Mutige Attacke scheitert im letzten Berg

50-km-Solo! Kämna in Katalonien ganz allein gegen Ineos

Von Joachim Logisch

Foto zu dem Text "50-km-Solo! Kämna in Katalonien ganz allein gegen Ineos"
Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) legte auf der 4. Etappe der Katalonien-Rundfahrt ein starkes Solo hin. | Foto: BORA - hansgrohe / Bettiniphoto

25.03.2021  |  (rsn) - An den letzten beiden Tagen strampelte Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) den Top-Favoriten der Katalonien-Rundfahrt ein wenig hinterher. Doch auf der Königsetappe fuhr der Tour-Etappensieger des letzten Jahres allen davon. Aber die Supertruppe von Ineos Grenadiers verstand an diesem Tag keinen Spaß und holte den Fischerhuder, der zwischenzeitlich virtuell das grün-weiße Führungstrikot erobert hatte, 14,5 Kilometer vor der Bergankunft wieder zurück.

"Tja, ich wollte es in jedem Fall heute versuchen, aber am Ende hat es leider nicht geklappt. Das Rennen war von Beginn an hart, darum war ich dann auch in der Gruppe", schilderte Kämna seine Motivation, sich nach 30 Kilometern im ersten Anstieg zum Port de Toses mit einer zwölfköpfigen Gruppe davonzumachen.

Mit 1:33 Minuten Rückstand auf Spitzenreiter Adam Yates (Ineos Grenadiers)  war er der bestplatzierte Profi unter den Ausreißern, was ihn unter besondere Beobachtung von Ineos stellte, denn die Briten standen den Zwölf nur einen maximalen Vorsprung vondrei Minuten zu. 61 Kilometer vor dem Ziel ging es Kämna aber nicht schnell genug. "Einige wollten nicht richtig durchziehen, darum habe ich früh attackiert, denn das war irgendwie meine einzige Chance", begründete der 24-Jährige, warum er seinem Parforceritt als Solist über fast 50 Kilometer startete.

Sein Vorsprung auf die direkten Verfolger wuchs schnell auf eine Minute an, auch auf das Peloton konnte Kämna noch einige Sekunden gutmachen. Die Bergwertung überquerte er 42 Kilometer vor dem Ziel mit 3:35 Minuten Vorsprung auf das Feld mit dem grün-weißen Trikot. Kämna: "Meine Beine waren gut, aber das Profil kam auch nicht wirklich einem Soloritt entgegen." Dafür war wohl die Abfahrt vom vorletzten Berg mit 20 Kilometern zu lang. Denn gegen die nun konzentriert zu Werk gehende Ineos-Equipe büßte er hier eine Minute ein.

Kämnas Attacke "mutig, aber wohl etwas früh"

Ziemlich genau zwei Minuten Vorsprung rettete er in den 18,4 Kilometer langen und im Schnitt rund sieben Prozent steilen Schlussanstieg der Ehrenkategorie, den Ineos mit Vollgas in Angriff nahm. 14,5 Kilometer vor dem Ziel war Kämnas Solo beendet. "Als der Abstand bei drei Minuten war, dachten wir, dass wir eine Chance hätten. Lennard hat am vorletzten Berg attackiert. Das war mutig, aber wohl etwas zu früh", analysierte Boras Sportlicher Leiter Christian Pömer, der eigentlich Ide Schelling mit den Ausreißern schicken wollte.

Als der Niederländer aber in der Entwicklungsphase der Gruppe einen Defekt hatte, sprang Kämna ein, dessen Leistung später auch von Ex-Toursieger Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) indirekt geadelt wurde, als der erklärte. "Wir hatten die gesamte Etappe über ein sehr hohes Tempo eingeschlagen!"

Dieses Tempo ging Kämnas Teamkollege Wilco Kelderman offenbar ohne große Mühe mit. Mit Platz acht  in der Tageswertung zeitgleich mit den Verfolgern sieben Sekunden hinter Etappensieger Esteban Chaves (BikeExchange) verteidigte der Bora-Neuzugang souverän seinen fünften Rang in der Gesamtwertung.

"Es war wieder ein guter Tag für uns. Lennard war lange vorne, leider hat Ineos ihn nicht weit genug weggelassen und das Rennen wirklich gut kontrolliert. Am Ende habe ich mich gut gefühlt, in jedem Fall schon besser als gestern. Ich bin mit meiner Form und der Entwicklung von Tag zu Tag wirklich zufrieden", bilanzierte der Niederländer, der an diesem Donnerstag 30 Jahre alt wurde und durchaus Grund zum Feiern hatte.

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