“Es zündet einfach in den Rennen nicht“

“Ausgequetschter“ van Aert verlor wieder einen Sprint

Von Kevin Kempf

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Im Sprint gegen Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) war Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) chancenlos. | Foto: Cor Vos

19.04.2025  |  (rsn) – Es war das Traumszenario der Belgier. Die beiden heimischen Topstars Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) hatten sich beim Pfeil von Brabant (1.Pro) zusammen vom Rest des Feldes abgesetzt und machten den Sieg unter sich aus. Für beide wäre der Erfolg extrem wichtig gewesen: Evenepoel kehrte nach schwerer Verletzung ins Renngeschehen zurück, van Aert hat ein enttäuschendes Frühjahr hinter sich, in dem er von den Fans und der belgischen Presse viel Kritik einstecken musste.

Auf dem Papier der Zweiersprint zwischen den beiden eine klare Sache: Van Aert hat Massensprints bei der Tour de France abgeschossen, Evenepoel ist ein Rundfahrer. Das einzige echte Sprintduell der beiden entschied der Visma-Profi bei der Belgischen Meisterschaft 2021 für sich, als er das schwarz-gelb-rote Trikot im Dreierspurt gewann und Evenepoel mit einer Sekunde Rückstand mit Platz drei zufrieden sein musste. Trotzdem kamen Freitag auf dem Weg nach Overijse Zweifel auf.

Van Aerts schien sich offensichtlich zu quälen, während der Doppel-Olympiasieger weiterhin frisch aussah. Auf den letzten zwei Kilometern versteckte sich der Mann in Gelb-Schwarz sogar regelrecht am Hinterrad seines Kontrahenten, was ein deutliches Vorzeichen war: Der 30-Jährige war am Ende seiner Kräfte. ”Ich hoffte natürlich zu gewinnen. Gerade aus dieser Situation so kurz vor dem Ziel. Ich hatte aber nichts mehr im Tank. Remco hat mich in der letzten Rennstunde langsam ausgequetscht“, gestand van Aert später im Ziel-Interview, nachdem er das Sprintduell deutlich verloren hatte, obwohl er in idealer Position auf die Zielgerade gekommen war.

Sprinter von Kletterern niedergesprintet

“In der letzten Runde war es schon schwer, überhaupt an ihm dranzubleiben. Ich bin gar nicht so enttäuscht. Ich wollte ihn schlagen, aber ein Sprint nach so einem Rennen ist kein normaler Sprint. Offensichtlich hatte ich keinen Spurt mehr in den Beinen“, analysierte van Aert, der damit seine zweite schmerzhafte Sprint-Niederlage innerhalb weniger Wochen einstecken musste.

Bei Dwars door Vlaanderen (1.UWT) am 2. April tat der zweite Platz noch wesentlich mehr weh. Vier Ausreißer fuhren aufs Ziel in Waregem zu, drei von ihnen trugen das Visma-Trikot. Einer von ihnen war van Aert, der seinen Helfern im Finale mitteilte, dass sie für ihn arbeiten sollten. Das taten sie. Doch der haushohe Favorit konnte die Arbeit nicht vollenden und wurde sensationell von Neilson Powless (EF Education – EasyPost) niedergespurtet.

Powless und Evenepoel – in Normalfall könnte keiner der beiden van Aert auf der Zielgerade gefährlich werden. Der zeigte sich auch ratlos: “Ich würde gern eine Antwort geben, warum mein Sprint in diesem Frühjahr hapert. Wir haben nichts anders gemacht – er zündet einfach in den Rennen nicht.“

Nun bleibt van Aert beim Amstel Gold Race noch eine Chance auf den ersten Saisonsieg, ehe er in seine kurze Rennpause geht, um sich auf den Giro d’Italia vorzubereiten. Da allerdings Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG) seinen Start angekündigt hat, scheint es unwahrscheinlich, dass es zu einer Sprintentscheidung um den Sieg kommen wird. Allerdings könnten im Kampf um Platz Spurtfähigkeiten gefragt sein.

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