69. Vuelta a España

Froomes Attacken spielten Contador in die Karten

Foto zu dem Text "Froomes Attacken spielten Contador in die Karten"
Chris Froome (Sky) und Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) im Schlusanstieg der 16. Vuelta-Etappe | Foto: Cor Vos

09.09.2014  |  (rsn) – Chris Froome und seine Helfer ließen auf der Königsetappe der 69. Vuelta a España nichts unversucht, um Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) in Verlegenheit zu bringen. Team Sky übernahm bereits im dritten von fünf schweren Bergen das Kommando im Feld und sorgte mit beständiger Tempoarbeit nicht nur dafür, dass alle 13 Ausreißer des Tages wieder gestellt wurden, sondern auch, dass selbst im Schlussanstieg hinauf nach La Farrapona zu den Lagos de Somiedo keiner der Konkurrenten attackierte.

Genau auf dieses Szenario hatte aber Tinkoff-Saxo spekuliert, wie Teamchef Bjarne Riis nach der Etappe erklärte. „Wir haben uns am Morgen gesagt, dass es am besten wäre, wenn Froome attackieren würde und Alberto mit ihm gehen würde. So würde er nur an ihm dran bleiben müssen. Am Ende war es dann perfekt”, erklärte der Däne, der sich auf dem Schlusskilometer über den unwiderstehlichen Antritt seines Kapitäns freuen konnte, mit dem sich Contador nicht nur den Etappensieg sicherte, sondern seine Führung im Gesamtklassement auf nunmehr 1:36 Minuten gegenüber Alejandro Valverde (Movistar) ausbaute.

Froome folgt weitere drei Sekunden dahinter auf Rang drei, zeigte sich aber sowohl mit seiner Vorstellung als auch mit dem Zwischenstand zu Beginn der letzten Vuelta-Woche zufrieden. „Das Team hat einen fantastischen Job verrichtet. Ich hätte nicht mehr verlangen können”, lobte der 29-Jährige seine Mannschaftskollegen. „Im Finale habe ich dann alles gegeben, was ich hatte, konnte Alberto aber nicht abschütteln. Immerhin konnte ich im Gesamtklassement Zeit gut machen”, fügte Froome mit Blick auf seine weiteren Konkurrenten Valverde und Joaquim Rodriguez (Katusha) an. Der Tour-Sieger von 2013 beurteilt seine Chancen gegen Contador aber eher zurückhaltend.

„Alberto wird schwer zu schlagen sein”, so Froome, der mit Blick auf seine Verletzung, die er sich bei der Tour zugezogen hatte, mit seinem jetzigen Leistungsstand zufrieden ist. „Für mich war das hier so ein bisschen wie ein Kaltstart. Ich habe versucht, mir meine Form im Verlauf des Rennens zu holen und bin glücklich, wie es bis jetzt läuft. Zu Beginn der dritten Woche wollte ich da sein, wo ich jetzt bin.”

Ob Froomes Formsteigerung allerdings reicht, um Contador dessen dritten Vuelta-Gesamtsieg noch streitig machen zu können, darf bezweifelt werden. Zu souverän zeigte sich der Madrilene auf der gestrigen 16. Etappe, ließ sich auch nicht von einem Defekt und dem dadurch nötig gewordenen Radwechsel am vorletzten Berg des Tages aus dem Rhythmus bringen. Im Schlussanstieg schließlich folgte Contador als einziger allen Tempoverschärfungen Froomes und hängte den Sky-Kapitän schließlich mit einer Attacke auf dem Schlusskilometer ab. Von einer Vorentscheidung im Kampf um das Rote Trikot wollte der 31-Jährige aber nicht sprechen.

„Es sieht so aus, als ob Froome immer besser wird und er ist einen unglaublichen Rhythmus gefahren“, lobte Contador seinem wohl schärfsten Rivalen. „Ich konnte ihm aber folgen und später sah ich meine Chance und ergriff sie.“ Seinen ersten Etappensieg bei der diesjährigen Spanien-Rundfahrt nannte er einen „wichtigen Schritt“ auf dem Weg zum Gesamtsieg. „Aber es kommen noch fünf Renntage, auf denen viel passieren kann. Auch wenn ich meine Führung ausbauen konnte, so sind meine Konkurrenten noch nicht aus dem Geschäft. Und ich kann auch einen schlechten Tag haben“, fügte Contador an.

