Plan B von Etixx-Quick Step ging fast perfekt auf

Flandern-Rundfahrt: Cancellaras Ausfall wog bei Trek zu schwer

Foto zu dem Text "Flandern-Rundfahrt: Cancellaras Ausfall wog bei Trek zu schwer"
Stijn Devolder (Trek) bei der 99 Flandern-Rundfahrt, die er auf Rang 13 beendete. | Foto: Cor Vos

06.04.2015  |  (rsn) – Nach den Ausfällen der Kapitäne Fabian Cancellara und Tom Boonen hatten sich die Teams Trek und Etixx-Quick-Step für die 99. Flandern-Rundfahrt jeweils einen Plan B zurecht gelegt, der allerdings nur für die belgische Formation aufging.

Denn Niki Terpstra verpasste hinter dem Norweger Alexander Kristoff (Katusha) zwar den Sieg, mit Platz zwei in Oudenaarde sorgte der Niederländer aber für die erste Podiumsplatzierung seines Teams seit Tom Boonens Sieg im Jahr 2012.

„Ich bin sehr zufrieden. Wir haben am Morgen einen Plan geschmiedet, und immer wenn unsere Jungs bereit sein sollten, waren sie es“, berichtete der Sportliche Leiter Wilfried Peters. „Niki Terpstra und Zdenek Stybar haben super harmoniert, nachdem unsere beiden Co-Kapitäne Matteo Trentin und Stijn Vandenbergh unterwegs gestürzt waren und so im Finale keine Rollen spielen konnten.“

Das konnte Etixx-Quick-Step allerdings verschmerzen, denn vor allem Terpstra zeigte sich von seiner besten Seite in einem Rennen, in dem nur einer noch besser drauf war. „Kristoff war heute der stärkste Mann. Ich muss mit Platz zwei zufrieden sein, was ja in einem Monument ein tolles Ergebnis ist“, sagte der 30-Jährige, der seit dem Kruisberg mit dem Norweger allerdings nicht unbedingt den idealen Fluchtpartner an seiner Seite hatte.

„Ich weiß, er ist sehr schnell, aber es waren immer noch drei Anstiege da, um ihn zu distanzieren. Ich wollte ihn attackieren, aber er war an den Anstiegen super stark. Gerade am Paterberg hatte ich Probleme, an seinem Rad zu bleiben“, gestand Terpstra ein. Der Paris-Roubaix-Sieger von 2014 setzte dann notgedrungen auf den Sprint in der Hoffnung, dass Kristoff auf der Zielgerade zu müde sei. Doch dieser Not-Plan ging nicht auf. „Wir haben heute gegen einen Fahrer verloren, der einfach stärker war“, nahm Peters die Niederlage gelassen hin.

Großen Anteil an Terpstras zweitem Platz hatte Teamkollege Stybar, der auf den letzten 25 Kilometern die Verfolgergruppe kontrollierte und somit dafür sorgte, dass die Verfolgung von Terpstra und Kristoff immer wieder stockte. Der Tscheche, der das Rennen auf Platz neun beendete, fuhr die letzten 70 Kilometer übrigens ohne seine künstlichen Zähne, die ihm nach seinem schweren Sturz bei der Eneco-Tour 2014 eingesetzt worden waren.

„Es ist schwer zu sagen, wie sehr mich der Verlust meiner Zähne beeinflusst hat. Es war eine Brücke, die gewackelt hat, also haeb ich sie rausgenommen, da mich das abgelenkt hat. Es ist sicherlich nicht das beste Gefühl, ohne Zähne zu fahren“, sagte der 29-Jährige, der sich aber auch ohne die Brücke bis ins Ziel nach Oudenaarde durchbiss.

Nicht ganz so weit vorne landete Treks Trumpfkarte Stijn Devolder. Der Belgier, der sich zuletzt mit dem zweiten Gesamtrang bei den Drei Tagen von De Panne in Top-Form zeigte, konnte aber immerhin bis ins Finale vorne mitfhalten und landete nach 264 schweren Kilometern auf Rang 13, zeitgleich mit dem Tagessiebten John Degenkolb (Giant-Alpecin).

„Ich habe mich stark gefühlt und als Kristoff los zog, hätte ich ihm folgen können. Aber ich wollte etwas taktieren und die anderen die Lücke schließen lassen, um dann zu attackieren, wenn Kristoff und Terpstra eingeholt werden würden“, so der zweimalige „Ronde"-Gewinner /2008/2009).

