Interview mit dem Giant-Alpecin-Neoprofi

Walscheid: "Marcel Kittel ist ein Vorbild für mich"

Von P. Parhizkar

Foto zu dem Text "Walscheid:
Max Walscheid (Giant-Alpecin) steht vor seiner ersten Saison als Profi. | Foto: Cor Vos

11.01.2016  |  (rsn) - Das Team Giant-Alpecin geht mit vier Neuzugängen in die neue Saison. Einer davon ist der deutsche Sprinter Max Walscheid, der schon im vergangenen Jahr als Stagiaire im Team überzeugen konnte. Im Interview mit radsport-news.com blickt der 22-jährige Neoprofi auf die kommende Saison und spricht über seine Ambitionen.

Vom Fahrertyp erinnern Sie ein wenig an Marcel Kittel, der in seiner ersten Profisaison im gleichen Team auf Anhieb den Sprung in die Weltspitze geschafft hatte. Halten Sie bei sich eine ähnliche Entwicklung für möglich?
Walscheid: Das wäre natürlich ein Traum. Marcel Kittel war in den letzten Jahren auf jeden Fall ein Vorbild für mich, er hat dem deutschen Radsport viel gegeben. Wenn ich in irgendeiner Weise da anknüpfen könnte, wäre das natürlich schön. Letztendlich bin ich sozusagen mein eigener Fahrertyp. Ich sehe mich zwar klar als Sprinter, aber auch Klassiker wie Paris-Roubaix sollten mir liegen, weil ich sehr tempofest bin und auch mit Kopfsteinpflaster gut zurecht komme.

Man hatte den Eindruck, dass Sie schon in Ihrer Zeit als Stagiaire im Team einen großen Sprung nach vorne gemacht hatten. Lag das einfach an den besseren Bedingungen eines World Tour Teams?
Walscheid: Der größte Unterschied ist da die Motivation. Wenn man für eine der besten Mannschaften der Welt fährt, muss man immer alles geben. Ich denke aber, dass ich auch schon in den Rennen, die ich davor bestritten habe, gezeigt habe, dass ich das Potenzial habe ganz vorne mitzufahren. Ich hatte letztes Jahr Mitte der Saison eine ziemlich schwere Verletzung, was im Nachhinein vielleicht nicht so schlecht war. Durch die Zwangspause war es möglich, am Ende der Saison mehr Rennen zu fahren und mich für das Team zu empfehlen.

Sind in Ihrem ersten Jahr schon Einsätze bei größeren Rennen geplant?
Walscheid: Eine Grand Tour ist erstmal kein Thema. Ich werde aber WorldTour Rennen wie die Polen-Rundfahrt und Cyclassics in Hamburg fahren. Dort will ich dann zeigen, dass ich die Härte habe, auch bei solchen Rennen zu bestehen. Die Saison starte ich mit der Tour of Qatar und Tour of Oman. 2017 hoffe ich, meine erste GrandTour fahren zu können.

Mit welchen Zielen gehen Sie in Ihre erste Profisaison?
Walscheid: Ich möchte auf jeden Fall ein Rennen gewinnen. Das wird zwar sehr schwierig, weil das Team entschieden hat, nur wenige kleinere Rennen zu fahren. Aber falls ich mal in die Situation komme und das Team für mich fährt, wäre es natürlich ein Traum, schon im ersten Jahr ein Rennen gewinnen zu können.

Werden Sie schon bei Ihren ersten Einsätzen die Möglichkeit bekommen, auf eigene Kappe zu fahren?
Walscheid: Wenn sich die Situation ergibt, mache ich das natürlich sehr gerne. Es kann sein, dass wir bei der Tour of Oman vor einer Etappe mal sagen, dass für mich gefahren wird, sollte ich im Finale noch dabei sein. Bei der Tour of Qatar haben wir John Degenkolb dabei,und da ist er auf jeden Fall der klare Sprintkapitän.

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.01.2016Degenkolb: "Potenzial in den Klassikern noch nicht ausgeschöpft"

(rsn) - Im zweiten Teil des Interviews (hier ist Teil 1) verrät John Degenkolb, wie wichtig ihm der Etappensieg bei der Tour de France und das Regenbogentrikot sind und welchen Herausforderungen si

12.01.2016Degenkolb: "Boonen und Cancellara sind für mich inspirierend"

(rsn) - Mit den Siegen bei den Monumenten Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix krönte sich John Degenkolb zum König der Klassiker-Saison 2015. Im Rahmen der Präsentation seines Teams Giant-Alpecin sp

10.01.2016Arndt: "Als Sprintkapitän zum Giro d´Italia"

(rsn) – Nikias Arndt wird beim diesjährigen Giro d´Italia erstmals Sprintkapitän bei einer dreiwöchigen Landesrundfahrt sein. Am Rande der Präsentation des Giant-Alpecin-Teams in Berlin sprach

09.01.2016Dumoulin: "Mehr Argumente für den Giro als für die Tour"

