Baskenland: Franzose holt sich souverän 2. Etappe

Perfekter Alaphilippe gibt auch Schachmann das Nachsehen

Foto zu dem Text "Perfekter Alaphilippe gibt auch Schachmann das Nachsehen"
Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) hat auf der 2. Etappe der Baskenland-Rundfahrt alle Konkurrenten | Foto: Cor Vos PRÜFEN

09.04.2019  |  (rsn) - Nach seinem Auftaktsieg hat Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) mit einer starken Vorstellung auf der 2. Etappe der 59. Baskenland-Rundfahrt sein Gelbes Trikot verteidigt. Am Ende des 149,5 Kilometer langen Teilstücks von Zumarraga nach Gorraiz, das im letzten Renndrittel insgesamt sechs Sektoren über Naturpisten beinhaltete, gingen dem 25-jährigen Berliner dann aber im Kampf um den Tagessieg auf den letzten bergauf führenden Metern die Kräfte aus.

Die teilte sich dagegen Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) perfekt ein und sicherte sich im Sprint der rund 20-köpfigen Favoritengruppe souverän seinen achten Saisonsieg vor dem Belgier Bjorg Lambrecht (Lotto Soudal), dem Polen Michal Kwiatkowski (Sky), dem Spanier Omar Fraile (Astana) sowie seinem Landsmann Valentin Madouas (Groupama - FDJ).

Schachmann, der in der acht Prozent steilen Schlussrampe auf die frühe Attacke von Lambrecht reagiert hatte, wurde letztlich vor seinem österreichischen Teamkollegen Patrick Konrad Sechster und führt die Gesamtwertung mit nur noch fünf Sekunden Vorsprung auf Mailand-Sanremo-Gewinner Alaphilippe an. Dritter bleibt Kwiatkowski, dessen Rückstand nun zehn Sekunden beträgt.

"Nach der kurzen Pause nach Mailand-Sanremo bin ich mit großer Motivation hierher gekommen. Ich wusste nicht, in welcher Verfassung ich sein würde, aber gestern habe ich schon ein gutes Zeitfahren gezeigt. Die heutige Etappe war gut für mich. Mein Team hat gut für mich gearbeitet und ich konnte es auf schöne Art und Weise vollenden“, freute sich der 26-jährige Franzose. "Es war eine kurze, aber im Finale nervöse Etappe mit vielen technischen Abschnitten und Schotterpisten. Deshalb war das Feld nervös. Das Finale mit einem Anstieg wie diesem war perfekt für mich. Ich wusste, dass Michal Kwiatkowski stark war, weshalb ich ihm folgte.“

Schachmann bleibt nicht nur Gesamtführender, sondern behauptete auch seine Spitzenpositionen in der Nachwuchs- sowie in der Punktewertung, in der er wie Alaphilippe nun auf 39 Zähler kommt. Im Gesamtklassement kann sich Bora - hansgrohe nun sogar über drei Fahrer in den Top Ten freuen: Konrad (+0:19) rückte vom sechsten auf den fünften Platz vor, Emanuel Buchmann, der als 16. und letzter Fahrer der Gruppe zeitgleich mit Alaphilippe ins Ziel kam, machte sogar fünf Positionen gut und ist nun Zehnter (+0:41).

Dagegen fiel der bisherige Fünfte Adam Yates (Mitchelton - Scott) vom fünften auf den 36. Rang zurück und hat angesichts von 1:27 Minuten Rückstand auf das Gelbe Trikot praktisch keine Chancen mehr auf den Gesamtsieg. Der Brite war auf der letzten Schotterpassage durch einen Defekt gestoppt worden und schaffte trotz der Hilfe seiner Teamkollegen nach einem Radwechsel nicht mehr den Anschluss.

So lief das Rennen:
Darwin Atapuma (Cofidis), Julien Bernard (Trek - Segafredo) und Garikoitz Bravo (Euskadi) zogen nach zwölf Kilometern aus dem Feld davon und erhielten nach 40 Kilometern im letzten der beiden kategorisierten Anstiege des Tages Verstärkung durch Julen Amezqueta (Caja Rural). Aber auch zu viert gelang es den Ausreißern auf hügeligem Terrain nicht, mehr als knapp drei Minuten an Vorsprung auf das zunächst von Bora - hansgrohe angeführte Feld herauszufahren.