Offensiver gab sich dagegen sein Teamchef. „Der Abstand von 1:39 Minuten auf Froome ist gut”, meinte Riis.

Sollte Alberto nicht einbrechen, so wäre das okay. Froome wird besser, aber Alberto auch. Ich bin ziemlich zuversichtlich, aber wir müssen natürlich aufmerksam bleiben”, so der Däne.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

15.09.2014Contador möchte 2015 bei allen Grand Tours starten

(rsn) – Nach seinem Vuelta-Triumph hat Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) bereits einen Wunsch für 2015: „Ich möchte bei allen drei großen Rundfahrten starten“, sagte der 31 Jahre alte Spanier a

15.09.201469. Vuelta a España begann und endete mit einem Movistar-Sieg

(rsn) – Die 69. Spanien-Rundfahrt endete so, wie sie begonnen hatte: mit einem Movistar Sieg. War es zum Auftakt noch ein gemeinschaftlicher Erfolg im teamzeitfahren von Jerez, so schlug zum Abschlu

15.09.2014Gretsch mit seinem Auftritt im Vuelta-Finale nicht zufrieden

(rsn) – Nach seinem 15. Platz im abschließenden Einzelzeitfahren der 69. Spanien-Rundfahrt war Patrick Gretsch (Ag2R) etwas geknickt. Der 27-Jährige hatte  auf ein besseres Ergebnis gehofft.

15.09.2014Wagner: „Ich bin richtig im Sack"

(rsn) – Auch wenn es für ihn nichts mehr zu gewinnen gab, so hat Robert Wagner auch am letzten Tag der 69. Spanien-Rundfahrt nochmals alles gegeben. Im abschließenden Zeitfahren über 9,7 Kilomete

14.09.2014Degenkolb: „Wir haben eine tolle Vuelta abgeliefert"

(rsn) – Zu vier Etappensiegen gesprintet, erstmals das Grüne Trikot bei einer der drei großen Rundfahrten erobert – John Degenkolb (Giant-Shimano) verlässt die 69. Vuelta a España mit einer he

14.09.2014Contador gelingt die sportliche Wiedergeburt

Santiago de Compostela (dpa) - Vor acht Wochen war er im doppelten Wortsinn am Boden: Sturz bei der Tour de France und Ausstieg wegen eines Schienbeinbruchs. Bei der 69. Vuelta a España aber g

14.09.2014Contador gewinnt die 69. Vuelta a España

(rsn) - Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) hat zum dritten Mal nach 2008 und 2012 die Spanien-Rundfahrt gewonnen. Der Spanier ging im abschließenden Einzelzeitfahren durch Santiago de Compostela wie auc

14.09.2014Millar: „Die ganze letzte Woche war irgendwie schräg"

(rsn) – Bei der 69. Vuelta a España gab David Millar (Garmin-Sharp) seine Abschiedsvorstellung, denn der 37 Jahre alte Schotte wird zum Saisonende seine lange und turbulente Karriere beenden. Im

14.09.2014Degenkolb nach überragender Vuelta auch ein WM-Favorit

Santiago de Compostella (dpa) - Spanien meint es gut mit John Degenkolb (Giant-Shimano). Seinen fünf Etappensiegen aus dem Jahr 2012 fügte er bei dieser Vuelta vier hinzu. „Er ist der mit A

14.09.2014Unzue: „Contador profitierte von der Arbeit der anderen"

(rsn) – Der anvisierte Vuelta-Gesamtsieg gelang dem spanischen Movistar-Team zwar nicht. Doch mit dem voraussichtlich dritten Rang – durch Alejandro Valverde - im Schlussklassement der 69. Spanien

14.09.2014Barguil schafft es als Einzelkämpfer in die Top Ten der Vuelta

(rsn) – Auch ohne Etappensieg ist Warren Barguil mit der heute zu Ende gehenden 69. Vuelta a España „super zufrieden“, wie der Franzose nach der gestrigen 20. Etappe zu radsport-news.com sagte.