(rsn) - Tom Dumoulin hat bei der letztjährigen Vuelta a Espana drei Wochen lang für Furore gesorgt und im Schlussklassement Rang sechs belegt. Bei der Präsentation seines Team Giant-Alpecin in Berl

07.01.2016Geschke: "Mein Ziel ist das Podium beim Amstel Gold Race"

(rsn) - Simon Geschke geht mit dem Team Giant-Alpecin bereits in seine siebte Saison. Der in freiburg lebende Berliner feierte bei der letztjährigen Tour de France mit einem Etappensieg seinen bisher

07.01.2016Talent Mackaij will 2016 nicht nur bei Gent-Wevelgem abräumen

(rsn) – Die angestrebte Vertragsverlängerung mit John Degenkolb ist noch nicht in trockenen Tüchern, dafür konnte Iwan Spekenbrink im Fall von Floortje Mackaij Vollzug melden. Im Rahmen der Team

07.01.2016Giant-Alpecin nimmt 2016 auch die Grand Tours ins Visier

Berlin (dpa) - In den imposanten Sälen der italienischen Botschaft waren alle Augen auf Geburtstagskind John Degenkolb gerichtet. Bei einem Auflauf fast wie in den früheren Hochzeiten des deu

07.01.2016Giant-Alpecin: Team-Präsentation im Video-Stream

(rsn) – Mit hoch gesteckten Zielen geht der deutsche Giant-Alpecin-Rennstall in die Saison 2016. Bei der Team-Präsentation in der italienischen Botschaft in Berlin wurde in Anwesenheit von Bundesju

Weitere Radsportnachrichten

17.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wie geht´s zum Liveticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

17.04.2024“Auf dieses Wetter vorbereitet“: Uno-X imponiert beim Flèche

(rsn) – Ineos Grenadiers, UAE Team Emirates und Jayco – AlUla brachten keinen ihrer einzigen Fahrer ins Ziel der 88. Ausgabe des Flèche Wallonne (1.UWT), bei neun weiteren Teams beendete nur jewe

17.04.2024Lüttich-Bastogne-Lüttich im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Lüttich-Bastogne-Lüttich bildet traditionell den krönenden Abschluss der Ardennenwoche. La Doyenne, das älteste Eintagesrennen der Welt, ist mit seinen kurzen, teils extrem steilen Anst

17.04.2024Wird Het-Nieuwsblad-Sieger Tratnik Teamkollege von Roglic?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

17.04.2024Nach fast fünf Jahren bricht Niewiadoma an der ´Mur´ den Bann

(rsn) – Fast fünf Jahre musste Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM) auf den 19. Sieg ihrer Profikarriere warten. Bei der 27. Ausgabe des Flèche Wallonne Femmes war es soweit. Nach 146 Kilometern mit

17.04.2024Williams genießt Regen und Kälte und triumphiert an der ´Mur´

(rsn) – In einer wahren Regenschlacht kämpfte sich Stephen Williams (Israel - Premier Tech) beim 88. Flèche Wallonne an der berühmten Mauer von Huy als Erster über den Zielstrich. Beim zweiten A

17.04.2024Degenkolb: Geschwollenes Knie gefährdet Start in Eschborn

(rsn) – Nach dem Sturz auf sein linkes Knie bei der Streckenerkundung von Paris-Roubaix konnte John Degenkolb (dsm-firmenich – PstNL) zwar sein Lieblingsrennen bestreiten und belegte am 7. April i

17.04.2024Lopez trotzt bei seinem ersten Profisieg Regen und Kälte

(rsn) – Mit seinem ersten Profisieg hat Juan Pedro Lopez (Lidl – Trek) das Grüne Trikot der Tour of the Alps (2.Pro) übernommen. Der 26-jährige Spanier setzte sich auf der 3. Etappe über 124,8

17.04.2024Steinhauser holt sich in guter Form den Giro-Feinschliff

(rsn) – Eine Corona-Erkrankung beendete Georg Steinhausers erste Profisaison 2023 vorzeitig. Der Deutsche kämpfte daraus resultierend sogar mit Herzproblemen und verpasste dadurch auch die Vuelta,

17.04.2024Benoot: “Muss meine Energie heute von woanders hernehmen“

(rsn) - Tiesj Benoot (Visma – Lease a Bike) startet heute beim 88. Flèche Wallonne. Ob der Belgier beim zweiten der drei Ardennenklassiker allerdings im Vollbesitz seiner Kräfte sein wird, darf be

17.04.2024Vlasov: “Wenn alles in Stücke zerfällt, muss ich mitgehen“

(rsn) - Mit dem Flèche Wallonne steht am Mittwoch der ’kleinste‘ der drei Ardennenklassiker auf dem Programm. Die 88. Austragung des ´Wallonischen Pfeils´, der in Charleroi beginnt und nach 19

17.04.2024Ludwig: “Vielleicht wird der Wind einer Gruppe in die Karten spielen“

(rsn) – Erstmals in der Geschichte des Flèche Wallonne starten die Frauen nach den Männern. Auf den 146 Kilometern rund um Huy müssen sieben kategorisierte Anstiege bewältigt werden, die berühm

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour of the Alps (2.Pro, ITA)