Auf den letzten 60 Kilometern schalteten sich zunächst Mitchelton - Scott, dann vor allem aber Astana und Deceuninck-Quick-Step in die Verfolgung des Spitzenquartetts ein. Bei der kurz darauf anstehenden Passage durch Pamplona war der Abstand bereits auf eine Minute geschrumpft. Grund für die frühe Tempoverschärfung waren die auf sechs, teilweise bergauf führende Sektoren über Naturstraßen, die eine Gesamtdistanz von 4,8 Kilometern aufwiesen.

Als es 50 Kilometer vor dem Ziel in den ersten Sektor ging, waren die Ausreißer bereits gestellt und Schachmanns Helfer übernahmen wieder die Spitze des Feldes. Doch auf den folgenden gut zehn Kilometern war es vor allem das Astana-Team, das mit einer Tempoverschärfung das Feld zuerst in die Länge zog und dann sogar auseinander fuhr. Schachmann fiel zunächst in eine hintere Position zurück, wurde dann aber von seinen Helfern wieder nach vorn gebracht und sicherte sich aus der zu diesem Zeitpunkt nur noch rund 50 Fahrer umfassenden ersten Gruppe sogar den ersten Zwischensprint des Tages und damit auch drei Bonussekunden. Zwölf Kilometer später kam für ihn beim zweiten, den Ion Izagirre vor seinem Astana-Teamkollegen Omar Fraile gewann, noch eine weitere Sekunde hinzu.

Ruhe kehrte aber auch auf den letzten Kilometern nicht mehr ein, da Astana und Sky nicht nur auf den letzten beiden Naturpisten mächtig aufs Tempo drückten und das wieder größer gewordene Feld unter Druck setzten. Leidtragender war der Gesamtfünfte Yates, der nach einem Defekt im letzten Sektor das Rad tauschen musste und auf den letzten 15 Kilometern mit drei Helfern und weiteren abgehängten Fahrern zu einer vergeblichen Verfolgungsjagd ansetzte. Im Ziel betrug sein Rückstand 1:12 Minuten.

Dagegen lief für Schachmann und seine Teamkollegen Konrad und Buchmann bis zum Schlusskilometer alles nach Wunsch. Kurz vor der rund 800 Meter langen und im Schnitt acht Prozent bergan führenden Schlusspassage hatte das Gelbe Trikot im Positionskampf dann aber zwei knifflige Momente zu überstehen. Schachmann touchierte, als er sich ans Hinterrad von Alaphilippe hängen wollte, einen Astana-Fahrer und wäre dabei fast gestürzt. Kurz darauf kam es zu einer ähnlichen Szene mit dem Franzosen, der sich direkt hinter Kwiatkowski behauptete.

In der Schlussrampe war es dann überraschend Lambrecht, der auf der rechten Seite an allen Konkurrenten vorbeizog und tatsächlich einige Meter herausfahren konnte. Schachmann entschloss sich, dem 22-jährigen Belgier zu folgen, hatte dann aber Alaphilippes Konter nichts entgegenzusetzen und ging sogar noch im Kampf um die Zeitboni leer aus.

Dagegen fuhr sich Alaphilippe auf den letzten Metern sogar noch eine Sekunde Vorsprung auf die Verfolger heraus und konnte so zusammen mit den zehn Sekunden Zeitgutschrift für seinen Etappensieg den Rückstand auf den Gesamtführenden Schachmann auf fünf Sekunden reduzieren.

Mehr Informationen zu diesem Thema

14.04.2019Bora: Fröhliches Abschluss-Dinner nach Jury-Entscheid von Eibar

(rsn) - Einige Stunden nach Rennende saßen die Mannen von Bora - hansgrohe in Bilbao zusammen in einem Restaurant und stießen auf eine tolle Woche im Baskenland an: vier Etappensiege an sechs Tagen,

13.04.2019Abgehängt und fehlgeleitet: Buchmann muss Gelb noch abgeben

(rsn) – Vier Etappensiege, dazu das Gelbe Trikot, das Punktetrikot und das Nachwuchstrikot. Fünf Tage lang war Bora – hansgrohe die dominierende Kraft bei der Baskenland-Rundfahrt. Doch am 118 Ki

