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13.10.2010 | (rsn) - Tom Boonen (Quick Step) ist froh, unter ein von Stürzen und Verletzungen geprägtes Jahr den Schlussstrich ziehen zu können. “Ich will die Hälfte der Saison so schnell wie möglich vergessen”, sagte Boonen der belgischen Zeitung Het Nieuwsblad, nachdem er zum Abschluss der belgischen Straßensaison beim Nationale Sluitingprijs - Putte-Kapellen Platz 36 belegt hatte.
Boonen war Mitte des Jahres sowohl bei der Kalifornien-Rundfahrt als auch bei der Tour de Suisse gestürzt und hatte sich im Juli einer Knieoperation unterziehen müssen. Danach musste er auf die Belgischen Meisterschaften, die Tour de France und schließlich auch noch auf die Vuelta und die Straßen-WM verzichten.
Der Belgier, der am Freitag seinen 30. Geburtstag feiert, gab zu, dass er nach seinem Sturz in Kalifornien zu schnell wieder in den Rennbetrieb zurückgekehrt sei. „Wir haben die Rehabilitation erheblich unterschätzt“, so Boonen, der erst im September zurückkehrte. „Ich musste wieder ganz von vorne anfangen. Es kostet so viel Energie, um wieder eine Basis zu schaffen.“
Jetzt hat Boonen bereits die kommende Saison und hier speziell die Frühjahrsklassiker im Visier. In diesem Jahr war er bei der Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix gegen den Schweizer Fabian Cancellara chancenlos. "Ich bin ambitioniert und werde mich leicht für den Winter motivieren können“, sagte der dreimalige Roubaix-Gewinner. "Ich fühle eine Art von Druck, als ob ich etwas zeigen und etwas tun müsse. Aber der kommt hauptsächlich von mir. Ich spüre wenig Druck von außen.“
Der wird aber sicherlich noch kommen, denn Boonens Teamchef Patrick Lefevere hat gegenüber der L'Équipe bereits erklärt, dass die Rückkehr seines besten Fahrers unerlässlich sei, um einen neuen Sponsor für 2012 zu finden. Quick Step beendet sein Engagement zum Ende der Saison 2011.
Lefevere kritisierte Boonen auch für dessen Kommentare zur Transferpolitik. "Es ist wahr, dass Tom seinem Ärger ein wenig in der belgischen Presse Luft gemacht hat", sagte Lefevere. "Ich kann seine Einwände bis zu einem gewissen Grad verstehen, aber er war schlecht beraten. Er versteht nicht, dass unser Sponsorenvertrag Ende 2011 ausläuft und dass im Jahr 2010 mein Team über mehr als vier Monate ohne seinen Kapitän fuhr. Wir hatten eine gute Tour de France, aber das ist nicht genug. Toms Abwesenheit hat großen Einfluss auf unser Erscheinungsbild.“