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05.07.2010 | (rsn) – Vieles erinnerte an die beiden Siege bei der Tour de Suisse: Marcus Burghard (BMC Racing) war auf der 2. Etappe der Tour de France mit mehreren starken Ausreißerkollegen unterwegs und fuhr sich im Ardennenregen einen Maximalvorsprung von rund sechs Minuten heraus. Aber in der Schweiz war nicht Kapitän Cadel Evans am Start
Als der spätere Tagessieger Sylvain Chavanel (Quick Step) am vorletzten Anstieg des Tages antrat, konnte niemand aus der Gruppe dem Franzosen folgen. Auch Burghardt fiel zurück und wurde 40 Kilometer vor dem Ziel vom Feld geschluckt. Allerdings war nicht die fehlende Kraft dafür verantwortlich, dass der 27-jährige Zschopauer sein Fluchtunternehmen beendete.
„Chavanel war schon sehr stark. Aber ich hatte halt im Hinterkopf, dass ich nicht voll fahren sollte. Lelangue (Sportlicher Leiter BMC, d. Red.) meinte, ich sollte noch etwas Kräfte sparen, um Cadel dann noch unterstützen zu können“, erklärte Burghardt nach dem Rennen auf Anfrage von Radsport News. „Es sah auch alles danach aus, dass das Feld uns wieder holen würde. Der Sturz hat dann natürlich großen Einfluss genommen.“
Burghardt selber kam bei dem Massensturz in der letzten Abfahrt des Tages glimpflich davon. „In dem Wald ist es extrem glatt gewesen. Ich war mitten drin, bin aber nur leicht gegen den Hang gestürzt, aber auch nur, weil ich meine Vorderbremse nicht berührt habe, denn sonst wäre das Vorderrad direkt weggegangen“, so der Klassikerspezialist, der die darauf folgende Aktion seiner Kollegen begrüßte: „Es war aber schön zu sehen, wie alle Fahrer zusammen gehalten haben, um auf die Gestürzten zu warten. Ich würde mir öfter solch eine Geschlossenheit wünschen.“
Auch Burghardts Team kam nicht ungeschoren davon. Weltmeister Cadel Evans, Routinier George Hincapie und der Italiener Mauro Santambrogio kamen bei dem Massensturz zu Fall und zogen sich Hautabschürfungen zu. "Sorry an die Zuschauer, dass wir kein Rennen mehr gefahren sind. Aber das wäre gegenüber den Verletzten nicht fair gewesen“, äußerte sich Evans nach dem Rennen zum Entschluss der Fahrer, nicht mehr um den zweiten Platz zu sprinten.
Burghardt, der mit mehr als fünf Minuten Rückstand auf das Hauptfeld ins Ziel kam, hat einen Wunsch für die Kopfsteinpflasteretappe am Dienstag: „Hoffentlich wird es morgen nicht wieder solch schwere Stürze geben.“