Doch die Taktiererei ging nicht auf, da das Spitzenduo nicht mehr gestellt wurde. So sah es auch der Sportliche Leiter Dirk Demol. „Wir wussten, dass es ohne Fabian schwer werden würde. Stijn ist ein tolles Rennen gefahren, aber wir haben auch ein paar Fehler gemacht“, so der Sportliche Leiter, dem vor allem nicht gefiel, dass Devolder im Finale keine Helfer mehr an seiner Seite hatte.

Auf den letzten Kilometern versuchte der 35-Jährige dann, sich aus der Verfolgergruppe zu lösen, um so zumindest noch Rang fünf zu ergattern. „Ich bin gesprungen und gesprungen, aber am Ende hatte ich Krämpfe“, sagte Devolder, dem dadurch die erhoffte Top-Ten-Platzierung versagt blieb.

 

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.04.2015Matzka: „Der Unfall war ein Schock"

(rsn) – Zwar wurde es für das deutsche Team Bora-Argon 18 bei der gestrigen Flandern-Rundfahrt nichts mit einem Spitzenergebnis. Doch der Zweitdivisionär aus Raubling wusste mit einer mannschaftli

06.04.2015Frison: „Das war Greipels Wetter!“

(rsn) – Den Deutschen Meister mit seinen dicken Oberschenkeln in einem Anstieg attackieren zu sehen, daran musste man sich erstmal gewöhnen. Doch André Greipel (Lotto-Soudal) meinte es am Osterson

05.04.2015Elmiger: Spitzenergebnis mit bitterem Beigeschmack

(rsn) – Sechs Jahre nach seinem neunten Platz bei der Flandern-Rundfahrt hat Martin Elmiger (IAM) bei der 99. Austragung der Ronde mit Rang zehn einen weiteren Top Ten-Platz errungen. Doch der Schwe

05.04.2015Degenkolb gewinnt Sprint um Platz sieben anstatt um Platz eins

(rsn) – So richtig glücklich sah er nicht aus, als er mit leicht angestaubtem Gesicht aus dem Bus gestiegen kam und sich zum Ausfahren auf die Rolle setzte. Doch John Degenkolb (Giant-Alpecin) brau

05.04.2015Sergent bei Flandern-Rundfahrt von Materialwagen angefahren

(rsn) – Jesse Sergent hat sich bei seinem Sturz nach gut 100 Kilometern der Flandern-Rundfahrt einen Bruch des linken Schlüsselbeins zugezogen und wird nach Angaben seines Trek-Teams am Montag oper

05.04.2015Van Avermaet ging zu spät in die Offensive

(rsn) – Wie im vergangenen Jahr war Greg Van Avermaet auch diesmal wieder bester Belgier bei der Flandern-Rundfahrt. Der BMC-Kapitän, der 2014 hinter Fabian Cancellara (Trek) Zweiter in Oudenaarde

05.04.2015Kristoff krönt bei der „Ronde“ ein außergewöhnliches Frühjahr

(rsn) – Nach den Plätzen vier und fünf in den vergangenen beiden Jahren hat Alexander Kristoff (Katusha) bei der 99. Auflage der Flandern-Rundfahrt alle Konkurrenten hinter sich gelassen. Der Nor

05.04.2015Schmidt: „Kristoff hat sich einen Kindheitstraum erfüllt"

(rsn) – Als einer der schnellsten Männer im Feld hätte sich Alexander Kristoff (Katusha) am Sonntag bei der Flandern-Rundfahrt auf seinen Sprint verlassen können. Doch der Norweger entschied sich

05.04.2015Kristoff als erster Norweger „Ronde“-Sieger, Degenkolb Siebter

(rsn) – Alexander Kristoff (Katusha) hat die 99. Auflage der Flandern-Rundfahrt gewonnen. Der 27-Jährige bezwang nach 264,2 Kilometern von Brügge nach Oudenaarde im Sprint zweier Ausreißer den Ni

05.04.2015Der Oude Kwaremont steht gleich dreimal im Programm

(rsn) – Die 99. Auflage der Flandern-Rundfahrt führt über 264,2 Kilometer von Brügge nach Oudenaarde, und ist damit knapp fünf Kilometer länger als die letztjährige Ausgabe. Die „Ronde“ ha

