Giro: Kolumbianer baut Vorsprung auf Evans aus

Uran am Plan de Montecampione zu Scherzen aufgelegt

Foto zu dem Text "Uran am Plan de Montecampione zu Scherzen aufgelegt"
Rigoberto Uran (Omega Pharma-QuickStep) | Foto: Cor Vos

25.05.2014  |  (rsn) - Rigoberto Uran (Omega Pharma-QuickStep) hatte auf der gestrigen 15. Giro-Etappe einen offensichtlich schlechten Tag erwischt und Zeit auf seine schärfsten Konkurrenten verloren. Auch bei der zweiten Bergankunft handelte sich der Spitzenreiter der Italien-Rundfahrt Sekunden-Rückstande auf seinen Landsmann Nairo Quintana (Movistar) und natürlich auf Etappengewinner Fabio Aru (Astana) ein.

Doch bei der Pressekonferenz am Plan de Montecampione zeigte sich der Träger des Rosa Trikots locker und gelöst – was wohl auch damit zusammen hing, dass Uran seinen Vorsprung in der Gesamtwertung gegenüber dem zweitplatzierten Cadel Evans (BMC) auf recht komfortable 1:03 Minuiten und gegenüber dem dahinter folgenden Polen Rafal Majka (Tinkoff-Saxo) gar auf 1:50 Minuten ausbauen konnte.

„Ich bin glücklich, weil es Sonntag ist und theoretisch ein arbeitsfreier Tag, an dem ich normalerweise nicht trainiere. Aber wir fahren hier Radrennen und deshalb werde ich meinen Ruhetag morgen genießen können“, zeigte sich der 27-Jährige nach dem Rennen sogar zu Scherzen aufgelegt.

Mit Blick auf den Samstag gestand Uran zwar ein, dass er sich heute besser gefühlt habe – von einem schlechten gestrigen Tag wollte er aber nicht sprechen. „Das war ein durchschnittlicher Tag und ich habe möglicherweise für meine Anstrenungen im Zeitfahren gezahlt. Aber ich mag lange Anstiege wie den heutigen und hatte deshalb keine Probleme“, betonte er.

Tatsächlich behauptete sich Uran im 19,3 Kilometer langen Schlussanstieg ziemlich souverän auch dann noch, als er keinen Helfer mehr an seiner Seite hatte. Kurz bevor Pierre Rolland (Europcar) auf den letzten fünf Kilometern attackierte, versuchte er es selber sogar mit einer Tempoverschärfung – ein Zeichen von großem Selbstbewusstsein. Deshalb antwortete Uran auf die Frage, ob das maglia rosa schwer auf seinen Schultern lasten würde, zunächst auch mit einem weiteren Scherz: „Nein, es wiegt so ungefährt 200 Gramm, ist also überhaupt nicht schwer.“

Dann aber lieferte er doch noch eine seriöse Erklärung: „Ich bin den Giro schon vier Mal gefahren und habe also schon ein bisschen Erfahrung.“ Diese Routine hielt ihn nach eigenen Worten auch davon ab, sich bei Arus Attacke auf den letzten beiden Kilometern leerzufahren. „Ich habe versucht mitzugehen, aber er war sehr stark und hungrig auf den Sieg. Ich habe es dann vorgezogen, mein eigenes Tempo zu fahren und ihn abzuhaken.“

Stattdessen hielt sich Uran an seinen Landsmann Quintana. „Er ist einen guten Rhythmus gefahren. Ich habe dann noch ein paar Sekunden verloren, aber da ist kein Problem“, sagte der Zweite des Giro 2013, der im Finale 42 Sekunden auf Aru und 20 auf Quintana einbüßte.

Beide zählt Uran zu seinen schärfsten Konkurrenten im Kampf um den Gesamtsieg – ebenso wie Evans – „er hat die Erfahrung und weiß, wie man eine dreiwöchige Rundfahrt bestreitet“ – , Majka sowie Domenico Pozzovivo (Ag2R), auch wenn der kleine Italiener heute schwächelte. „Wir sind alle ähnlich stark, es wird also ein enges Rennen“, lautete Urans Prognose für die letzten sechs Etappen.

Weitere Radsportnachrichten

29.04.2024Jackson siegt nach Sturz-Chaos um Vollering, Vos und Lippert

(rsn) – Alison Jackson (EF Education – Cannondale) hat in einem chaotischen Finale in Moncófar die 2. Etappe der Vuelta Espana Femenina gewonnen. Die Kanadische Meisterin setzte sich im Sprint au

29.04.2024Zimmermann verlängert bei Intermarché - Wanty

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

29.04.2024Buchmann macht Frust über Giro-Ausbootung Luft

(rsn) – Drei Deutsche haben es ins Aufgebot von Bora – hansgrohe für den 107. Giro d´Italia (2.UWT) geschafft. Einer, mit dem die deutschen Fans für die Italien-Rundfahrt fest gerechnet hatten,

29.04.2024Bora mit drei Deutschen und einem Österreicher zum Giro

(rsn) – Mit dem deutschen Trio Jonas Koch, Florian Lipowitz und Maximilian Schachmann wird Bora – hansgrohe beim am 4. Mai in Venaria Reale beginnenden 107. Giro d’Italia (2.UWT) antreten. Ange

29.04.2024In der Übersicht: Die Aufgebote für den 107. Giro d´Italia

(rsn) – Am 4. Mai beginnt in Venaria Reale nördlich von Turin mit dem Giro d’Italia (2.UWT) die erste Grand Tour des Jahres. Insgesamt 176 Fahrer aus 22 Teams nehmen die 107. Ausgabe der Italien-

29.04.2024Sparkassen Giro führt am 3. Oktober 2024 durchs West-Münsterland

(rsn) – Der Sparkassen Münsterland Giro ist eines jener Eintagesrennen, die nahezu bei jeder Austragung mit einer neuen Strecke aufwarten. Nachdem der Herbstklassiker am Tag der deutschen Einheit i

29.04.2024Eschborn - Frankfurt: Die letzten zehn Jahre im Rückblick

(rsn) – Über Jahrzehnte hin als Rund um den Henninger Turm ausgetragen, wurde der hessische Frühjahrsklassiker nach dem Rückzug des Sponsors zum 1. Mai 2009 zunächst in Eschborn Frankfurt City L

29.04.2024Lipowitz voller Selbstbewusstsein zum Giro-Debüt

(rsn) – Das Gelbe Trikot von Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) konnten Aleksandr Vlasov und Florian Lipowitz auf der Schlussetappe der Tour de Romandie nicht mehr gefährden. Doch das Duo von Bora

29.04.2024Mit Stichen am Kinn: Van Dijk startet zur 2. Vuelta-Etappe

(rsn) – Die im Finale des Auftaktzeitfahrens zur 10. Vuelta Femenina gestürzte Ellen van Dijk (Lidl – Trek) wird zur 2. Etappe in Bunol antreten können. Wie ihr Team auf dem Portal X meldete, ha

29.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

28.04.2024Highlight-Video der 1. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) – Mit einer beeindruckenden Vorstellung hat Lidl – Trek das Teamzeitfahren zum Auftakt der 10. Vuelta Femenina (2.WWT) für sich entscheiden können. Das von der Italienerin Elisa Longo Borg

28.04.2024Dorn in der Türkei am Berg und beim Zwischensprint der Stärkste

(rsn) - Vor allem für die Teams Bike Aid und rad-net - Oßwald verlief die zurückliegende Woche erfolgreich. Santic - Wibatech, MYVELO und Rembe Sauerland konnten gegen WorldTour-Konkurrenz zuminde

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)