13.04.2019Ion Izagirre fährt Buchmann noch aus dem Gelben Trikot

(rsn) - Ion Izagirre (Astana) hat Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) am Schlusstag der Baskenland-Rundfahrt noch von der Spitze der Gesamtwertung verdrängt. Der Baske blies auf der 118 Kilometer lan

13.04.2019Baskenland: De Marchi sichert sich das Bergtrikot

(rsn) - Mit einer Energieleistung hat Alessandro De Marchi (CCC) das Bergtrikot der Baskenland-Rundfahrt. Der Italiener gewann die drei ersten Bergwertungen der 5. Etappe von Arrigorriaga nach Arrat

13.04.2019Bora - hansgrohe ist im Baskenland noch lange nicht satt

(rsn) - An diesem Samstag könnte die Erfolgsgeschichte von Bora - hansgrohe noch um ein Kapitel reicher werden. Denn Emanuel Buchmann schickt sich an, bei der Baskenland-Rundfahrt den ersten Gesamts

13.04.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 13. April

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

12.04.2019Buchmann stürmt mit 20-Kilometer-Solo in eine neue Liga

(rsn) – Mit den Plätzen eins, zwei und sechs durch Spitzenreiter Maximilian Schachmann, Patrick Konrad und Emanuel Buchmann hatte Bora - hansgrohe vor der schweren 5. Etappe der Baskenland-Rundfahr

12.04.2019Solosieger Buchmann übernimmt Gelb von Schachmann

(rsn) - Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) hat die 5. Etappe der Baskenland-Rundfahrt als Solist gewonnen. Der Ravensburger setzte sich nach schweren 149 Kilometern zwischen Arrigorriaga und Arrate m

12.04.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 12. April

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

11.04.2019Finale der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt im Video

(rsn) - Auf regennasser Straße hat Maximilian Schachmann (Bora - Hansgrohe) die 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt gewonnen und Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) im Sprint bezwungen - nachdem die bei

11.04.2019Schachmann drückt Baskenland-Rundfahrt endgültig Stempel auf

(rsn) - Zum dritten Mal innerhalb von vier Tagen stand Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) am Donnerstag in Arrigorriaga gleich viermal auf dem Podium der Baskenland-Rundfahrt: als Etappensieger,

11.04.2019Schachmann zum Dritten! Sprint-Sieg gegen Pogacar im Regen

(rsn) - Gegen Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) ist im Baskenland derzeit kein Kraut gewachsen. Der 25-Jährige hat in Arrigorriaga am Ende der 4. Etappe der 59. Baskenland-Rundfahrt seinen dri

Weitere Radsportnachrichten

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

05.05.2024Pogacar auf den Spuren Pantanis

(rsn) - 1999 hatte Marco Pantani am Fuße des Anstiegs zur Kapelle nach Oropa einen Defekt. Die Kette fiel ihm herunter. Es dauerte, bis ein Materialwagen bei ihm war. Fahrer um Fahrer zog derweil an

05.05.2024Nur ein Defekt bremste Martinez hinauf nach Oropa

(rsn) – Gut fünf Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe am Santuario di Oropa gab es Grund zur Beunruhigung beim Team Bora – hansgrohe. Am Ende des Tages aber sah man nichts als strahlende Gesichte

05.05.2024Martinez: “Das Resultat ist großartig für unsere Moral“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia (2.UWT) musste sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch mit Rang drei begnügen. An der ersten Bergankunft jedoch gab es für den Top-Favoriten kein H

05.05.2024Pogacar stürmt in Oropa trotz Sturz ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 an der Wallfahrtskirche Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs durch einen Defekt gestoppt worden war. 25 Jah

05.05.2024De Lie in der Bretagne auch durch zwei Plattfüße nicht zu stoppen

(rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kil

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

05.05.2024Pogacar: ”Die Post wird abgehen”

(rsn) – Der Auftakt zum 107. Giro d’Italia ist atypisch. Einen Tag nach der schweren 1. Etappe, auf der bereits einige Favoriten Federn gelassen haben, steht bereits die erste Bergankunft auf dem

05.05.2024Narvaez sorgt für die nächsten rosa Träume in Ecuador

(rsn) – Fünf Jahre ist es her, dass Richard Carapaz das Radsportland Ecuador mit seinem sensationellen Gesamtsieg beim Giro d´Italia in Rosa gehüllt hat. Nun feiern die Nachbarn der Kolumbianer i

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)