05.04.201517 Deutsche nehmen die „Ronde“ in Angriff

(rsn) – Mit der Flandern-Rundfahrt findet die flämische Frühjahrssaison am heutigen Ostersonntag ihren Höhepunkt. An der 99. Auflage der „Ronde“ nehmen alle 17 WorldTour-Teams sowie acht Zwei

04.04.2015Hochspannung auch ohne Boonen und Cancellara

(rsn) - Mit den verletzten Tom Boonen (Etixx QuickStep)und Fabian Cancellara (Trek)fehlen bei der 99. Ronde van Vlaanderen die Gewinner der letzten drei Jahre. Auch deshalb wird die Flandern-Rundfahrt

Weitere Radsportnachrichten

16.04.2024Auf den heimischen Straßen setzte Gamper alles auf eine Karte

(rsn) – Eigentlich war Patrick Gamper (Bora – hansgrohe) von seinem Team gar nicht vorgesehen für die 47. Tour of the Alps. Doch die Möglichkeit sich wieder einmal dem heimischen Publikum zu pr

16.04.2024Pöstlberger: “Als wäre man nur später in die Saison gestartet“

(rsn) – Schon gegen Ende der Saison 2023 war Lukas Pöstlberger klar, dass das kommende Jahr ein schwieriges für ihn werden würde. Der frühere Giro-Etappensieger war bei der Vergabe der neuen Ver

16.04.2024Gnadenwald-Attacke beschert De Marchi Solo-Sieg in Stans

(rsn) – Alessandro De Marchi (Jayco – AlUla) hat als Solist die 2. Etappe der Tour of the Alps gewonnen. Der 37-jährige Italiener setzte sich auf der längsten Etappe der Woche nach 190,7 Kilomet

16.04.2024Vingegaard verlässt das Krankenhaus in Vitoria-Gasteiz

(rsn) – Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) hat zwölf Tage nach seinem schweren Sturz auf der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt das Krankenhaus von Txagorritxu in der baskischen Hauptstadt V

16.04.2024Shackley muss ihre Karriere mit nur 22 Jahren beenden

(rsn) – Anna Shackley (SD Worx – Protime) muss ihre Profikarriere im Alter von nur 22 Jahren beenden. Die Britin, die im vergangenen Jahr in der U23 EM-Zweite und WM-Dritte sowie Zweite der Tour d

16.04.2024Eschborn-Frankfurt verspricht erneut Angriffs-Spektakel

(rsn) – Nicht nur wie ursprünglich angekündigt 13, sondern sogar 14 WorldTour-Mannschaften werden am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt am Start stehen und das Rennen durch den Taunus in Angriff nehmen

16.04.2024Blackmore steigt bei Israel - Premier Tech zu den Profis auf

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

16.04.2024Stork: Aus der Höhe über die Alpen zum Giro d´Italia

(rsn) – Auf der 1. Etappe der Tour of the Alps (2.Pro) lief es noch nicht ganz rund bei Florian Stork (Tudor). Der 26-Jährige verpasste bei der zweiten und letzten Überfahrt von Penone das erste F

16.04.2024Uno-X Mobility streicht ab 2025 sein Development-Team

(rsn) – Der norwegische Rennstall Uno-X Mobility wird ab 2025 nur noch zwei und nicht mehr drei Teams umfassen: Während man mit dem Elite-Team der Männer für 2026 den Aufstieg in die WorldTour an

16.04.2024Pickering kommt bei Horror-Crash mit Gehirnerschütterung davon

(rsn) – Wer in der finalen Abfahrt der 1. Etappe bei der Tour of the Alps (2.Pro) hinunter nach Kurtinig genau hinschaute, der sah 15 Kilometer vor dem Ziel an etwa 20. Stelle des Feldes einen Fahre

16.04.2024US-Rennserie NCL stellt für 2024 den Betrieb ein

(rsn) – Die erst im vergangenen Jahr ins Leben gerufene nordamerikanische Radsport-Liga NCL steht offensichtlich vor dem Aus. Das Unternehmen, das in Anlehnung an die anderen großen US-Sportligen N

16.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wie geht´s zum Liveticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour of the Alps (2.Pro, ITA)