14.09.2014Martinelli: „Es ist beachtlich, was Aru geleistet hat"

(rsn) – Fabio Aru (Astana) wird aller Voraussicht die 69. Vuelta a España auf dem fünften Platz beenden. Der 24 Jahre alte Italiener, der erstmals in seiner jungen Karriere zwei große Landesrundf

Weitere Radsportnachrichten

01.05.2025Zwiehoff auf dem Podium: “Schön, dass es mal wieder geklappt hat“

(rsn) – Seit 2021 ist der frühere Mountainbiker Ben Zwiehoff als Profi im Trikot von Red Bull – Bora – hansgrohe unterwegs. Ein Sieg gelang dem Essener seitdem nicht, wohl aber mehrere beeindru

01.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

30.04.2025Sprinter oder Ausreißer: Wer gewinnt Eschborn-Frankfurt?

(rsn) - 126 Profis aus 18 Teams stehen am 1. Mai beim Frühjahrsklassiker Eschborn-Frankfurt (1.UWT) am Start, einem Rennen, das wie kaum ein zweites ein Kampf zwischen Sprintern und Ausreißern ist.

30.04.2025Highlight-Video der 1. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Mit seinem bereits dritten Sieg auf WorldTour-Niveau hat Matthew Brennan (Visma - Lease a Bike) auch auf der 1. Etappe der 78. Tour de Romandie (2.UWT) sein herausragendes Talent unter Bewe

30.04.2025Eschborn-Frankfurt: Strecke der 62. Ausgabe fast unverändert

(rsn) – Zur 62. Auflage wechselt der 1.-Mai-Klassiker Eschborn-Frankfurt seinen Startplatz: Während Start und Ziel des Hobby-Events ADAC Velotour im Gewerbegebiet auf den großen Parkplatzflächen

30.04.2025Vor der Alten Oper ein Sprintduell Matthews vs. Nys?

(rsn) – Sprint- gegen Klassikerspezialisten heißt es am 1. Mai wieder, wenn die 62. Auflage von Eschborn-Frankfurt (1.UWT) gestartet wird. Das hessische Traditionsrennen führt über die aus den be

30.04.2025Brennan wandelt in der Romandie auf Sagans Spuren

(rsn) – Matthew Brennan (Visma - Lease a Bike) hat die 1. Etappe der 78. Tour de Romandie (2.UWT) für sich entschieden und mit seinem vierten Sieg bei den Profis seinem Landsmann Samuel Watson (In

30.04.2025Landa auch 2026 Edelhelfer von Evenepoel?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

30.04.2025“Ohne unnötiges Risiko“: Evenepoel Prolog-Achter

(rsn) – Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) legte los wie die Feuerwehr, doch am Ende des 3,4 Kilometer langen Prologs der Tour de Romandie (2.UWT) musste sich der Zeitfahrweltmeister mit dem acht

30.04.2025Dorn bei der Türkei-Rundfahrt wieder im Bergtrikot unterwegs

(rsn) – Im vergangenen Jahr gewann Vinzent Dorn das Bergtrikot der Tour of Turkey (2.Pro). Bei der aktuellen Ausgabe der Rundfahrt ist der Fahrer von Bike Aid auf gutem Weg, diesen Coup zu wiederhol

29.04.2025Highlight-Video des Prologs zur Tour de Romandie

(rsn) – Fast zu schön, um wahr zu sein: Am Montag trainierte Samuel Watson noch in Andorra, als ihn ein Anruf seines Teams Ineos Grenadiers erreichte: Der Brite musste bei der Tour de Romandie eins

29.04.2025Watson schnappt Oliveira den Sieg um drei Zehntel noch weg

(rsn) – Ivo Oliveira (UAE Team Emirates – XRG), der zuletzt beim Giro d’Abruzzo gleich zweimal hatte jubeln können, schien den dritten Saisonsieg schon in der Tasche zu haben. Den aber schnappt

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Eschborn-Frankfurt (1.UWT, GER)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Bénin (2.2, 000)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Eschborn - Frankfurt U23 (1.2u, GER)
  • GP Vorarlberg p/b Radhaus (1.2, AUT)
  • Tintrio - Omloop van het (1.2, BEL)
  • Cuarta Vuelta Bantrab (2.2, GUA)
  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)