein Ziel für die kommende Saison. So lautet zumindest der Plan", so Fränk Schleck.

Mehr Informationen zu diesem Thema

30.12.2009Damoklesschwert über einer exzellenten Saison

(rsn) – Auch 2009 hat Alejandro Valverde (Caisse d`Epargne) bewiesen, dass er derzeit der konstanteste, aber zugleich auch der umstrittenste Radprofi ist. Neben seinen acht Saisonsiegen, darunter de

30.12.2009Auf dem Weg zum Tour-Seriensieger

(rsn) – Auch 2009 hat Alberto Contador (Astana) unter Beweis gestellt, dass er der derzeit beste Rundfahrer der Welt ist. Der Spanier gewann im Sommer souverän die Tour de France und sicherte sich

30.12.2009Die Radsport News Jahresrangliste 2009

(rsn) - Im November und Dezember präsentiert Radsport News seinen Lesern die Jahresrangliste 2009. Hier finden Sie den Überblick über die Platzierungen aller deutschen Fahrer sowie der 100 besten i

29.12.2009Starke Saison, fulminantes Finale

(rsn) – Philippe Gilbert blickt auf die erfolgreichste Saison seiner bisherigen Karriere zurück. Für sein neues Silence-Lotto-Team fuhr der Belgier insgesamt sieben Siege sowie zahlreiche weitere

28.12.2009Regenbogentrikot statt Maillot Jaune

(rsn) – Die Tour de France 2009 war für Cadel Evans eine einzige Enttäuschung. Mit einem starken Vuelta-Auftritt und dem Gewinn der Goldmedaille im WM-Straßenrennen von Mendrisio bescherte sich d

27.12.2009Meister der Beständigkeit

(rsn) – Auch wenn Samuel Sanchez im abgelaufenen Jahr nur ein einziger Sieg gelang, kann der Euskaltel-Kapitän mit seiner Saison zufrieden sein. Der Baske zeigte konstant gute Leistungen und verpas

27.12.2009Ein wahrer Alleskönner

(rsn) – Mit gerade einmal 22 Jahren hat Edvald Boasson Hagen (Columbia-HTC) eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er auch in großen Rennen ein Siegfahrer ist. Der Norweger feierte 13 Siege, sec

25.12.2009Saison mit sieben Siege(l)n

(rsn) – Das siebte Jahr bei Quick Step war für Tom Boonen ein verflixtes. Zwar gelangen dem Belgier sieben Siege, darunter mit seinem dritten Triumph bei Paris-Roubaix und dem Gewinn der belgi

25.12.2009Zu den Saisonhöhepunkten in Gala-Form

(rsn) – In der abgelaufenen Saison ist Andy Schleck endgültig aus dem Schatten seines Bruders Fränk gefahren und hat eindrucksvoll gezeigt, dass er sowohl bei den Ardennenklassikern als auch bei

24.12.2009In der Weltspitze angekommen

(rsn) – Heinrich Haussler war der Aufsteiger der Saison 2009. Nach durchwachsenen Jahren im Gerolsteiner-Dress gelang dem Deutsch-Australier beim Cervélo TestTeam der große Durchbruch. Während ih

23.12.2009In den Sprints das Maß aller Dinge

(rsn)- In der abgelaufenen Saison hat Mark Cavendish eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er derzeit der beste Sprinter der Welt ist. Insgesamt feierte der Columbia-Sprinter 23 Siege - so viele s

23.12.2009Eine fast perfekte Saison

(rsn) – Abgesehen von einer enttäuschenden Tour de France lieferte Filippo Pozzato (Katjuscha) eine nahezu perfekte Saison ab. Bei den Frühjahrsklassikern kämpfte der Italiener bei allen großen

Weitere Radsportnachrichten

22.05.2024Pogacar: “Steinhauser war richtig stark“

(rsn) – Mit einem gut 35 Kilometer langen Solo holt sich der Allgäuer Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) den Sieg auf der 17. Etappe des 107. Giro d´Italia. Der 22-Jährige sichert sich

22.05.2024Steinhauser holt sich Tagessieg am Passo Brocon

(rsn) – Es waren noch etwa 400 Meter bis ins Ziel der 17. Etappe des Giro d’Italia, da huschte Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) zum ersten Mal ein Lachen übers Gesicht. Vorher war es

22.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 17. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

22.05.202418-jähriger Brite Brennan steigt 2025 bei Visma auf

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder R

22.05.2024Sellajoch neue Cima Coppi beim Giro d´Italia

(rsn) – Eigentlich hätte am Stilfserjoch die Cima Coppi der diesjährigen Austragung des Giro d´Italia vergeben werden sollen, jene Auszeichnung für den höchsten überquerten Punkt der Rundfahrt

22.05.2024Walscheid: “Wünsche mir, dass Fahrer nicht nur Gehaltsposten sind“

(rsn) – Die Diskussionen um die Verkürzung der 16. Giro-Etappe am Dienstag und den Weg dorthin in den Stunden vor der späten Entscheidung durch Rennveranstalter RCS beschäftigen das Peloton auch

22.05.2024Pogacar hat keine Gnade, aber verteilt ´Trostpflaster´ an Pellizzari

(rsn) – Ende der 1990er und Anfang der 2000er war der Giro d´Italia noch fest in Hand der einheimischen Fahrer, die von 1997 bis 2007 keinen ausländischen Sieg zuließen. Es folgten noch die Erfo

22.05.2024Arensman im Kampf um Weiß von Defekt und Thomas gebremst

(rsn) – Er schaute sich um. Er schaute sich nochmal um. Und nochmal. Aber sein Kapitän kam einfach nicht. Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) fuhr also mit gebremstem Schaum auf den letzten Kilomete

22.05.2024Power to the Peloton: Mit Einigkeit bekommen Fahrer ihren Willen

(rsn) – Der Radsport hat sich am Dienstag auf der 16. Etappe des Giro d´Italia einmal mehr nicht mit Ruhm bekleckert. Und das lag nicht am nächsten überlegenen Sieg von Tadej Pogacar (UAE Team Em

21.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die

21.05.2024Nach Rückkehr auf Rang zwei Optimismus bei Martinez und Bora

(rsn) – Noch ist nichts in Sack und Tüten. Aber der nächste Schritt ist gemacht. Der nächste Schritt für Daniel Martinez und Bora – hansgrohe, den Giro d’Italia 2024 mit der maximalen Ausbeu

21.05.2024Zum Abschluss der Kletter-Trilogie zweimal Passo Brocon

(rsn / ProCycling) – Die Kletter-Trilogie bei diesem 107. Giro d'Italia endet mit einer klassischen Etappe durch die Dolomiten: relativ kurz, aber dennoch intensiv, mit 4.200 Höhenmetern auf 159 Ki

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)