75. Gent-Wevelgem

Eisel: „Das wird kein spaßiger Tag"

Von Christoph Adamietz aus Wevelgem

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Bernhard Eisel (Sky) | Foto: ROTH

24.03.2013  |  (rsn) – Eine leichte Erkältung, eingefangen am vergangenen Wochenende bei Mailand-San Remo - wo er Rang zehn belegte -, hat Bernhard Eisel (Sky) im Hotel in Kortrijk ein Einzelzimmer beschert. Dennoch ist der 32-Jährige zuversichtlich, heute bei Gent-Wevelgem, das er 2010 gewinnen konnte, wieder zu den Protagonisten zu zählen.

„Die Nase ist zwar etwas zu, aber das ist kein Hindernis und es gibt keine Ausreden. Ich bin ja auch beim E3 Prijs gestartet“, sagte Eisel zu Radsport News. So wird der 32-Jährige auch trotz extremer Witterungsbedingungen in Gent an den Start gehen. „Eine Schonung für die Flandern-Rundfahrt wird es nicht geben. Ich brauche die Wettkampfkilometer, auch wenn es am Sonntag eisig kalt werden wird. Ich habe seit November auf die Klassiker hintrainiert, da bin ich nicht bereit, auch nur einen einzigen auszulassen", erklärte Eisel, der die Verkürzung von 237 auf 190 Kilometer begrüßt.

„Das zeigt, dass sich die Organisatoren schon im Vorhinein Gedanken gemacht haben, im Gegensatz zu Mailand-San Remo. So müssen wir wenigstens nicht noch 50 Kilometer mehr in der Kälte umherirren“, lobte Eisel die Organisatoren. Sollte es am Sonntag noch kälter als befürchtet sein, würde der Routinier für eine Absage plädieren: „Das wäre im Sinne der Fahrer, denn bei solchen Temperaturen sollte man niemanden aufs Rad setzen.“

Dabei stellt sich Eisel trotz Verkürzung von 237 auf 190 Kilometer auf ein brutal schweres Rennen ein. „Wir werden den ganzen Tag Windkante sehen. Mehr als 50 fahrer werden das Ziel nicht erreichen", sagte er voraus. „Nach 50 Kilometern wird das Feld wohl komplett auseinanderfliegen und dann folgt noch die Selektion an den Hellingen. Das wird kein spaßiger Tag.“

Sein Sky-Team will die Herausforderungen mit einem breit aufgestellten Kader bestehen. So können auch der Norweger Edvald Boasson Hagen,  Gent-Wevelgem-Sieger 2009, oder der Brite Ian Stannard die Kapitänsrolle übernehmen. „Wir wollen am Kemmelberg noch so viele Leute wie möglich dabei haben, um das Rennen gestalten zu können“, so Eisels Wunsch.

Favorit ist für den Steirer sein ehemaliger Teamkollege und Freund Mark Cavendish (Omega Pharma Quick-Step). „Das Rennen wurde verkürzt, dazu steht die Mannschaft komplett hinter ihm“, sagte Eisel, der zudem Peter Sagan (Cannondale) und Fabian Cancellara (RadioShack-Leopard) auf der Rechnung hat. „Und natürlich soll auch einer von uns vorne dabei sein.“

Selbstvertrauen schöpft Eisel aus seiner bisher sehr guten Vorstellungen in dieser Saison. So wurde er Fünfter bei der Katar-Rundfahrt und eben zuletzt Zehnter bei Mailand-San Remo. „So, wie es bis jetzt gelaufen ist, kann ich nur zufrieden sein. Ich weiß zwar, dass letztlich nur Siege zählen, aber daran habe ich mich die letzten Jahre schon gewöhnt“, sagte Eisel, dessen letzter Sieg von vor drei jahren datiert. Es war - Gent-Wevelgem!

 

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