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17.04.2013 | (rsn) - Es ist Halbzeit der Ardennen-Woche, und da steht wie gewohnt der Wallonische Pfeil im Terminkalender. Drei Tage nach dem Amstel Gold Race und vier Tage vor Lüttich-Bastogne-Lüttich ist der „Flèche“ das Rennen, das den Spezialisten für steile Rampen am meisten entgegenkommt. Denn das Finale findet auch in diesem Jahr an der Mur de Huy statt, und anders als beim Amstel Gold Race wurde der Zielstrich hier nicht weiter nach hinten verlegt, sondern befindet sich weiterhin direkt am Ende des Schlussanstiegs. Die Fans dürfen sich also auf einen harten Kampf der Ardennen-Spezialisten und Kletterer freuen.
Die Strecke: Über 205 Kilometer quälen sich die Fahrer heute durch das hügelige Südost-Belgien. Start ist in Binche, eine Zwischenstation bildet Lüttich, zwei Mal passiert das Feld die Zielstadt Huy, ehe es zur entscheidenden Ankunft an der dortigen, bis zu 24 Prozent steilen „Mauer“ kommt. Und auch davor hat der Parcours bereits einige steile Stiche. Insgesamt stehen vor dem Finale elf klassifizerte Anstiege im Weg, die für die entsprechende Vorbelastung sorgen werden.
Nach einem weitgehend flachen ersten Drittel bildet bei Rennkilometer 79 die Côte de Naninne (2,6 Kilometer lang, 3,7 % Steigung) den Auftakt der Kletterei. Auf die Mur de Huy treffen die Profis erstmals bei Kilometer 108,5. Nach 173 Rennkilometer müssen sie den berühmten Anstieg (1,3 Km, 7,6 %) dann ein zweites Mal erklimmen, um schließlich die 32 Kilometer lange Schlussrunde in Angriff nehmen zu dürfen. Dabei warten bei Kilometer 190 und 196,5 mit Cote d’Amay (1,5 km, 6,7 %) und Cote de Villers-le-Bouillet (1,2 km, 7,5 %) zwei ideale "Abschussrampen", um schon vor dem großen Finale beim dritten Rendezvous mit der Mur eine Attacke zu lancieren.
Sollten die Favoriten im geschlossenen Feld den Schlussanstieg erreichen, so dürfte die Entscheidung wohl rund 300 Meter vor dem Ziel fallen, wenn bei kurzzeitig mehr als 20 Steigungsprozenten die einen attackieren und die anderen explodieren.
Die Favoriten: Vorjahressieger Joaquin Rodriguez (Katusha), der nach seinem Sturz beim Amstel Gold Race leicht lädiert an den Start geht, trifft auf starke Konkurrenz. Vor allem Weltmeister Philippe Gilbert (BMC) und der Amstel-Zweite Alejandro Valverde (Movistar) scheinen in Top-Form zu sein. Aber auch Alberto Contador (Saxo-Tinkoff) und Paris-Nizza-Sieger Richie Porte (Sky) wollen an der Mur triumphieren, und mancher bezieht sogar Peter Sagan (Cannondale), der ursprünglich gar nicht an einen Start in der Wallonie gedacht hatte, in die Riege der Top-Favoriten mit ein.
Zumindest in der zweiten Reihe hinter Gilbert, Valverde und Rodriguez ist Sagan sicher einzusortieren, genau wie der in diesem Frühjahr enorm starke Pole Michal Kwiatkowski (Omega Pharma – Quick-Step), Portes kolumbischer Teamkollege Sergio Henao, der Australier Simon Gerrans (Orica-GreenEdge), der Ire Daniel Martin (Garmin-Sharp), die Italiener Enrico Gasparotto (Astana), Giampaolo Caruso (Katusha) und Diego Ulissi (Lampre-Merida) sowie der Niederländer Bauke Mollema (Blanco) und der Belgier Jelle Vanendert (Lotto-Belisol). Aber auch zwei Deutsche dürfen sich berechtigte Hoffnung auf ein Top-Resultat machen: Fabian Wegmann (Garmin-Sharp) und Simon Geschke (Argos-Shimano) haben beim Amstel ihre gute Form bewiesen.
Die Teams: Ag2R, Astana, Blanco, BMC, Cannondale, Euskaltel-Euskadi, FDJ, Garmin-Sharp, Katusha, Lampre-Merida, Lotto Belisol, Movistar, Omega Pharma-Quick Step, Orica Green Edge, RadioShack-Leopard, Saxo-Tinkoff, Sky, Argos-Shimano, Vacansoleil-DCM, Colombia, Crelan-Euphony, Topsport Vlaanderen, Sojasun, IAM, Accent Jobs-Wanty